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Gesundheit

Warum bekommt der Mensch Krebs und was kann man tun?

Nichts ist so spannend und bewegt den Menschen so sehr wie seine Gesundheit, sein eigenes Verhalten und das seiner Mitmenschen. Auch in diesem Jahr greift IMAGE gemeinsam mit verschiedenen Ärzten in unserer Serie „Wie tickt der Mensch“ spannende Fragen dazu auf.

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„Die Diagnose Krebs löst eine Vielzahl von Gefühlen aus. 2019 sind nach Schätzung des Zentrums für Krebsregisterdaten in Deutschland rund 502.655 Krebs­erkran­kungen erstmalig diagnos­ti­ziert worden. Etwa die Hälfte der Fälle betrafen die Brust­drüse, die Prostata, den Dickdarm oder die Lunge“, erklärt Prof. Dr. Andreas Tromm, Chefarzt der Inneren am EvK Hattingen und Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereines Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen. „Rund 1,6 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Krebserkrankung, die in den letzten fünf Jahren diagnostiziert wurde.
Die Überlebenschancen sind oft abhängig von der Tumorart. Wir kennen noch nicht alle Entstehungsmechanismen der bösartigen Neubildungen, die wir sprachlich unter dem Begriff ,Krebs‘ zusammenfassen. Aber wir wissen, dass der Ausgangspunkt von Krebs immer das Erbgut ist. In den Genen entstehen die Schäden, die nicht mehr repariert werden können und ein Ungleichgewicht bewirken. Es entsteht ein unkontrolliertes Zellwachstum. Doch wir kennen auch Risikofaktoren, von denen sich manche vermeiden lassen. Fast 20 Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland lassen sich dem Tabakkonsum zuschreiben. Hinter den Risiken Übergewicht und Bewegungsmangel verbirgt sich nicht selten eine Stoffwechselschieflage, bestehend aus zu hohem Blutdruck sowie hohen Blutfett- und Blutzuckerwerten. Entzündliche Prozesse im Fettgewebe sind wahrscheinlich an der Entstehung mancher Krebsarten beteiligt. Studienergebnisse belegen den Zusammenhang zwischen einer lebenslangen körperlichen Bewegung sowie einem niedrigeren Risiko, an Darmkrebs zu erkranken (Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention). Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Wenig Obst und Gemüse, dafür viel rotes Fleisch und vor allem ein nicht unerheblicher Alkoholkonsum konnten als Risikofaktoren für manche Tumorarten identifiziert werden. Schließlich muss man noch die UV-Strahlung benennen. Die Psyche kann nach bisherigen Erkenntnissen von der Liste der Ursachen für Krebs gestrichen werden. Sie spielt aber bei der Bewältigung der Krankheit eine Rolle.
Heute haben wir für manche Krebsarten Impfungen entwickelt. Beispielsweise gegen Hepa­titis-B-Viren als Schutz­faktor vor Leber­krebs oder die HPV-Impfung zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs. Das Angebot der gesetzlichen Kranken­versicherung in Deutschland zur Krebs­früh­erkennung betrifft bös­artige Tumoren der Haut, des Darms sowie Brust- und Gebär­mutter­hals­krebs bei Frauen und Prostata­krebs bei Männern. Geforscht wird zu einer Impfung mit messenger-RNA (mRNA). Sie soll das körpereigene Immunsystem in die Lage versetzen, übrig gebliebene Tumorzellen zu bekämpfen.“ Wichtig ist nach dem ersten Schock der Diagnose: Bauen Sie sich ein Netzwerk der Hilfe auf. Gemeinsam mit Ihren Ärzten. anja