Voß’scher Garten gehörte dem Nachwuchs.
Okay, der Wettergott stand wohl nicht so ganz auf Seiten der vielen Kinder und Erwachsenen, die beim Weltkindertag den Voß’sche Garten und den unteren Teil der Ruhrstraße bevölkerten, aber das hielt die kleinen und großen Besucher offensichtlich nicht von einem Besuch ab.
UN-Weltkindertag seit 1954
Die UN hatte ihren Mitgliedsstaaten 1954 auf der 9. Vollversammlung die Einführung eines weltweiten Aktionstages zur Förderung von Kinderrechten empfohlen. 145 Staaten der Welt feiern seitdem mit –Deutschland und Österreich begehen den Weltkindertag offiziell am 20. September eines Jahres. Witten nutzte dann den Sonntag am nachfolgenden Tag und bot mit rund vierzig Ständen in dem kleinen Park an der unteren Ruhrstraße vielfältige Spiel-, Bastel- und Mitmachangebote an.
Der Vorlauf betrug rund ein Jahr: „Aufgrund der Vorkommnisse bei anderen Veranstaltungen mussten wir ein Sicherheitskonzept, u. a. mit Überfahrsperren, aufstellen, das erst vom Ordnungsamt freigegeben werden musste“, erklärte Tamara Busch vom Verwaltungs- und Jugendamt der Stadt Witten und Teil des zehnköpfigen Planungsteams.
Von der Hüpfburg bis zur Berufsinfo
Ein Selbstläufer waren natürlich wieder die Hüpfburg und das Kinderschminken, die auch in Witten nicht fehlen durften. Gemeinsame Sache machten die Kindertreffs „Wolke 7/Haus der Jugend“ aus der Nordstraße, „Pferdebach“ aus der Rebecca-Hanf-Straße, „Ratz & Fatz“, zu finden in der Hörder Straße, „Hellweg“ am Hellweg und „Herbede“ in Herbede. Sie hatten für die jungen Besucher einen großen Spielteppich mit Lego-Bausteinen ausgelegt und die sehr viel nachgefragte Möglichkeit geschaffen, Armbänder selbst zu bemalen und als kleine Erinnerung mitzunehmen. „Zuerst lief es etwas schleppend an, aber dann war immer was los, wie jedes Jahr“, so Dennis vom Kindertreff Herbede. Die große Nachfrage merkten auch die Freiwilligen von der Kirchengemeinde St. Vinzenz von Paul – ihr Kuchenangebot war schon vor Ende des Kindertages ausverkauft. Einen Blick auf eine mögliche Berufslaufbahn als Erzieher konnten Interessierte beim Wittener Berufskolleg werfen. Die jeweilige Mittelstufe bekommt immer die Aufgabe, den jährlichen Stand beim Kindertag zu organisieren. Natürlich war auch der Kinderschutzbund vertreten, an dessen Stand sich viele Kinder einen Luftballon oder einen Button abholten.
THW-Kran überragend
Es gibt nur drei Brückenkrane vom Technischen Hilfswerk (THW) in NRW, einer davon stand an diesem Tag auf dem Weltkindertag in Witten. „Der Kran wiegt 36 Tonnen, die sich auf 12 Tonnen pro Achse verteilen – mehr ist nicht zulässig“, erklärt Truppführer Brückenbau Dr. Andreas Voigt. „Der Kran ist eineinhalb Jahre alt, allradgetrieben und kann 32 Tonnen heben. Alle Achsen können einzeln gelenkt werden und die erforderliche Durchfahrtshöhe beträgt nur 3,05 m. Bei diesem Kran steht die Wendigkeit und nicht die Tragkraft im Vordergrund, um vor allem Behelfsbrücken zu bauen.“
Portemonnaie wiedergefunden!
Nichts weniger als ihr verlorenes Portemonnaie konnte Aysah bei der Polizei abholen. Zwei Mädchen hatten es auf der Straße gefunden und bei der Polizei abgegeben. Die junge Frau: „Ich habe gute Erfahrungen in Witten gemacht, immer, wenn ich was verloren habe, ist es zurückgekommen. Ich liebe Witten. Den Mädchen habe ich das Geld gegeben, was ich in meinem Geldbeutel hatte, jetzt sind sie glücklich und ich auch.“ Von Matthias Dix