In beiden Kommunen gibt es Kranzniederlegungen und der Stellenwert soll auf die heutige Zeit übertragen werden. Welche Termine anstehen und was teilweise schwierig ist.
Es gibt mehrere stille Gedenktage im November. Darunter den Volkstrauertag, der seit 1952 jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag terminiert ist. Dieses Jahr also am 16. November. In den Kommunen gibt es jährlich Kranzniederlegungen. So auch in Hattingen und Sprockhövel. Allerdings stehen noch nicht alle Termine schlussendlich fest.
In Hattingen findet am 16. November um 11.30 Uhr die zentrale Gedenkveranstaltung wieder am Ehrenmal im Schulenbergwald statt – unter Beteiligung des VDK-Ortsverbands, der Ehrenabteilung der Feuerwehr, dem Löschzug Mitte, Vertretern der Katholischen und Evangelischen Kirche und der Stadt Hattingen. Musikalisch wird die Veranstaltung von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Hattingen begleitet. Die Einbindung der jungen Personen sei wichtig, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt: „Damit soll das Gedenken bewusst an Kinder und Jugendliche weitergegeben werden, um historische Verantwortung lebendig zu halten.“ Der Ursprungsgedanke sei aber generell – unabhängig vom Alter – schwierig zu vermitteln, selbst wenn es in den vergangenen Jahren größere Kriege wie etwa in der Ukraine gibt.
In Sprockhövel gibt es ebenfalls um 11.30 Uhr eine Gedenkstunde mit Kranzniederlegung vor dem Ehrenmal auf dem Kommunalfriedhof in Niedersprockhövel. Thomas Becker von der Pfarrei St. Peter und Paul hält eine Gedenkrede. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle der Freiwilligen Feuerwehr sorgt für die musikalische Untermalung. In Haßlinghausen findet am evangelischen Friedhof unter der Führung des Vereinsrings um 10.30 Uhr eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung statt. Der evangelische Posaunenchor und die Freiwillige Feuerwehr werden zugegen sein und der Verein Bergbauaktiv Ruhr singt zum Abschluss gemeinsam mit allen Anwesenden das Steigerlied.
In Hattingen ist der Volkstrauertag in die Woche „Hattingen hat Haltung“ eingebunden und soll dadurch stärker wahrgenommen werden, vor allem durch Veranstaltungen in den Ortsteilen. Wobei es in den vergangenen Jahren teilweise nur „stille“ Kranzniederlegung ohne Ansprachen gab. Das ist beispielsweise auf dem Russischen Ehrenfriedhof „Zur Maasbeck“ generell der Fall. Vereinzelt gibt es Reden von Ortsbürgermeistern, wie am städtischen Friedhof in Welper oder am Ehrenmal des Kommunalfriedhofs Holthausen. Bei der zentralen Veranstaltung im Schulenbergwald erfolgt in der Regel die Ansprache des Stadtoberhauptes und gegebenenfalls eine durch den Landrat.
Laut Stadt Hattingen waren auf der zentralen Veranstaltung in den Vorjahren nicht viele Personen anwesend. In Sprockhövel waren laut Angaben der Stadt viele Interessierte bei den Kranzniederlegungen. Die Stadtverwaltungen wollen auch einen Bezug zu aktuellen Kriegsopfern herstellen. Die Stadt Sprockhövel teilt mit: „Der Tag erinnert auch an die Menschen, die heute durch Krieg, Flucht und Vertreibung leiden und macht deutlich, wie wichtig Frieden, Demokratie und Menschenwürde für unsere Gesellschaft sind.“ Von Hendrik Steimann