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Witten

Wittener Tafel feiert

Ein Viertel Jahrhundert ist die Wittener Tafel im November alt geworden.

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Den runden Geburtstag begeht der Verein coronabedingt ohne Feierlichkeit, genauso wie seine Hilfe mehr als zweitausend Wittener still und leise erreicht.
Seinerzeit las Jürgen Schumacher von der ersten Tafel in Berlin und wusste sofort: das ist auch ein Projekt für Witten. Rund vierzig Gleichgesinnte meldeten sich in der Folge auf ein Zeitungsinserat und gründeten schließlich am 13. November 1996 die 92. Tafel in Deutschland. Die gleichlautenden Ziele lauten seitdem auch in der Ruhrstadt: Lebensmittelrettung, Schaffung eines Ortes der Kommunikation sowie eines Sprachrohrs für die von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen.

Brücke zwischen Überfluss und Mangel
Ein eigener Transporter mit Aufschrift „Jeder gibt, was er kann“ fährt dazu bis zu zwanzig Lebensmittel-Sponsoren im Wittener Stadtgebiet an und bewahrt im Jahr rund 250 t überschüssiges Gemüse, Obst, Wurstwaren, Konserven, Milchprodukte und Backwaren vor der Entsorgung. Die Tafel kann deshalb Bedürftigen - ob alleinerziehend, von Altersarmut betroffen, (langzeit-) arbeitslos oder aus der Heimat geflohen – neben Lebensmitteln auch ein kostenloses Frühstück to go und coronabedingt Fertigmahlzeiten statt frisch gekochtem Mittagessen an der Herbeder Straße 22 anbieten. Jährlich werden rund 16.000 Mahlzeiten ausgegeben und 13.200 Kunden im hauseigenen Tafellädchen bedient, in dem sie Lebensmittel und Dinge des täglichen Lebens für „kleines Geld“ erwerben können.
Was nicht selbst verteilt werden kann, erhalten die Obdachlosenunterkunft „In der Mark“, regionale Verteilstellen und Organisationen wie foodsharing, Help Kiosk und Ruhrtalengel. Nach Voranmeldung kümmern sich die Helfer auch um die Vermittlung von gespendeten gut erhaltenen Möbeln, Kleidung und Elektrogeräten.

Tafeln verbinden auch Menschen
Oft genauso wichtig wie Essen und Trinken: bedürftige Menschen finden mit der Tafel einen Anlaufpunkt, in dem Menschen ihnen zuhören und sie unterstützen. „Es gibt so viele ergreifende, lustige und traurige Geschichten“, weiß das Team.
Der hohe finanzielle Aufwand wird überwiegend aus Spenden und den Einnahmen des „Tafellädchens“ abgedeckt, da auch keine Gelder seitens der Stadt fließen. Fünfzehn meist ehrenamtliche Helfer sind durchschnittlich im Einsatz. Zusätzliche „Manpower“ kommt auch über das Jobcenter und vom Bundesfreiwilligendienst.
„An dieser Stelle sagen wir allen, die uns bisher mit ihrer vielfältigen Unterstützung geholfen haben und uns hoffentlich auch weiterhin die Treue halten, ganz herzlichen Dank“, übermittelt der Vorstand des Vereins. Großes Lob kam auch vom Berliner Dachverband: „Eine Tafel aufzubauen und über so lange Zeit am Leben zu halten und mit Leben zu füllen: dazu braucht es eine gute Organisation, ein noch besseres Miteinander und viele unterschiedliche Talente. Ich bin froh, dass es Menschen wie Sie gibt, die nicht wegsehen und für andere einstehen. Das macht unsere Gesellschaft und die Gemeinschaft bei Ihnen im Ort menschlicher und lebenswerter“, schreibt Jochen Brühl, Vorsitzender der „Tafel Deutschland e.V.“ jetzt zum 25-jähren Bestehen der Wittener Tafel. dx

www.wittenertafel.de

Herbeder Straße 22 I 58355 Witten I Tel. 0 23 02/42 12 50
Bank: Stadtsparkasse Witten I DE68 4525 0035 0000 0189 11
Öffnungszeiten: montags bis freitags 8 bis 13 Uhr