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Dies und Das

Wölfe im EN-Kreis?

Bislang spielten Wölfe meist nur in alten Märchen eine Rolle.

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Kaum jemand konnte behaupten, tatsächlich mal einen lebendigen Wolf in der freien Natur gesehen zu haben, es sei denn in einem Zoo. Es mehren sich in letzter Zeit aber Hinweise und Beobachtungen, dass „Meister Isegrim“ auch seine vier Pfoten in den Ennepe-Ruhr-Kreis gesetzt hat.
In Ennepetal wurden unlängst gerissene Haustiere gefunden und dazu passend „wolfsähnliche“ Tiere gesichtet. Simon Nowak, Vorsitzender der Kreisjägerschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis, gibt sich aber zurückhaltend: „Gewissheit gibt nur eine DNA-Probe.“ Mitte Januar strich offensichtlich ein Wolf durch das idyllische Durchholz, beobachtet und fotografiert von Landwirt Christian Thiele. Die Möglichkeit ist gegeben: das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz informiert dazu auf seiner Homepage, dass der Wolf in alte Lebensräume zurückkehrt, in denen er seit rund 180 Jahren als ausgestorben gilt. Solange aber auch hier kein Nachweis durch eine vom Landesumweltamt (LANUV NRW) bestätigte DNA-Probe vorliegt, bleibt es bei der Vermutung. Auch Daniela Beisemann, zuständige Luchs- und Wolfberaterin für den Ennepe-Ruhr-Kreis und Bochum, liegt mit Stand 16. Januar 23 keine entsprechende Bestätigung vor.

Erste ausgewiesene Wolfsgebiete in NRW
Außerhalb der Region sind laut LANUV seit 2018 einzelne Wolfsindividuen „standorttreu“ geworden. Auf Grundlage genetischer Nachweise hat das Umweltministerium NRW entsprechende „Wolfsgebiete“, „Pufferzonen“ und „Wolfsverdachtsgebiete“ ausgewiesen, die die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen für Tierhalter erlauben. Seit 2018 gab das Land bereits 4,5 Mio. € für entsprechende Maßnahmen aus. Für das Monitoringjahr 2021/2022 wurden in Deutschland 161 Rudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Der Schwerpunkt der Verbreitung umfasst die Bundesländer Brandenburg (47 Rudel), gefolgt von Niedersachsen (34 Rudel) und Sachsen (31 Rudel).
Sollte Ihnen beim Spaziergang durch Wald und Feld tatsächlich ein Wolf begegnen, verhalten Sie sich respektvoll, ruhig und halten Sie vor allem Abstand, damit der Wolf einen Raum für den Rückzug behält. Wenn der Wolf wider Erwarten nicht wegläuft, sprechen Sie ihn laut an oder klatschen Sie in die Hände, damit Sie sich bemerkbar machen. In keinem Fall sollten Sie versuchen, den Wolf sogar anzulocken. Auch vor dem Wolf wegzulaufen, könnte ein Verfolgungsverhalten des Tieres mit ungutem Ende auslösen. Sollte der Wolf sich jedoch von sich aus nähern, ruhig stehen bleiben, sich groß machen, um den Wolf einzuschüchtern. „Ein Wolf ist kein Kuscheltier“, mahnt Simon Nowack weiter, „Auch wenn der Haushund vom Wolf abstammt, so ist das Verhalten grundsätzlich anders. Wölfe müssen sich von anderen Tieren ernähren.“ dx