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Verkehrsverbindungen nach Sprockhövel und Witten marode

Bevor alles schön wird, kommt die Geduldsprobe: Los geht es mit der Wittener Straße im Sommer.

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Zur Orientierung: mit der dicken gelben Markierung ist die Ruhrbrücke zu erkennen. Unmittelbar davor auf der Herbeder Seite die Omegabrücke. Rechts von der Ruhrbrücke befindet sich die Lakebrücke. Auf der Hevener Seite am Ende der Ruhrbrücke der geplante Kreisverkehr an der Ecke Wittener Straße, Herbeder Straße und Seestraße. Quelle: Plan StraßenNRW zur Vorstellung der Pläne Herbst 2021

Den Autofahrern in Hattingen, Sprockhövel und Witten stehen Belastungsproben bevor. Viele Großprojekte im Verkehrswesen werden in den nächsten Jahren für Verkehrsbehinderungen sorgen, bevor alles saniert und wieder schön ist.
Bereits im Juni 2020 haben die Bauarbeiten auf der maroden Wittener Straße (L 924) begonnen. Nach zehn Monaten war zunächst einmal Schluss, weil der Landesbetrieb StraßenNRW die Sanierung der Straße zwischen Hammertal, Steinenhaus und der A43-Auffahrt auf 2022 verschoben hatte. Diese Gnadenfrist ist jetzt um – im Sommer soll es losgehen. Dann muss die Schotterpiste saniert werden.
Die Fahrbahn wird komplett erneuert. Außerdem wird die Straße um einen gemeinsamen Rad- und Fußweg auf der Straßenseite erweitert, auf der Seite gegenüber Firmen wie Bötzel oder Wengeler & Kalthoff. „An der Einmündung Kämpenstraße ist eine Ampel geplant. Außerdem entsteht eine weitere Fahrspur vor dem Abzweig zur Autobahn. Baubeginn könnte dann im Spätsommer sein, vielleicht zum Ende der Ferien“, sagt Sprecher Andreas Berg, Regionalniederlassung Südwestfalen Außenstelle Hagen. Etwa ein Jahr lang werden die Arbeiten wohl dauern. Durchgeführt werden sie ohne Vollsperrung, aber mit einer Einbahnstraßenregelung in Richtung Hattingen.

Mammutprojekte Straßen- und Brückenbau
Die Umleitung für die Autofahrer ist groß, denn StraßenNRW kann nur über Landesstraßen, nicht aber innerstädtisch umleiten. Wer aus Hattingen kommend die Wittener Straße in Richtung Autobahn befahren will, wird durch das Hammertal über Sprockhövel zur Anschlusstelle der A43 geleitet und von dort über Hiddinghausen, Durchholz und Vormholz zurück bis zur Baustelle.
Ortskundige könnten auch über die Rüsbergstraße fahren. Mögliche Schleichwege sind schon heute als Anliegerstraßen ausgeschildert, doch verhindern kann man diese Verkehrsbelastung nicht. Würde man Einbahnstraßen oder Sackgassen einführen, wären auch die Anwohner selbst betroffen.
Also will man den Baubeginn im Sommer abwarten und die Verkehrsentwicklung beobachten. Nur die Radfahrer dürften keine Probleme haben, denn der Radverkehr soll von Haus Kemnade parallel zur Bahntrasse an den Arbeiten vorbeigeleitet werden.
Wenn die Bauarbeiten im Sommer 2023 abgeschlossen sein werden, steht ab 2024 das nächste Bauprojekt auf dem Programm. Es entsteht ein neuer Kreisverkehr an der Ecke Wittener Straße, Herbeder Straße und Seestraße auf der Hevener Ruhrseite.

Neue Ruhrbrücke ab 2024
Daran anschließend wird der Brückenzug über die Ruhr parallel zur jetzigen Brücke (nahe des Golfplatzes) errichtet. Insgesamt besteht der Brückenzug aus drei Bereichen: die Herbeder Ruhrbrücke, die Omegabrücke und die Lakebrücke. Beim Bau der neuen Ruhrbrücke hofft man einen Abzweig zur Von-Elverfeldt-Allee errichten zu können. Die Parallelbauweise soll vor allem eines erreichen: die wichtige Verbindungsroute und Hauptschlagader zwischen Witten und Herbede aufrechterhalten. Zeitgleich dazu möchte die Stadt Witten die Lakebrücke erneuern. Sie soll in Zukunft nicht nur für Radfahrer und Fußgänger nutzbar sein, sondern verbreitert werden, damit über die Brücke zukünftig auch Polizei, Feuerwehr und Krankentransporte möglich würden. Geplant ist die Fertigstellung dieser Arbeiten bis 2027 zur Internationalen Gartenschau IGA, die im mittleren Ruhrtal stattfindet. Es ist die erste IGA, die in NRW stattfindet.
Nach der IGA soll dann mit dem Bau der neuen Omegabrücke über die Bahngleise begonnen werden. Etwa ein Jahr rechnet man auch für dieses Projekt.
Erst wenn die Ruhrbrücken-Baustelle fertig ist, startet Straßen.NRW mit dem Neubau der Herbeder Straße entlang der Ruhr und bis in die Innenstadt.
In weiter Ferne liegt noch die Ankündigung der Autobahn GmbH zur Planung des sechsspurigen Ausbaus der A 43 bis Heven. Sie soll nicht vor 2030 starten. anja