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Gesundheit

Warum ist erholsamer Schlaf so wichtig?

Nichts ist so spannend und bewegt den Menschen so sehr wie seine Gesundheit, sein eigenes Verhalten und das seiner Mitmenschen. Auch in diesem Jahr greift IMAGE gemeinsam mit Experten in unserer Serie „Wie tickt der Mensch“ spannende Fragen dazu auf. Am 21. Juni findet in Deutschland der Tag des Schlafes statt, eine im Jahr 2000 vom Verein Tag des Schlafes e.V. ins Leben gerufene Initiative, um auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam zu machen. Warum ist Schlaf aber eigentlich so wichtig?

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„Der Schlaf ist gekennzeichnet durch verschiedene Schlafstadien, in denen das Zentralnervensystem und verschiedene Körperfunktionen unterschiedlich aktiv sind. Es gibt Einschlaf-, Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen sowie den REM-Schlaf (von engl. rapid eye movement), in dem wir besonders stark träumen. Alles, was das Zusammenspiel der verschiedenen Schlafstadien beeinflusst, stört den natürlichen Schlafrhythmus. Schlaf ist ein biologisches Bedürfnis wie Essen und Trinken und dient der Erholung von Körper und Geist. Dauerhafter Schlafentzug macht krank. Jeder Mensch wird mehrmals in der Nacht wach, um sich in eine andere Schlafposition zu bringen. Das ist normal und in der Regel merken wir das nicht. Haben wir jedoch reduzierte Tiefschlafphasen, bekommen wir das Aufwachen mit und können danach oft nur schwer wieder einschlafen. Dauerhafte Ein- und Durchschlafstörungen, Schnarchen mit Atemaussetzer oder unruhige Beine gehören daher zu den häufigsten Beschwerden, die nach einer ambulanten Untersuchung durch den Hausarzt zu einer Einweisung in ein Schlaflabor führen. Hier wird die sogenannte Polysomnographie durchgeführt. Das ist eine Untersuchung des Schlafes mit Messfühlern, die verschiedene Aspekte aufzeichnet, beispielsweise die Hirnströme, die Augenbewegungen, Atemfluss und Atembewegung sowie die arterielle Sauerstoffsättigung. So erhält man ein Schlafprofil des Patienten“, erklärt Dr. Klaus-Peter Tillmann.
„Wenn die Messungen beispielsweise Atemaussetzer belegen, sollte eine Therapie in Angriff genommen werden. Die Lunge wird nicht mehr ausreichend mit Luft versorgt. Unbehandelt verstärkt die Schlafapnoe das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Weitere Möglichkeiten sind je nach Diagnose eine Schlafmaske oder Weste, eine Mund-Schiene, bei körperlichen Fehlbildungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich können operative Methoden genutzt werden. Schlafstörungen können auch Teil einer Grunderkrankung sein, die man dann natürlich behandeln muss. Auch die Lebensgewohnheiten des Betroffenen werden genau betrachtet. Möglicherweise können hier Veränderungen zu einer Verbesserung führen. Nicht geeignet ist jedenfalls der dauerhafte Griff zu einer Schlaftablette“, sagt Dr. Klaus-Peter Tillmann.“

Gute Schlafhygiene fördert guten Schlaf
Schlafdauer und Schlafrhythmus sind individuell verschieden. Ein geregelter und ritualisierter Schlafrhythmus hilft dabei, ausreichend gut und lange zu schlafen. Die exzessive Nutzung von digitalen Medien oder Fernsehen am (späteren) Abend oder sogar bis in die Nachtstunden können den Schlaf stören. Stattdessen tragen Fantasiereisen, die von belastenden Gedanken ablenken, zur Entspannung vor dem Einschlafen bei. Erinnerungen an eine schöne Lebenssituation oder ein schönes Hobby sind gut geeignet. Unterstützt werden kann das durch ein Hörspiel und Geräusche wie Wellenrauschen. Koffein, Nikotin und Alkohol gelten als Wachmacher, die den Schlaf stören können. Vor dem Zubettgehen sollte darauf verzichtet werden. Auch zu spätes Essen ist nicht ratsam. Schließlich sollte das Schlafzimmer ein behaglicher Raum sein, den man abdunkeln kann. Es schläft sich besser in einer Wohlfühloase. anja