„…doch mit dem Tod der andern muss man leben.“ (M. Kaléko)
Ort und Zeit der Trauercafés:
Das Trauercafé Witten findet wieder an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat von 10.00 bis 11.30 Uhr statt (außer an Feiertagen).
Zentrum für Kinder- und Jugend-Trauerarbeit in Witten, Lutherstr. 6.
Das Trauercafé Blankenstein bietet sein Angebot jeden 1. Mittwoch im Monat von 16 bis 17.30 Uhr im Küsterhaus der Kirchengemeinde Welper-Blankenstein, Burgstraße 3, an (außer an Feiertagen und in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr). Achtung: Es handelt sich um einen anderen Wochentag als in der Vergangenheit.
Gesprächsangebot der Trauercafés
Wenn Sie einen geliebten Menschen verloren haben, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Sie fühlen sich leer. Es gibt Tage, die erträglich sind, dann wieder Tage, die unerträglich sind. Beides gehört zur Trauer. Trauer ist keine Krankheit. Sie ist ein normaler Prozess. Sie kann aber krank machen, wenn sie nicht beachtet wird.
Die erfahrenen Trauerbegleiter*innen und Hospizhelfer*innen der Cafés bieten bei Verlusterfahrung Unterstützung durch hilfreiche Gespräche. Sie begleiten die Trauernden in einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen in ihrer Trauer und bieten ihnen die Möglichkeit zum Austausch in der Gruppengemeinschaft.
Verantwortliche und Anmeldung
Das Trauercafé Witten wird veranstaltet vom Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen e.V. Bitte melden Sie sich spätestens einen Tag vor der Teilnahme beim Team um Susanne Gramatke an (0174 9726265).
Das Trauercafé Hattingen-Blankenstein wird von der Trauerbegleiterin Sabine Waschik und Ehrenamtlichen geleitet. Die Treffen erfolgen nach persönlicher Anmeldung bei Sabine Waschik (0151 25240212).
Aktuelle Corona-Hygienevorschriften
Die Trauererstgespräche finden unter strenger Einhaltung der Corona-Hygienebedingungen statt. Voraussetzungen sind ein vollständiger Impfschutz gegen Corona mindestens seit 14 Tagen, eine nachweislich überstandene Corona-Erkrankung, länger als 14 Tage oder ein gültiger negativer Schnelltest, nicht älter als 48 Stunden. Bitte bringen Sie einen vorgeschriebenen Mundschutz mit, Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung. Das Hinterlassen der persönlichen Kontaktdaten und eine Selbsteinschätzung zu coronaspezifischen Symptomen ist notwendig. Die Formulare werden nach 1 Monat vernichtet. Der Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern wird in jedem Raum eingehalten. Im Trauercafé Witten stehen extra zwei Moderator*innen bereit, die das Gesprächsangebot in zwei Gruppen durchführen können, falls die Höchstanzahl an Teilnehmer*innen für eine Gruppe überschritten wird. Kaffee und Tee können leider nicht angeboten werden.
Noch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts symbolisierten Trauernde den Verlust eines geliebten Menschen hauptsächlich mit dem Tragen schwarzer Kleidung. Die deutsche Trauerkultur hat sich mit der gesellschaftlichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten radikal verändert. In der heutigen Zeit sind die Menschen mobiler und weniger ortsverbunden. Viele wollen ihre Verstorbenen nicht mehr an einem festen Ort beerdigen lassen, den sie womöglich selten bis nie besuchen. Dieser Wunsch gilt nicht nur für die Angehörigen, sondern entspricht auch der allgemeinen Tendenz, dass die Feuerbestattung die inzwischen am meisten gewünschte Bestattungsart geworden ist und die Erdbestattung abgelöst hat.
Möglichkeiten der Bestattung im Überblick
Viele Menschen setzen sich bereits frühzeitig mit dem Thema der eigenen Bestattung auseinander. Inzwischen gibt es neben der Erd- und Feuerbestattung zahlreiche Wahlmöglichkeiten.
Erdbestattung
Eine Trauerfeier in der Kirche oder direkt am Grab erfolgt in der Regel vor der Bestattung. Mitunter gibt es auch anonyme Erdbestattungen.
Bei der Erdbestattung wird der gesamte Leib in einem Sarg unter der Erde auf einem Friedhof vergraben. Die Erdbestattung kann in einem Einzelgrab, Familiengräbern, Reihengräbern oder Wahlgräbern erfolgen. Es gilt eine Ruhezeit von wenigstens 20 Jahren. Allerdings können die Ruhezeiten je nach Friedhof unterschiedlich sein.
Feuerbestattung (Kremation)
Bei dieser Form der Beisetzung wird der Leichnam in einem Krematorium verbrannt. Bei der klassischen Feuerbestattung wird die Asche anschließend in ein Behältnis gegeben, bei welchem es sich zumeist um eine Vase handelt. Die Beisetzung der Urne findet zumeist auf einem Friedhof statt, wo sie in ein Urnengrab gelegt wird. Sie kann aber auch in einer Urnenwand (Kolumbarium), einer Urnenstele oder aber anonym bestattet werden. In den deutschen Großstädten handelt es sich mittlerweile bei mehr als 50 Prozent aller Bestattungen um Feuerbestattungen, was auf die stark gestiegenen Kosten für eine Erdbestattung zurückzuführen ist. Oftmals bildet die Feuerbestattung die Grundlage für andere Bestattungsarten. Im Gegensatz zu anderen Ländern dürfen die Hinterbliebenen die Urne nicht zuhause aufbewahren, sondern müssen sie beisetzen lassen. Während die Asche in Deutschland nicht in der freien Natur verstreut werden darf, ist dies in anderen Ländern wie der Schweiz dagegen möglich.
Naturbestattungen gibt es in verschiedenen Varianten
Dazu gehören Baumbestattung, Waldbestattung, Seebestattung, Almwiesenbestattung und die Felsbestattung. In Deutschland sind Naturbestattungen in der freien Natur nicht möglich, da hierzulande Friedhofszwang herrscht. Es gibt aber Friedhöfe, die über Aschewiesen oder Baumbestand verfügen. So kann zum Beispiel auf Waldfriedhöfen eine Waldbestattung vorgenommen werden. Darüber hinaus führen manche deutsche Bestattungsinstitute auch Naturbestattungen im Ausland, wie zum Beispiel in der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien oder Frankreich durch.
Baumbestattung
Die Baumbestattung findet in den meisten Fällen außerhalb von traditionellen Friedhöfen statt. Hier wird die Asche des Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt. Baumbestattungen können nur in Wäldern stattfinden, die über eine behördliche Genehmigung verfügen. In Deutschland gibt es mehrere solcher Wälder. Diese werden unter bestimmten Markennamen wie FriedWald oder RuheForst geführt. Doch auch auf Waldfriedhöfen lassen sich Baumbestattungen durchführen. Wünscht sich jemand für sich eine Baumbestattung, ist es ratsam, seinen Willen noch zu Lebzeiten durch eine Bestattungsverfügung zu äußern, die man selbst verfassen kann. Wichtig ist, dass diese Verfügung von einem Notar beglaubigt wird, da sie erst dadurch Rechtsgültigkeit erlangt. Bei der Urne, die für die Baumbestattung verwendet wird, handelt es sich um eine spezielle Bio-Urne aus Biokunststoff. Im Gegensatz zu anderen Beerdigungsformen ist eine Grabpflege bei der Baumbestattung nicht möglich. Um die Grabstätte zu kennzeichnen, markiert man den Baum zumeist mit einer kleinen Namenstafel.
Felsbestattung
Bei einer Felsbestattung setzt man die Asche der verstorbenen Person in einem Felsengebiet bei. Es ist aber möglich, sich schon zu Lebzeiten den geeigneten Felsen auszusuchen.
Almwiesenbestattung
Die Almwiesenbestattung bezeichnet man auch als Bergbestattung. Für die Almbestattung gibt es verschiedene Varianten. So kann die Urne auf Wunsch unmittelbar unter einem Edelweiß bestattet werden. Andere Möglichkeiten sind das Verstreuen der Asche direkt über der Almwiese oder an einem Berghang. Nach der Regelung der Formalitäten wird die verstorbene Person eingeäschert, was auch in Deutschland stattfinden kann. Danach schickt man die Urne mit der Asche per Post in die Schweiz, wo sich ein Schweizer Unternehmen um alle weiteren Maßnahmen kümmert.
Seebestattung
In Deutschland erfolgen Seebestattungen in bestimmten Gebieten von Nordsee und Ostsee außerhalb der Dreimeilenzone. Auf Binnengewässern sind sie nicht gestattet. Der Bestatter füllt die Asche in eine wasserlösliche Urne, die aus Salzstein oder Zellulose besteht.
Diamantbestattung
In einem besonderen Verfahren wird aus einer geringen Menge der Asche oder aus Haaren des Verstorbenen ein Diamant gefertigt. Die restliche Asche setzt man in einem separaten Grab auf herkömmliche Weise bei. Der Diamant soll eine bleibende Erinnerung an die verstorbene Person sein. Anders als in vielen anderen europäischen Nachbarländern ist die Diamantbestattung in Deutschland nicht zulässig.
Luftbestattung
Bei einer Luftbestattung wird die Asche einer verstorbenen Person in der Luft verstreut, was aus einem Helikopter, einem Flugzeug oder einem Heißluftballon aus erfolgen kann. Die Luftbestattung zählt zu den neueren Bestattungsvarianten.
Weltraumbestattung
Zu den seltensten und kostspieligsten Bestattungsarten zählt die Weltraumbestattung, die vor allem in den USA angeboten wird. Bekannt wurde die Weltraumbestattung durch die Beisetzung des kanadischen Schauspielers James Doohan (1920-2005), der durch die Rolle des Scotty in der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ zu weltweiter Berühmtheit gelangte. Eine Weltraumbestattung ist sehr teuer. So kostet das Versenden der Asche 25.000 Dollar.