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Witten

WERK°STADT Witten am Ende

Für eine der wichtigsten Institutionen der Jugend- und Kulturarbeit hat der Vorstand des Trägervereins als ehrenamtlich verantwortliche Leitung beim Amtsgericht Bochum wegen drohender Zahlungsunfähigkeit den Antrag auf Insolvenz gestellt.

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Eine schwerwiegende Entscheidung für die seit fast 50 Jahren existierende Einrichtung, die für die erfahrenen Vorständler*innen nach tagelangen Beratungen mit verschiedenen Experten alternativlos ist. Bei einem über 60-prozentigen Eigenanteil des Gesamthaushaltes ist die WERK°STADT abhängig von den Zuschauerzahlen und Einnahmen bei den Events für Kultur, Musik, Party und Vermietung. Während der Coronazeit sind Förderungen durch Land und Bund zur Überbrückung beantragt und bewilligt worden, die die Verluste der Pandemie verordneten Programmausfälle aufgefangen haben. Der Verein und das Team meisterten diese großen Herausforderungen mit viel Engagement und Geduld. Doch die ersten Monate 2023 zeigen, dass sich weder das Programm noch die Zuschauergunst wie mit einem Schalter wieder anknipsen lässt. Die Einnahmesituation war derart schlecht, dass es nun zu einer drohenden Zahlungsunfähigkeit kommt. Weitere Ursachen sowie Kostenfaktoren werden derzeit analysiert. Die Gesetzeslage sieht für diese Situation keine andere Möglichkeit, als den Insolvenzantrag zu stellen. Volker Hassenplug, 1. Vorsitzender: „Wir mussten so handeln, aber wir tun dies mit der Hoffnung, dass ein Fortbestand zusammen mit einem Insolvenzverwalter möglich ist, weil an dieser Jugendarbeit unsere ganzes Herz hängt.“ Guido Beck, 2 Vorsitzender, ergänzt: „Die schwierige Haushaltslage zwingt uns zu handeln. Aber nicht nur zu diesem förmlichen Antrag, sondern auch zu internen und externen Beratungen, die mit dem Zweck verfolgt werden, die Institution zu retten. Ob und in welcher Form werden die nächsten Wochen zeigen.“

Insolvenz ist schwerer Schlag
„Die Insolvenz der Werk°Stadt ist ein schwerer Schlag für die soziokulturelle Arbeit in unserer Stadt“, betonen der SPD-Stadtverbandsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Axel Echeverria und Christoph Malz, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion. Für die Wittener Sozialdemokratie habe die Werk°Stadt als lokale Institution für Jugend und Kultur einen hohen Stellenwert.
Daher müssen aus Sicht der SPD rasch Lösungen gefunden werden, die für die betroffenen Mitarbeiter*innen und für die Stadt gleichermaßen tragfähig sind: „45 Jahre soziokultureller Arbeit sind unbedingt schützenwert.“
Drei wichtige Aspekte heben Christoph Malz und Axel Echeverria dabei hervor: „Das Gebäude mit seinem besonderen Flair muss für die Öffentlichkeit erhalten bleiben. Zweitens müssen die Netzwerke, die sich rund um die Einrichtung Werk°Stadt mit ihrem vielfältigen Angebot gebildet haben, bestehen bleiben.“ Zudem sei nun die Solidarität mit den engagierten Mitarbeiter*innen dringend geboten: „Wir müssen für sie neue Perspektiven schaffen.“
„Die SPD wird alles dafür tun, damit eine möglichst gute Lösung für alle zum Tragen kommt.“
Deshalb haben nun die SPD und die Grünen einen Dringlichkeitsantrag kurzfristig auf den Weg gebracht, in welchem sie hervorheben, wie wichtig eine Prüfung aller möglichen Optionen und der Einbezug aller Akteure ist.