Der Zauber der kuscheligen Weihnachtszeit wird in diesem Jahr niemanden verzaubern. Für die Weihnachtsmärkte in Hattingen und Sprockhövel kam bereits das Aus. In Witten laufen die Planungen noch – obwohl auch dieser Markt anders aussehen wird.
Weihnachtszauber und Weihnachtsmärkte wird es in diesem Jahr in Hattingen und Sprockhövel nicht geben. Die Coronaschutzbedingungen lassen einen solchen Markt in diesen Städten nicht zu. In Witten laufen die Planungen allerdings noch.
Viele Veranstaltungen wurden in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie bereits abgesagt. Jetzt gilt die Absage auch für viele Weihnachtsmärkte. Zum einen hat es Sicherheitsgründe, zum anderen sind Märkte unter den Coronaschutzbedingungen in der Regel wirtschaftlich nicht darzustellen. Die Schutzmaßnahmen bedeuten eine deutlich geringere Besucherkapazität. Laufrouten im Einbahnstraßensystem, Tische mit genügend Abstand zueinander, kein Gedränge vor den Attraktionen und Onlinebuchungen für einen Glühwein nur zu einem bestimmten Zeitfenster – all das macht den Weihnachtsmarkt unter Coronabedingungen wirtschaftlich kaum tragbar. In Hattingen und Sprockhövel ist bereits klar: die Märkte fallen aus. In Witten wil man allerdings einen Markt veranstalten.
„Wir planen einen Weihnachtsmarkt“, sagt Dr. Sabine Nolte, Geschäftsführerin von Stadtmarketing Witten. „Wir haben von Anfang an gesagt, wenn das Land NRW uns die Rahmenbedingungen gibt, dann wollen wir das auch machen. Diese Bedingungen liegen vor und nun müssen wir überlegen, wo genau was und wann stattfinden kann und das alles mit einem Schutzkonzept.“
Zum Planungsende ist man beim Thema Weihnachtsmarkt bereits in Hattingen und Sprockhövel gekommen. Vertreter beider Städte betonen, man habe sich die Entscheidung sehr schwer gemacht, sehe aber unter den gegenwärtigen Bedingungen keine Chance auf eine Umsetzung des Marktes. Aufgrund der Planungssicherheit – auch für Reiseveranstalter und selbstverständlich für die Schausteller – habe man nun die Reißleine gezogen und den Markt endgültig abgesagt.
In Hattingen hatte sich zunächst eine Absage nur auf die Highlights „Frau Holle“ am Alten Rathaus und den „Singenden Weihnachtsbaum“ am Kirchplatz bezogen. Die anderen Planungen gingen weiter. Klar war, dass die Stände einen größeren Raum beanspruchen sollten. Die ganze Innenstadt war im Gespräch. Auch sollte es Veränderungen beim gastronomischen Angebot geben. Zunächst gab es Hoffnung, dass unter veränderten Vorzeichen ein solcher Markt dann doch stattfinden könnte.
Schon vor der Bürgermeister-Stichwahl war allerdings Gegenwind spürbar. Ein Offener Brief eines Anwohners vom Hattinger Kirchplatz drückte die Sorge aus, die Anwohner in der historischen Altstadt könnten auch im Corona-Jahr 2020 von Besucherströmen überrollt werden und Hattingen sich verstärkt zu einem Corona-Hotspot entwickeln. Zum gleichen Zeitpunkt stiegen die vom EN-Kreis gemeldeten Infektionszahlen. Hattingen war nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises kurz davor, weitere Coronaschutzmaßnahmen zu beschließen. Nur wenige Stunden vor dem Inkraftreten dieser Maßnahmen stellte Bürgermeister Dirk Glaser diese aufgrund leicht sinkender Infektionszahlen znächst zurück. Bei einem Gespräch mit den Verantwortlichen – allen voran Hattingen Marketing und Alfred Schulte-Stade als Initiator für den Nostalgischen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz - war schnell klar: Nicht nur die Highlights können nicht stattfinden, der ganze Markt muss abgesagt werden. Es sei einfach nicht vorstellbar, dass viele Reisebusse nach Hattingen kommen und sich Besucher durch die engen Gassen der Altstadt bewegen. Auch ein Sicherheits- und Hygienekonzept war aufgrund der Örtlichkeiten nicht umsetzbar. Realisieren möchte man allerdings eine stimmungsvolle Beleuchtung. Auch in Sprockhövel wird es keinen geplanten Markt geben. Im gespräch war zunächst ein zehntägiger Weihnachtsmarkt zum Abschluss des Jubiläumsjahres „50 Jahre Stadt Sprockhövel.“ „Aber die Veranstaltungen zum Jubiläum mussten ja bereits alle ausfallen, inklusive des Stadtfestes im September. Es ist unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich, einen Weihnachtsmarkt zu planen. Dies gilt auch für kleine Wochenendvarianten“,erklärt Lutz Heuser, Chef von Sprockhövel Marketing und der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft Sprockhövel (WIS).
Man hoffe darauf, im kommenden Jahr die Veranstaltungen zum Jubiläum nachholen zu können und dann selbstverständlich auch die Türen für einen Weihnachtsmarkt öffnen zu können.anja