Vom 29. September bis zum 1. Oktober in Hattingen - mit verkaufsoffenem Sonntag.
Freuen sich auf den Hattinger Herbst mit Panhasfest: v.l. Max Maaßen „Kümmerer“ bei den KAM-Wirten für Events, Hattingen Marketing-Geschäftsführer Georg Hartmann, Heinz Bruns (Haus Kemnade), Marius Krüpe (Hotel-Restaurant An de Krüpe), Eventmanagerin Sandra Glomb von Hattingen Marketing und Peter Lihs von „pro-motion“.
Wenn sich die Blätter bunt färben, verwandelt sich die Innenstadt der alten Hansestadt Hattingen vom 29. September bis 1. Oktober in einen farbenfrohen Marktplatz. Die Gastronomie, Hattingen Marketing, der Kooperationspartner Peter Lihs von „pro-motion“ sowie französische Händler laden ein zum Hattinger Herbst mit Markt und Panhasfest.
Im Herzen der historischen Altstadt schnuppert die Nase den Duft feiner Köstlichkeiten. Die gastronomischen Betriebe Gasthaus Weiß, Haus Kemnade, Diergardts „Kühler Grund“, Hotel-Restaurant Eggers und das Hotel-Restaurant An de Krüpe tischen wieder herbstlich-deftige Speisen beim Panhasfest auf.
Westfälische Kartoffelsuppe, Grünkohl, Sauerbraten, Wild, Reibekuchen, Pflaumenkuchen, Kaiserschmarrn und natürlich Panhas sind die Gaumenfreuden in der Jahreszeit der bunten Blätter und auf dem Kirchplatz beim Panhas-Fest. Jeder der fünf teilnehmenden Betriebe präsentiert drei verschiedene regional-saisonale Gerichte aus der Gastronomieküche. Doch was ist „Panhas“ überhaupt? Die eingedickte Blut- und Wurstbrühe aus verschiedenen Fleischsorten (heute nimmt man auch schon einmal Hackfleisch) hatte früher am Schlachttag Hochsaison. Bei der Schlachtung war es früher üblich, die aus dem Fleisch hergestellten Würste in einem großen Kessel zu erhitzen, um sie haltbar zu machen. Die Brühe, in der die Würste gekocht wurden (manchmal platzte ja auch eine auf…), war am Ende des Tages sehr schmackhaft und wurde mit Gewürzen und beispielsweise Buchweizenmehl zum Kochen gebracht, bis eine feste Masse entstand. Die musste dann abkühlen und wurde in Scheiben geschnitten. In Münster kennt man Panhas auch unter „Möpkenbroat“ (Kochwurst) oder aber auch „Möppkensbruua“ für die Westfälischen unter uns.
So wird Panhas serviert
Panhas wird bis heute in der Pfanne gebraten und mit verschiedenen Beilagen wie Rübenkraut, Sauerkraut, Schwarzbrot oder einem deftigen Gemüsetopf serviert (Panhas mit Schwattbraut, Schmoräppelkes und Rüwekrutt). Es gibt unterschiedliche Rezepte. Früher galt das sehr deftige und sättigende Gericht als ein Essen für arme Leute, hat es heute aber auch in die feinere Küche geschafft.
Der Name „Panhas“ hat aber nicht nur in der Küche seine Bedeutung. Westfälische kennen den Ausdruck „Jetzt hastde den Pannas auf dem Boden liegen“, in dem mit „Pannas“ etwas wie „Zeug“ oder „Kram“ gemeint ist. Auch der „Pannas am Schwenkbaum“ ist ein Ausdruck für drohende Sanktionen oder Strafen. Es gibt übrigens auch die Variante „Panhas am Krissbaum“ - der drohende Ärger ist aber der gleiche! Der Begriff selbst leitet sich übrigens von „Pannharst“ ab, damit ist eine Röstpfanne, also ein gebratenes Stück Fleisch, gemeint. Das Wort stammt aus dem niederdeutschen: „pan“ bedeutet „Pfanne“ und „harst“ bedeutet „Bratenfleisch“. Nicht nur die Geschmacksnerven dürfen sich auf dem Herbstmarkt über eine Geschmacksexplosion freuen – auch andere Sinne werden angesprochen. Feines Kunst- sowie Alltagshandwerk in der ganzen Innenstadt versprechen einen Genuss für Augen und Ohren. Von schwebenden Gärten über Statuen aus Tibet bis hin zu Stahlwaren, Gürteln und Olivenholz ist die Vielfalt groß. Das gilt auch für den französischen Markt „Bleu Blanc Rouge“ auf dem Krämersdorf sowie den holländischen Blumenmarkt auf dem Untermarkt. Der Duft frischer Landbrote oder leckerem Käse sowie Ideen für die Herbstbepflanzung sorgen für das ultimative Shoppingerlebnis.
Modenschau im Reschop Carré
Ein Highlight auf dem Herbstmarkt ist auch die Herbst- und Wintermodenschau, die am Samstag, 30. September, zu vier verschiedenen Uhrzeiten im Reschop-Carré stattfindet. Jeweils um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr, 15.30 Uhr und 17.00 Uhr werden die neuesten modischen Trends für die kühle Jahreszeit präsentiert. In der Stadtbibliothek im Reschop-Carré wartet auf die Besucher noch eine Besonderheit: Tigisti Kalayou bereitet in einer eritreischen Zeremonie den Kaffee für ihre Gäste. Dazu gibt es frisch gebranntes Popcorn. Der Eintritt ist frei.
Am Sonntag, 1. Oktober, lädt das Reschop-Carré ebenso wie die Einzelhändler in der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Georg Hartmann, Geschäftsführer von Hattingen Marketing, fasst zusammen: „In Zeiten, in denen der Kostendruck sehr groß geworden ist und Handel sowie Gastronomie nicht selten um ihr Überleben kämpfen, ist der Hattinger Herbst etwas Besonderes geworden. Solche Events in der Innenstadt sind Ausdruck einer lebendigen Stadtkultur. Wir brauchen Menschen und Unternehmen, die ihre Teilnahme trotz aller Herausforderungen möglich machen und wir brauchen Besucher, die das wertschätzen und sich mit Essen und Trinken verwöhnen und die Gelegenheit zum Einkaufen nutzen. Als Geschäftsführer von Hattingen Marketing kann ich mir nur wünschen, dass viele Menschen diese Chance nutzen.“anja