16.07.2021: Was ist zu beachten, auch mit weiterem Regen in Aussicht...
Seit dem Mittwochnachmittag (14.7.) ist die Feuerwehr Witten etwa 300 Einsätze gefahren, rund 90 „kleinere“ stehen noch aus: vor allem vollgelaufene Keller, die für jeden Einzelnen schlimm sind, aber für die Feuerwehr in der Priorität hinter akuten (Lebens-) Gefahren liegen müssen.
Auslöser waren Starkniederschläge von etwa 80 bis 100 Litern pro Quadratmeter. Das war in wenigen Stunden eine größere Niederschlagsmenge, als sonst in einem ganzen Monat fällt. 200 Einsatzkräfte der Wittener Feuerwehr waren von Mittwoch, 18 Uhr, bis Donnerstagfrüh, 8 Uhr, mit 25 Fahrzeugen und Boot im Dauereinsatz. Zuvor gab es bereits Hilfeleistung in Hagen, durch die Wasserrettung der Feuerwehr.
Starkregen-Sachstand am Donnerstagmittag, 15. Juli
Der Regen legt eine Pause ein, aber die Ruhr ist natürlich noch immer ein lebensgefährliches Gewässer. Die Feuerwehr Witten ruft daher dringend dazu auf, sich von dem Fluss fernzuhalten. In den vergangenen Stunden mussten aus angrenzenden Häusern und Wohnwagen bereits sieben Menschen gerettet werden.
Auch wenn in Kellern und Gärten das Wasser wieder sinkt, bleibt der Ruhrpegel doch vorerst sehr hoch. Damit bleiben auch die Gefahren groß.
Alle folgenden Informationen ändern sich über den Tag natürlich fortlaufend. Da weiterer Regen in Aussicht ist, bleiben die grundsätzlichen Warnungen und Hinweise auf jeden Fall gültig:
Unwetterwarnungen bekommt man auch über die Warn-APP NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe). Diese App lohnt sich auch über Fragen der Wetterlage hinaus, beispielsweise für Warnungen bei Großbränden (Rauchentwicklung), bei Hochwasser, oder im Falle von Evakuierungen im Zusammenhang mit der Entschärfung von Weltkriegsbomben.
Evakuierung an der Lakebrücke
Derzeit werden an der Herbeder Straße im Bereich der Lake-Brücke Personen aus Gebäuden evakuiert. Die DLRG hilft dabei mit Booten, die Menschen werden vorübergehend in Bussen der BOGESTRA untergebracht.
Stadtwerke müssen Strom abstellen
Aufgrund der Hochwassersituation mussten die Stadtwerke Witten in folgenden Bereichen die Stromversorgung unterbrechen:
Wetterstr. 16 – 32
Wittener Str. 140 – 170
Alter Fährweg
Brückenkamp
In der Lake
Seestr.
Im Hammertal
Wittener Str.
Bitte Trinkwasser sparen!
Zugleich haben die Stadtwerke dazu aufgerufen, Trinkwasser zu sparen. Sie mussten ihre Trinkwassergewinnung vorläufig einstellen und versorgen die Stadt derzeit mit – begrenzten – Reserven.
Aus diesem Grund sind auch die städtischen Bäder mindestens heute geschlossen.
Entgegen anderslautender Gerüchte ist das Trinkwasser in Witten nicht verunreinigt. Es hat weiterhin beste Trinkwasserqualität, da die Stadtwerke das Trinkwasser nur aus sauberen, verlässlichen Quellen beziehen.
Menschen können sich über die NINA-App auf dem Handy über aktuelle Stände informieren.
Gesperrte Straßen
Aktuell sind folgende Straßen gesperrt:
- Im Hammertal / Höhe Rehnocken
- Wittenerstraße Höhe Steinern Haus
- Uferstraße
- Herbederstraße / Lakebrücke In der Lake
- Nachtigallstraße
- Rauendahlstraße
Mängelmelder für umgestürzte Bäume und Ähnliches nutzen
Wenn im Stadtgebiet Schäden auftreten wie umgestürzte Bäume auf Straßen, dann sollte dies am besten über den Mängelmelder (daiswat.witten.de) gemeldet werden. Die Information wird dann umgehend weitergeleitet. Während der Bürozeiten ist auch das Tiefbauamt unter der Durchwahl 02302 581-4502 erreichbar.
Feuerwehr-Pumpen arbeiten erst ab 15 Zentimeter Wasserhöhe
Die Feuerwehr muss noch immer viele Einsätze fahren. Sie weist daher darauf hin, dass ihre Pumpen erst arbeiten können, wenn das Wasser mindestens 15 Zentimeter hoch steht. Betroffene, die weniger Wasser im Keller stehen haben, sollten daher von Anrufen absehen. Die Feuerwehr muss im besagten Fall ohnehin unverrichteter Dinge wieder abrücken.
AHE nimmt angeschwemmten Müll an
Die AHE GmbH hat gemeinsam mit dem EN-Kreis beschlossen, dass den Bürger*innen im EN-Kreis die Möglichkeit geben wird, kurzfristig den Abfall, der durch die Überschwemmung entstanden ist, an der Umladeanlage in Witten ohne Termin zu entsorgen.