Neues Uni-Gebäude besteht überwiegend aus Holz – Bibliothek rund um die Uhr geöffnet...
Einer der nachhaltigsten Hochschulbauten Deutschlands entsteht überwiegend in Holzbauweise auf dem Campus der Privatuniversität Witten/Herdecke zwischen dem bestehenden Gebäude und dem Forschungs- und Entwicklungszentrum, von der Stadt aus gesehen auf der rechten Seite der Zufahrtsstraße. Das neue Gebäude hat eine Grundfläche von 6 000 Quadratmetern und umfasst 9 Seminar- und 26 Gruppenräume sowie einen flexibel nutzbaren Veranstaltungsraum für bis zu 350 Personen.
Die Universität Witten/Herdecke wächst und wächst: Zur Zeit entsteht auf ihrem Campus ein weiteres Gebäude mit einer Nettogrundfläche von 6 000 Quadratmetern. Das Besondere: der Neubau entsteht überwiegend in Holzbauweise.
Der neue multifunktionelle Campus-Bau umfasst nicht nur 9 Seminar- und 26 studentische Lernräume für Gruppen, einen großen flexibel nutzbaren Veranstaltungsraum für etwa 350 Personen und eine neue mehrgeschossige, rund um die Uhr geöffnete Bibliothek, sondern schafft durch einen Wintergarten, drei Dachterrassen, ein Raum der Stille und ein Café mit Lounge-Bereich Orte der Begegnung und Zusammenarbeit, aber auch der Konzentration, Reflexion und Ruhe.
Wie die Internetseite der Privat-Universität informiert, lag über dem gesamten Entwicklungsprozess des Campusneubaus der „Wittener Geist“. Nach dem Grundprinzip von Begegnung, Dialog und Ideenwettstreit fürs Lehren, Lernen und Forschen war die Universitätsgemeinschaft der aktuell 2600 Studenten und über 900 Mitarbeitern eng bei der Planung und Konzeption dieses bislang einzigartigen Gebäudes eingebunden. Die Kommunikation lief beispielsweise über Workshops und Feedbackrunden, damit möglichst viele Ideen und Wünsche der zukünftigen Nutzer einfließen konnten.
Obwohl oder auch gerade weil sich die Universität Witten/Herdecke finanziell ganz gut aufgestellt sieht, spielte die Kostenkontrolle eine große Rolle. Durch die Betonung der ökonomischen Nachhaltigkeit erfolgte zudem eine umfangreiche Berechnung sowohl der Betriebs- wie auch Lebenszykluskosten.
Energetische Optimierung
Ökonomisch positiv wirkt sich vor allem auch die energetische Optimierung des Gesamtvorhabens aus. Für die ökologische Nachhaltigkeit bildet der Baustoff Holz als nachwachsender, kreislauffähiger Baustoff und CO2-Speicher einen wesentlichen Schwerpunkt im Nachhaltigkeitskonzept des neuen Campusgebäudes. Wie die Privat-Uni informiert, erzielt Holz gegenüber Beton oder Stahl eine Einsparung von rund 700 Kilogramm CO2 pro Kubikmeter. Verbaut werden rund 1 200 Kubikmeter Fichtenholz aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft. Jeder Kubikmeter Holz bindet zudem eine Tonne des klimaschädlichen Gases.
Um auch den Autoverkehr von und zum Uni-Campus zu minimieren, entsteht ein eigenes Fahrrad-Parkhaus. Es wird nicht nur 200 überdachte Stellplätze bieten, sondern auch Duschen und Spinde für die Radler. Zum gleichen Ziel sollen Konzepte zu Elektromobilität, Carsharing und mehr ÖPNV beitragen.
Die Umsetzung des Bauvorhabens legte die Privat-Uni nach Abschluss eines Wettbewerbs in die Hände des Berliner Architekten-Büros „Kaden+Lager“. Sie gelten als Pioniere des Holzbaus. Mit der Bauausführung wurde „Züblin Timber“ beauftragt. Sie gehören ebenfalls zu den Pionieren im Holzbau. Abzusehen ist, dass der Silber-Standard im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) mit einem Erfüllungsgrad von über 71 Prozent erreicht wird, angestrebt werden jedoch 80 Prozent. „Dieser Entwurf ist ein Meilenstein in unserer Universitätsgeschichte. Wir sind stolz, eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude Deutschlands zu bauen und freuen uns, dass wir auf dem Weg bis hierher so viele Studierende und Mitarbeitende beteiligen und ihre Anregungen einfließen lassen konnten. Diese Art von Partizipation macht die Universität Witten/Herdecke aus“, freut sich Jan Peter Nonnenkamp, Kanzler der Universität Witten/Herdecke.
„Nicht nur in Lehre und Forschung, sondern auch im Ausbau unseres Universitätscampus wollen wir ein zukunftsweisendes Beispiel setzen“, ergänzt Präsident Professor Martin Butzlaff. Der neue multifunktionale Campus-Erweiterungsbau wird im Spätsommer 2021 an die Universität Witten/Herdecke übergeben.