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Dies und Das

Wovon sollen wir träumen: Alina Süggeler und Frida Gold

Promis lokal: IMAGE-Serie über bekannte Menschen, die gleich um die Ecke wohn(t)en.

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Frida Gold – Alina Süggeler und Andreas „Andy“ Weizel.

Erinnern Sie sich noch an den Song „Wovon sollen wir träumen“ aus dem Jahr 2011? Der erfolgreiche Song wurde gesungen von Alina Süggeler, Frontfrau der Band „Frida Gold“. Die Hattingerin wurde in diesem Jahr 40 und macht noch immer Musik.
Alina Süggeler wurde am 6. Mai 1985 geboren und machte gemeinsam mit Julian Cassel (Gitarre) schon zu ihrer gemeinsamen Schulzeit am Gymnasium Holthausen Musik. Singen war immer ihre Leidenschaft. Als Kind sang sie bereits im katholischen Kirchenchor in Hattingen und nahm regelmäßig an Nachwuchswettbewerben teil. Querflöte spielt sie seit ihrem zwölften Lebensjahr, mit Klavier begann sie bereits im Alter von fünf Jahren. Mit ihrer Band „Amnesia“ gewannen sie den Jury-Preis beim Hattinger Newcomerfestival. Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Thomas Holtgreve gründeten sie 2005 die Rockband „Linarockt“, angelehnt an Süggelers Vornamen, und traten beim Nachwuchswettbewerb Emergenza an. 2007 nannte sich die Band von „Linarockt“ in „Frida“ um und änderte ihren musikalischen Stil. Es sollte nur noch drei Jahre bis zum Durchbruch dauern. 
Nach dem Abitur begann Süggeler ein Querflötenstudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen, das sie jedoch nach zwei Semestern abbrach. Popmusik war einfach mehr ihr Ding. Gemeinsam mit dem Gitarristen Julian Cassel belegte sie einen Kompaktstudiengang für Popularmusik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. In Mannheim lernte Süggeler dann Andreas Weizel kennen, der an der Popakademie Baden-Württemberg Musikproduktion studierte. 2008 wurde die Band in den Bandpool der Popakademie in Mannheim aufgenommen und trat u. a. im Oktober 2008 neben Mando Diao in der Hattinger Gebläsehalle auf. Nach Verhandlungen mit Plattenfirmen unterschrieb die Band einen Vertrag bei Warner Music. 2009 wurde „Frida Gold” gegründet mit Julian Cassel, Andy Weizel und Tommi Holtgreve und der Frontfrau Alina Süggeler. Der Name „Frida Gold” entstand in Anlehnung an Axel Bosses Lied „Frida”. „Gold fanden wir eine tolle Ergänzung und als Assoziationsquelle wunderschön. Gold ist wertig, warm, strahlend, nicht kopierbar und rein. Ein bisschen so, wie wir unsere Musik empfinden”, erklärte die Band 2010 gegenüber „1st-blue”.

Erste Single von Frida Gold 2010
Die erste eigene Single von Frida Gold, „Zeig mir wie Du tanzt“, erschien am 25. Juni 2010 zunächst als Download. Nach der Veröffentlichung der Single auf CD konnte sich das Lied im November 2010 in den deutschen und österreichischen Charts platzieren. Das Album „Liebe ist meine Religion“ folgte im Sommer 2013 und kam auf Platz 1 der Album-Charts. Der Durchbruch war geschafft. Die Gruppe trat im Vorprogramm von Revolverheld auf und ging mit Kylie Minogue auf Tour. 2011 trat die Band mit dem Song „Unsere Liebe ist aus Gold” für den Bundesvision Song Contest an und belegte Platz sieben. 
Alina Süggeler war auch als Model tätig. So bewarb sie die Lanvin for H&M-Kollektion, modelte für Zalando und MTV Mobile. Der Werbespot zum Mobilfunkangebot MTV Mobile wurde vom Frida-Gold-Song „Zeig mir wie du tanzt” untermalt und die Hattingerin spielte in dem Werbefilm die Hauptrolle. Das Magazin GRAZIA kürte Süggeler damals zu einer der „10 schönsten Frauen der Welt“. Im Jahr 2012 erhielt sie den Grazia Best Dressed Award. Für die Zeitschrift Gala absolvierte Süggeler im Januar 2012 ein Fashion-Shooting. 
Im gleichen Jahr modelte sie in London für die „Black Gold Herbst/Winter Kollektion 2012“ des Modelabels Diesel. 2015 erschien in der März-Ausgabe des Männermagazins GQ eine erotische Fotostrecke mit Süggeler, bei der sie vom Fotografen Robert Wunsch abgelichtet wurde. Von sich reden machte Süggeler auch mit der Tatsache, dass sie ihrem Kopf einmal einen Kahlschlag verpasste. 
Doch die Vierer-Band sollte die Zeit nicht überstehen. Heute sind nur noch Alina Süggeler und Andreas Weizel Teil der Gruppe. In einem Interview mit dem „Weser Kurier” erklärte Alina zu der Trennung von den zwei ehemaligen „Frida Gold”-Musikern: „Wir sind zu viert gestartet als Band, und haben das fünf, sechs Jahre lang intensiv gelebt. Irgendwann kommt immer eine Phase, in der man auch einmal Revue passieren lassen muss. [...] Letztendlich haben wir den Punkt erreicht, wo wir gesagt haben, wir sind nicht mehr hundertprozentig auf einer Linie.”
2015 versuchte sich Alina Süggeler auch mit englischen Texten. Doch die kamen bei den Fans nicht gut an. In einem „Stern-Interview“ im Herbst 2016 erzählt sie: „Wir haben 2015 die erste Single rausgebracht und die kam bei den Leuten überhaupt nicht an. Wir haben uns gefragt, wollen wir den Weg wirklich weiter gehen? Oder wollen wir mit den Leuten, die uns bis jetzt gut fanden, in Kontakt bleiben? Wir wollten immer, dass uns so viele Leute wie möglich hören, klar, deshalb war das eigentlich keine Frage. Also sind wir zurück ins Studio, haben die Platte zum Teil übersetzt, aber auch neue Songs wie ‚Langsam‘ geschrieben.“ 
2016 kam das Album auf den Markt – mit einem spektakulären Video zu „Langsam“. Darin hockt Alina frisch geduscht und weinend auf dem Bett ihrer Altbauwohnung, später sprintet sie vor einem Cabrio durch die Nacht. Nackt. Für die Sängerin aus Hattingen hat das jedoch nichts mit Erotik zu tun. Sie versteht es als eine Botschaft, ungeschminkt zu sich selbst zu stehen.

Eigenes Plattenlabel gegründet
Lange Jahre waren Alina Süggeler und Andy Weizel nicht nur beruflich gut aufeinander eingespielt, sondern auch privat ein Paar. Nach den vielen Jahren in der Musikbranche sind sie beruflich immer noch zusammen und haben jetzt ihr eigenes Plattenlabel „Haus aus Gold“ gegründet. Ihre Musik hat inhaltlich viel mit Gesellschaftskrik zu tun. Der Titel „Menschen machen solche Sachen“ ist eine schonungslose Reflexion über die menschliche Natur – ein Blick auf den Umgang mit den Krisen, die die Menschen selbst erschaffen. Auch der Song „ Neuer Tag“ geht in diese Richtung.
In Hattingen lebt Alina Süggeler schon lange nicht mehr. Der Schmelztiegel Berlin wurde ein neues Zuhause. 
2023 trat Frida Gold bei „Unser Lied für Liverpool” an, konnte jedoch nicht auftreten. Alina Süggeler war krank. Aktuell ist sie zum drittten Mal als Jurorin bei „Dein Song“ auf dem KIKA-Kanal von ARD und ZDF dabei. Wer Frida Gold sehen und hören will: Am 28. August ist die Veranstaltung „Frida Gold - Support: 3 Miles to Essex“ in St.Peter-Ording geplant. Tickets unter anderem über Eventim. Geplant ist außerhalb ein Auftritt am Dienstag, 23. Dezember, 17 Uhr, in der Christuskriche Bochum. Tickets über das Portal Reservix. Auch eine neue Platte ist in Arbeit. Frida Gold macht weiter – mit Songs über Neuansätze und der Kraft des Loslassens. von Dr. Anja Pielorz