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Natur & Garten

Zecken: Gesundheitsgefährdende Plagegeister

Weltweit gibt es über 900 verschiedene Zeckenarten und einige von ihnen kommen auch in Deutschland vor. Dazu zählen ausgefallene Arten wie die Igelzecke, die Schafszecke, die Taubenzecke oder auch die Braune Hundezecke. Am bekanntesten sind jedoch der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Die Hyalomma-Zecke hat erst in den vergangenen Monaten große Bekanntheit erlangt, nachdem sie vermehrt in Deutschland aufgetaucht war. Die wichtigsten Fakten über Zecken und wie man sich vor den kleinen Blutsaugern schützen kann, lesen sie hier.

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Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken

Wer sich in der Natur bewegt, sollte unbedingt Vorsorgemaßnahmen treffen, um einen Stich von einer der aufgeführten Zeckenarten zu vermeiden. Lange Kleidungsstücke können Zecken genauso von der Haut fernhalten wie festes Schuhwerk und das Ziehen der Socken über die Hose. Auf heller Kleidung lassen sich die Spinnentiere zudem besonders gut entdecken und so rechtzeitig entfernen. Ebenfalls hilfreich können insektenabweisende Sprays mit DEET, Picaridin oder Icaridin sein. Behandeln Sie Ihre Kleidung und Ausrüstung (wie Stiefel, Hosen, Socken und Zelte) mit Permethrin, das Zecken abtötet und abwehrt. Permethrin-behandelte Kleidung kann mehrmals gewaschen werden und bleibt trotzdem wirksam. Suchen Sie Ihren Körper und den Ihrer Kinder regelmäßig nach Zecken ab, besonders nach Aufenthalten im Freien. Achten Sie besonders auf versteckte Stellen wie die Kopfhaut, hinter den Ohren, in den Achselhöhlen, Leisten und Kniekehlen.
Vor der FSME-Infektion kann man sich zudem auch durch Impfen schützen.
Falls es passiert ist: Verwenden Sie eine spitze Pinzette oder ein spezielles Zeckenentfernungswerkzeug. Vermeiden Sie den Einsatz von Hausmitteln wie Öl, Nagellack oder Feuer. Greifen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Haut mit der spitzen Pinzette. Vermeiden Sie es, den Körper der Zecke zu quetschen und ziehen Sie die Zecke langsam und gleichmäßig nach oben heraus. Desinfizieren Sie die Bissstelle mit Alkohol.
Wenn Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder grippeähnliche Beschwerden auftreten, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Informieren Sie den Arzt über den Zeckenstich.

Zeckenarten in Deutschland

Der Gemeine Holzbock
Die in Deutschland am häufigsten auftretende Zeckenart ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Sie ist nicht nur für den Großteil der Zeckenstiche in Deutschland verantwortlich, sondern kann dabei auch noch gefährliche Krankheitserreger wie die Borreliose-Bakterien oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren übertragen. Der Gemeine Holzbock ist nicht nur im Sommer aktiv, sondern bereits, wenn an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen die Temperatur über 7 Grad steigt. Da die warme Jahreszeit inzwischen immer früher anfängt und länger dauert, sind auch Zecken länger aktiv. Zeckenvorsorge ist also ganzjährig wichtig.

Die Auwaldzecke
Eine weitere in Deutschland auftretende Zeckenart ist die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Sie kommt vor allem im östlichen und südwestlichen Deutschland vor und bevorzugt sonnige Flächen mit vielen Büschen und Bäumen, wie lichte Wälder, Wiesen und Waldlichtungen. Im Gegensatz zum Gemeinen Holzbock bevorzugt die Auwaldzecke die kalte Jahreszeit, sie ist sogar im Januar und Februar regelmäßig aktiv und dafür in den Sommermonaten eher selten zu entdecken. Die Auwaldzecke ist vor allem für Haustiere gefährlich, da sie ein Überträger von Babesiose, der sogenannten Hundemalaria, ist.

Die Hyalomma-Zecke
Erst seit kurzem fühlt sich auch die Hyalomma-Zecke in Deutschland und Mitteleuropa heimisch, sie war bisher vor allem in Afrika anzutreffen. Erste Funde dieser Zeckenart gab es bereits 2015 und 2016, Wissenschaftler vermuten, dass sie nun über Zugvögel vermehrt nach Europa gelangt ist. Die Hyalomma-Zecke unterscheidet sich optisch vor allem durch ihre auffällig gestreiften Beine und ihre Größe von anderen Zecken, so ist sie rund fünfmal größer als der Gemeine Holzbock.4 Sie ist besonders gefürchtet, weil sie ihre potenziellen Wirte aktiv jagt und ihnen bis zu zehn Minuten lang und über eine Distanz von bis zu 100 Metern folgt. Außerdem ist sie Überträger des Krim-Kongo-Fiebers.