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Witten

Verbraucherzentrale Witten: Wir haben ein Krisenjahr erlebt

Die hohen Energiepreise und die gestiegene Inflation haben 2022 zu einer großen Belastung und Verunsicherung bei vielen Verbrauchern Ennepe-Ruhr-Kreis geführt.

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Nadine Schröer, Leiterin der Beratungstelle Witten, Verbraucherzentrale.

Dies zeigte sich in einem wahren Ansturm auf die Beratungsstelle: mehr als 3000 Ratsuchende wandten sich an die Verbraucherschützer und erhielten aktuelle Informationen und rechtliche Beratung. „Zusätzlich zur Pandemie haben wir ein Krisenjahr erlebt, dass bei vielen Menschen bestehende Probleme verschärft und neue aufgetan hat“, so Nadine Schröer, Leiterin der Beratungsstelle.
Gasmangellage, Lieferstopps, massenhafte Preiserhöhungsschreiben der Energiever­sorger, Entlastungspakete – die oft nicht vorhersehbaren Entwicklungen und darauf folgenden Anfragewellen stellten auch die Beratungskräfte vor große Herausforderun­gen. „Mit laufenden Fortbildungen einerseits und der Weiterentwicklung digitaler Ange­bote andererseits konnten wir qualifiziert und zeitnah auf die vielfältigen Fragen und Sorgen eingehen“, sagte Nadine Schröer. Um Wartezeiten auf eine individuelle Bera­tung zu vermeiden, wurden mit Online-Gruppensprechstunden und Videochat-Beratun­gen Kräfte gebündelt. Von laufend aktualisierten Informationen, Rechentools und interaktiven Musterbriefen auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW sowie der zentralen Hotline profitierten auch die Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die Beratungsstelle gab Rat zur Rechtmäßigkeit von Preiserhöhun­gen, prüfte die Korrektheit von Abschlagsberechnungen, informierte zu möglichen Sozialleistungen und half bei drohenden Energiesperren durch die Versorger. Zugleich waren Informationen zum Energiesparen und zu Investitionen in energetische Sanierun­gen und erneuerbare Energien sehr gefragt. Daneben beschäftigten die Beratungskräfte die ohnehin bestehenden Probleme der Verbraucher etwa mit untergeschobenen Verträgen, Fakeshops im Internet, betrügerischen Inkassoschreiben sowie Ärger mit Reiseanbietern oder Telekommunika­tionsunternehmen. Bei rund 1622 Rechtsberatungen und -vertretungen haben sich die Verbraucherschützer zumeist erfolgreich für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt. Außerdem halfen die Verbraucherschützer mit Informationen rund um das Kaufrecht und gegebenenfalls auch dabei, von Verträgen zurückzutreten und bereits überwiesenes Geld zurückzuholen. In den täuschend echt aussehenden Fakeshops gab es Brennholz, Generatoren und Solaranlagen, aber auch Gaming-Zubehör oder Haus­haltsgeräte zu scheinbar unschlagbaren Preisen. „Wer hereingefallen war und Vorkasse geleistet hatte, sah sein Geld in der Regel nicht wieder und konnte nur Anzeige erstatten. Mit dem Online-Tool Fakeshop-Finder hat die Verbraucherzentrale 2022 aber ein nützli­ches Werkzeug geschaffen, um vorab die Seriosität von Shops zu prüfen“, so Nadine Schröer. Auch das Reiserecht war gefragt. Die teilweise chaotischen Zustände an den NRW-Flughäfen vermiesten im vergange­nen Jahr vielen Flugreisenden den Urlaub. Streiks, gestrichene Verbindungen, verpass­te Flieger wegen stundenlanger Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen, verlorenes oder zu spät geliefertes Gepäck: Die Beratungsstelle klärte über Fluggastrechte auf und half bei der Forderung nach Erstattungen oder Entschädigungen.