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Gesundheit

Wasserwesen Mensch: Ohne Wasser ist kein Heil

Nicht nur im Sommer müssen wir unserem Körper mehrere Liter Wasser täglich zuführen.

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Schon Goethe formulierte im Faust: Ohne Wasser ist kein Heil... Das gilt auch für den menschlichen Körper, aber ein Zuviel davon ist ein Unheil. Fakten zum Wasserwesen Mensch.
Wasser ist für den Menschen lebensnotwendig. Bezogen auf das Gesamtkörpergewicht ist Wasser der quantitativ wichtigste Bestandteil des menschlichen Körpers. In jungen Jahren liegt der Wasseranteil im menschlichen Körper bei bis zu etwa achtzig Prozent. Im Laufe des Lebens nimmt dieser Anteil ab. Der menschliche Stoffwechsel funktioniert nur, wenn dem Körper ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Wasser regelt die Herzkreislauffunktion und die Verdauung, ist auch Lösungsmittel für Salze und Mineralstoffe, Transportmittel für Nährstoffe und Abbauprodukte. Wasser ist für die Wärmeregulierung des menschlichen Körpers von zentraler Bedeutung. Durch Schwitzen, Atmen und durch die Ausscheidungen gehen unter normalen Umständen im Lauf eines Tages etwa 2–3 l Wasser verloren. Dieser Verlust muss über Nahrung und vor allem über Getränke wieder ausgeglichen werden, denn schon auf kleinste Veränderungen im Wasserhaushalt reagiert der Körper mit gravierenden Störungen.

Zu wenig Wasser im Körper
Etwa 70 Prozent des im Körper vorhandenen Wassers befindet sich im Innern der Zellen (Intrazellulärraum) und nur 30 Prozent außerhalb der Zellen (Extrazellulärraum). Vor allem das Blut, das Gehirn, die Leber, die Muskelzellen und die Haut enthalten viel Wasser. Wasser wird vorwiegend über die Lungen in Form von Wasserdampf, durch die Nieren in Form von Urin, durch die Haut in Form von Schweiß und letztlich auch über den Darm ausgeschieden. Wenn der Körper an Wassermangel leidet, dann dickt das Blut ein. Die Nierenwerte steigen und die Giftstoffe können aus dem Körper nicht mehr ausgeschieden werden. Oft leiden diese Menschen dann auch unter Verstopfung, weil der Darm das letzte Wasser aus dem Körper gezogen hat und der Stuhl sehr hart wird und man nicht mehr ausscheiden kann.
Auch unser Gehirn ist auf Wasser angewiesen. Das bemerken wir beispielsweise durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr. Wasser ist für die einwandfreie Funktion unseres Gehirns notwendig, weil es die „grauen Zellen“ mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Wasser kann außerdem die Leistungsfähigkeit des Immunsystems fördern. Weiterhin reduziert die Zufuhr von Wasser Ermüdungserscheinungen und glättet die Haut. Selbst ein geringer Flüssigkeitsverlust führt bereits zum Durstgefühl. Wir verbrauchen als Erwachsener zwischen zwei und drei Litern Flüssigkeit pro Tag, etwa durch Schwitzen oder durch das Atmen und dieser Verlust muss ausgeglichen werden.

Zu viel Wasser im Körper
Zu viel Wasser im menschlichen Körper wird ganz einfach ausgeschieden. Der häufige Gang zur Toilette ist dann normal. „Wasser im Körper“ kann aber große Probleme verursachen, wenn Wasser eingelagert wird, weil ein Organ nicht richtig funktioniert. Wenn Organe wie Herz, Niere oder Leber beschädigt sind, lagert sich Wasser an unterschiedlichen Stellen im Körper ein. Bei der Leber beispielsweise ist es so, dass sie Eiweiß produziert. Ist sie nicht gesund, kann sie diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen. Eiweiß aber bindet Wasser. Wenn dieser Prozess gestört ist, kommt es zu Wassereinlagerungen. Eine geschwächte Nierenfunktion führt dazu, dass die Nieren nicht mehr genügend Urin produzieren können und die mangelnde Wasserausscheidung kann zu Einlagerung des Wassers im Körper führen.

Wassereinlagerung
Wassereinlagerungen (Ödeme) zeigen sich als Schwellungen im Körpergewebe. Häufig sind Beine und Füße betroffen. Grundsätzlich kann aber eigentlich jeder Körperteil betroffen sein.
Wasseransammlungen können in den Unterschenkeln, Knöcheln Füssen oder im Bauchraum entstehen, aber auch in der Lunge. Das ist lebensgefährlich. Wasser kann sogar zwischen Rippen- und Lungenfell eingelagert werden oder im Kopf entstehen. Wird aus den Venen Flüssigkeit in das Beingewebe gepresst, so können Thrombosen die Ursache sein.
An heißen Sommertagen kann auch die Hitze schon mal dazu führen, dass das Blut im Körper dickflüssiger wird, sodass die Beine schwer werden und auch die Füße leicht anschwellen. Bei dieser Art von Schwellung handelt es sich nicht um ein Ödem, denn sie verschwindet durch Kühlung ebenso schnell, wie sie gekommen ist.
Ob es sich bei einer Schwellung tatsächlich um ein Ödem handelt, kann man selbst feststellen, indem man mit dem Finger auf den geschwollenen Bereich drückt. Ödeme hinterlassen eine sichtbare Delle, die sich nur langsam wieder zurückbildet. Der Begriff Ödem stammt übrigens aus dem Griechischen: „Oidema“ bedeutet Geschwulst oder Schwellung. Eine Ödembildung wird auch als Wassersucht bezeichnet.

Wasser im Gleichgewicht
Worauf muss der Mensch achten, um seinen Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten? Zum einen auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr – das gilt besonders bei älteren Menschen, die oft zu wenig trinken. Einem Zuwenig beugt man durch regelmäßiges Trinken, mehr als zwei Liter am Tag, vor. Setzen Sie zusätzlich auf Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt wie Gurken, Wassermelonen, Salat, Tomaten oder Molke. Verringern Sie außerdem Ihren Salzkonsum (ein Gramm Salz bindet einen Liter Wasser) und trinken Sie Alkohol nur in Maßen.
Um Wasseransammlungen zu vermeiden, sollte man sich ausreichend bewegen, öfter zwischen sitzenden und stehenden Positionen wechseln. Der kalte Knieguss nach Kneipp tut gut. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und Bewegung hilft auch hier.  anja