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Hattingen

Zweite Amtszeit? Dirk Glaser will Bürgermeister bleiben

Bürgermeister Dirk Glaser tritt bei der Kommunalwahl am 13. September wieder an. Der parteilose Amtsinhaber tritt gegen den eigenen Kämmerer Frank Mielke und Frank Staacken von den Grünen an. Unterstützung bekommt er von der CDU.

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Dirk Glaser im Rathaus vor dem Alten Rathaus. Der Amtsinhaber möchte es noch einmal wissen und tritt am 13. September bei der Kommunalwahl erneut an. Neben Frank Mielke und Frank Staacken gibt es mindestens drei Kandidaten.

Mindestens drei aussichtsreiche Kandidaten bewerben sich in Hattingen um den Chefposten. Nach Kämmerer Frank Mielke für die SPD und Frank Staacken für die Grünen erklärt sich auch der parteilose Amtsinhaber Bürgermeister Dirk Glaser zur Kandidatur bereit. Am 27. Januar machte die CDU auf ihrer Aufstellungsversammlung deutlich: Wir unterstützen Dirk Glaser!
„Ich weiß nicht, ob das jetzt eine Überraschung ist, aber ich trete noch einmal an“, sagt der Chef von Rat und Verwaltung und der Erste Bürger der Stadt auf einer Pressekonferenz Anfang Januar. Zuvor hatte er die Belegschaft im Rathaus über seine Entscheidung informiert.
„Es ist zu Beginn des Jahres ein guter Zeitpunkt, den ich gewählt habe, um die Entscheidung zu verkünden, die ich gemeinsam mit meiner Frau getroffen habe. Ich bin 2015 als Bürger-Bürgermeister angetreten und sehe das auch heute noch so. Jeder kann mit mir einen persönlichen Termin vereinbaren. das klappt vielleicht nicht immer sofort, aber es klappt. Ich sehe unsere Stadt gut aufgestellt: Klima, Wirtschaft und Tourismus, Finanzen, Bildung und Schulentwicklung, das Zusammenleben und die interkommunale Zusammenarbeit sind für mich wichtige Punkte. Zukünftig werden wir die Klimaauswirkungen bei jeder zukünftigen Maßnahme, beispielsweise in den Bereichen Verkehr oder Bauwirtschaft, mitbedenken. Der Tourismus hat sich für Hattingen zu einem bedeutenden Faktor entwickelt. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die Altstadt, sondern auch auf die Natur wie die Elfringhauser Schweiz oder unsere historischen Burgen. Bei den Finanzen können wirauf einen ausgeglichenen Haushalt schauen, aber der Preis dafür sind hohe Steuerbelastungen für den Bürger - etwa die Grundsteuer B mit 875 Prozentpunkte - und spürbare Sparmaßnahmen, die der Bürger auch überall wahrnehmen kann. Der Kämmerer und ich, wir sagen beide: Die Sparpolitik muss jetzt ein Ende haben. Gemeinsam mit Fachbereichsleiter Matthias Tacke wollen wir die Schulentwicklung mit dem Offenen Ganztag vorantreiben. Viel getan hat sich auch im Zusammenleben. Die Quartiersentwicklung ist gut voran gekommen. Auch in der interkommunalen Zusammenarbeit sind wir gut aufgestellt. Gemeinsame Personalabrechnung mit der Stadt Bochum, das papierlose Büro mit der Stadt Witten, die gemeinsame Rechnungsprüfung mit der Stadt Gevelsberg, die Heimat für das Stadtarchiv Sprockhövel in Hattinger Räumen und die Internationale Gartenausstellung 2027, bei der die Zusammenarbeit mit Städten aus dem Mittleren Ruhrtal projektbezogene Fördergelder möglich macht sind Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit.
Neue Wege kann ich mir auch in der Organisation der Verwaltungsarbeit vorstellen. Bei einem Besuch im Rathaus Venlo haben wir uns ein neues Konzept angesehen. Das Rathaus der niederländischen Stadt wird als Ökosystem nahezu energieneutral betrieben. Einen eigenen Arbeitsplatz gibt es im Venloer Rathaus für die 1000 Angestellten nicht, dafür bequeme Bürostühle, verstellbare Schreibtische und einen Ausblick über die Stadt. Jeden Morgen suchen sich die Angestellten einen Arbeitsplatz aus, Für das flexible Arbeiten stehen Gruppenarbeitsplätze, Einzelräume und Sitzecken zur Auswahl. Jeder Platz hat einen PC und ein Telefon. Daneben gibt es für die Mitarbeiter ein Restaurant, Dachterrassen und Konferenzräume. Bei der Ansiedlung von Teilen der Stadtverwaltung auf dem ehemaligen O & K-Gelände könnte man auch in diese Richtung denken.“
Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzender der CDU Gerhard Nörenberg erklärt: „Wir haben mit dem Amtsinhaber gut zusammengearbeitet. Klar, es hat an manchen Stellen gehakt, aber das ist auch innerhalb einer Partei so.“ Deshalb wolle man ihn für die zweite Amtszeit ebenfalls unterstützen.
Die Reaktionen der Sozialdemokraten lassen nicht lange auf sich warten.
Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Achim Paas reagiert mit völligem Unverständnis auf die Unterstützung: „An zentralen Punkten hat die CDU Glaser in den vergangenen Jahren im Regen stehen lassen. Ihn jetzt wieder als ihren Kandidaten zu nominieren, zeigt, dass die CDU personell mehr als schlecht aufgestellt ist und die CDU keinerlei politisches Rückgrat hat.“ Ein Beispiel sei die Kanalnetzübertragung Ende 2019. Hier verweigerte die CDU Bürgermeister Glaser ohne sachlichen Grund die Gefolgschaft. Glaser und die CDU seien eine „Zweckgemeinschaft des Stillstandes.“