„50 Jahre Stadt Sprockhövel” – Mithilfe der Bevölkerung ist dringend erwünscht.
Freuen sich auf zahlreiche Mithilfe aus der Bevölkerung: v.l. Gerhard Koch (Heimat- und Geschichtsverein Sprockhövel), Arndt Klos von der Sparkasse Sprockhövel, Raimond Siepmann, früherer Mitarbeiter bei Hausherr, und Dr. Klaus Walterscheid, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel.
2020 feiert die Stadt Sprockhövel ihren fünfzigsten Geburtstag. Über das ganze Jahr verteilt gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die sich mit den Jahrzehnten des Jubilars beschäftigen. Der Heimat- und Geschichtsverein arbeitet an einer Ausstellung zum Thema „Bedeutung und Geschichte der Sprockhöveler Bergbauzuliefererindustrie“, die in den Räumen der Sparkasse in Niedersprockhövel stattfinden soll. Die Sprockhöveler Bevölkerung und Zeitzeugen werden schon jetzt um Mithilfe gebeten.
„An Mut und Tüchtigkeit fehlte es einigen Bergleuten, Schmieden und Ingenieuren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht: Sie schufen eine Bergbauzuliefererindustrie, die durch ihre Produkte den Namen der Stadt international bekannt machen sollte.“ So beschreibt die Stadtarchivarin Karin Hockamp den Stellenwert der Sprockhöveler Bergbauzulieferer im Jahrbuch Westfalen 2002. Firmen wie Düsterloh, Hausherr, Hauhinco, Nüsse und Gräfer/Turmag, E. Pleiger und andere stehen für eine vergangene, aber gleichwohl glanzvolle Epoche der Sprockhöveler Maschinenbauer.
„Der große Einfluß der Bergbauzulieferer auf die Entwicklung dieser Stadt macht uns heute wieder neugierig und das Stadtjubiläum ist ein würdiger Rahmen, diese Frage mit Leben zu füllen“, sagt Dr. Klaus Walterscheid, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereines. Er stellt die Frage, warum es gerade in Sprockhövel zu dieser Entwicklung kam. „Wir wissen, dass hier bereits im Mittelalter Eisen geschmolzen wurde. Wir wissen auch von der Nutzung der Wasserkraft, um in Hammerwerken und Schleifkotten das Eisen zu bearbeiten. Noch heute zeugen Namen wie Hammertal oder Straßennamen wie Stahlhammer von jenen Zeiten. Die Kleineisenindustrie war ein wichtiger Faktor für die Entstehung der bergmännischen Arbeit, waren doch die hier lebenden Menschen bestens mit den benötigten Werkzeugen vertraut. Mit Gründung der ‚Fabrik für Bergwerksbedarfsartikel GmbH Sprockhövel‘ setzte Gustav Düsterloh 1906 die Entwicklung in Gang. Er holte den Maschinensteiger der Zeche Alte Haase, Gustav Hausherr, in die Fabrik. Beide zusammen schufen den Kern der neuen Bergbauzuliefererindustrie in Sprockhövel“, so Walterscheid. „Wir möchten zusammen mit Zeitzeugen die noch vorhandenen Erinnerungen sichten und zusammentragen. Wir möchten eine Ausstellung schaffen, die an die Geschichte Sprockhövels erinnert und sie der Öffentlichkeit zugänglich macht. Im Veranstaltungsraum der Sparkasse soll diese Ausstellung vom 9. Oktober bis zum 6. November 2020 zu sehen sein. Und dafür brauchen wir die Hilfe der Sprockhöveler.“
Gesucht wird alles, was jene Zeit wieder lebendig werden lässt. Dazu zählen Ausstellungsexponate wie Bohrhammer oder Bohrmaschine, aber auch Schilder und Schriftstücke oder Bücher. Einige Exponate gibt es bereits, darunter sogar ein Betriebsschild mit kyrillischen Buchstaben.
Kontakt: Dr. Klaus Walterscheid, Telefon 02324/79959,
E-Mail: familie-walterscheid@t-online.de
oder (insbesondere zum Thema Hausherr),
Raimond Siepmann, E-Mail: raimond@siepmann-web.de.