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Witten

Wechsel an der Stadtspitze

Es war ein Paukenschlag für Witten: Lars König (CDU) gewann die Stichwahl um das Bürgermeisteramt und löst damit Sonja Leidemann (SPD) nach 16 Jahren ab. Zudem übernimmt mit Lars König erstmals seit 1945, als der SPDler Alfred Junge zum Oberbürgermeister von Witten ernannt wurde, ein Vertreter der CDU das
Ruder.

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Jens König ist neuer Bürgermeister in Witten.

Image führte mit dem zukünftigen Bürgermeister noch vor seiner Amtseinführung ein Interview:
Herr König, herzlichen Glückwunsch zur Bürgermeisterwahl – wie liefen die letzten Tage und Wochen für Sie ab?
Danke für die Glückwünsche! Noch nicht im Amt zu sein ist schwierig. Im Moment fahre ich zweigleisig, schließe meine bisherige berufliche Tätigkeit als Projektleiter in der Offshore-Windpark-Branche ab und bereite mich gleichzeitig auf meine neue Aufgabe unter anderem in ersten Gesprächen mit meinen zukünftigen Mitarbeitern vor.
Worauf führen Sie Ihren Sieg als Vertreter der CDU zurück? Immerhin löst die CDU die SPD ja seit 75 Jahren ab.
Ich arbeite seit 2001 durchgehend im geschäftsführenden Vorstand der CDU. In dieser Zeit kam es in der CDU kaum zu innerparteilichen Konflikten. Wir haben in der Sache sehr gut gearbeitet und eigene Themen an die Öffentlichkeit gebracht. Dabei sind wir immer nach innen und außen geschlossen aufgetreten. Trotzdem mussten wir von Wahl zu Wahl einen Rückgang von im Schnitt vier Prozent der Wählerstimmen hinnehmen. Mit der kürzlichen Wahl haben wir diesen Trend endlich gestoppt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Gleich mehrere der bürgerlichen Kandidaten, die sich in diesem Jahr zur Wahl stellten, wollten die bisherigen jahrzehntealten Strukturen durchbrechen. Sie unterstützten mich deshalb in der Stichwahl. Die Wechselstimmung war schon zehn Tage vor der Stichwahl in der Bevölkerung zu spüren. Die Wähler wollten nicht mehr alle vier Jahre die gleichen Wahlversprechen der bisherigen Steuerleute hören. Hinzu kamen äußere Umstände wie die wirtschaftlichen Probleme von beispielsweise DEW und Galeria Kaufhof.
Was bringen Sie selber mit?
Mein Lebenslauf ist sicherlich nicht gradlinig. Ich habe in verschiedenen Funktionen gearbeitet, dabei sehr viel gelernt und kulturelle Kompetenz erworben. Mir ist jeder Mitarbeiter wichtig, ich möchte jedem Mitarbeiter meine Wertschätzung entgegenbringen.
Mit welcher Einstellung gehen Sie Ihr neues Amt an?
Ich bin überzeugt, Witten kann mehr und das möchte ich in der Stadt und in der Verwaltung umsetzen. Man braucht nicht immer mehr Geld und Personal. Das Potential ist vorhanden, es muss nur mehr genutzt werden. Die großen und kleinen Prozesse ziehen sich nach meinem Gefühl zu lange hin. Auch kleine, gut durchdachte Entscheidungen kosten nicht mehr Arbeit und Geld, bringen aber oft sehr viel.
Ich freue mich deshalb, nach den vielen Jahren im Rat nun auf die gestaltende Seite zu wechseln, um die Beschlüsse des Rates umzusetzen. Dazu muss ich sicherlich erstmal die Strukturen kennenlernen.
Wo sehen Sie die größten Baustellen in Witten?
Tatsächlich im Straßenverkehr mit beispielsweise der Pferdebachstraße und der Horst-Schwarz-Halle. Im engen Zusammenhang dazu liegt mir das Radverkehrskonzept am Herzen. Ich werde zum Beispiel großen Wert darauf legen, dass die Beantragung von Fördermitteln pünktlich zu den festgelegten Stichtagen auch erfolgt.
Als weiterer Punkt steht die Digitalisierung der Schulen ganz oben auf meiner Liste. Wir brauchen Endgeräte wie Laptops, aber auch ein funktionierendes Netzwerk und qualifizierte Lehrer!
Sehr wichtig sind mir auch die Kitas in Witten. In den Einrichtungen sind gute Konzepte vorhanden, aber es funktioniert nicht immer gut. Das werde ich mir angucken.
Vielen Dank Herr König für Ihre Zeit und viel Erfolg bei Ihrer neuen Aufgabe!