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Sprockhövel

Umgestaltung Mittelstraße: Wünschenswert, aber...

Hier zwei gegenteilige Meinungen dazu...

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Das sagt Haus & Grund dazu

Die städtischen Ideen zur Umgestaltung von Mittelstraße und Rathausplatz mit dem Ziel einer Verbesserung der Qualität wird grundsätzlich begrüßt. „Initiativen und Ideen dürfen aber nicht dazu führen, dass man dann auch alles verwirklichen muss, was an Gedanken zusammengetragen wurde. Man muss auch in der Lage sein, etwas zu streichen oder zu reduzieren, wenn es sich als unrealistisch erweisen sollte“, heißt es in dem Schreiben, dass der IMAGE-Redaktion vorliegt.
In dem Schreiben wird die Parkplatzsituation angesprochen. „Zurzeit reichen die jetzigen Parkplätze nicht aus, um den Bedarf abzudecken.“ Wenn jetzt, so der Verein, in Zukunft durch die Umgestaltung noch ein Drittel davon entfallen sollte und keine Ersatzmöglichkeiten geschaffen würden, sei dies schwierig. Nicht verwiesen werden dürfe dabei auf Parkmöglichkeiten auf Privatgelände, wie beim ständig überfüllten Rewe-Parkplatz oder auf dem Glashüttenparkplatz. Fehlende Parkplätze seien für die Geschäfte an der Mittelstraße existenzgefährdend und ohne Zulieferung und Abtransport seien die Geschäfte nicht lebensfähg. Auch die Überlegung, das Fahrrad als Alternative zum Auto anzusehen, ist aus Sicht des Vereines nicht konstruktiv. Die ländliche und hügelige sowie weitläufige Topografie des Ortes erschwere die Nutzung des Rades. Insbesondere als Transportmöglichkeit sei das kaum machbar. „In der Vergangenheit wurden geschätzt pro Tag vielleicht fünf Fahrräder auf der Mittelstraße gesehen. Das dürften in Zukunft aus den oben genannten Gründen nicht viel mehr werden.“
Bemängelt werden in diesem Zusmamenhang auch fehlende Fahrradstreifen sowie Unterbringungs- bzw. Abschließmöglichkeiten für die Räder. Auch zur Nivellierung der Bürgersteige gibt es einen Hinweis. Die Fahrbahn der Mittelstraße soll zu hoch angelegt worden sein, so dass bei Regen das Wasser in die Keller der Häuser fließt. Das soll der Grund für die unterschiedlichen Höhen der Bürgersteige sein. Weiterer Gesprächsbedarf in „kleinem Kreis“ ist erwünscht.

Das sagt der AK Radverkehrsförderung dazu

Aus dem Papier, welches der Redaktion vorliegt, heißt es: „Der AK Radverkehr begrüßt im Ganzen die Planung zur Umgestaltung der Mittelstraße. Er sieht darin schon jetzt eine erste erkennbare Verbesserung für den Radverkehr gegenüber der heutigen Situation, indem die Möglichkeit geschaffen wird, in beide Richtungen ohne Autoverkehr zu fahren.“
Der Leiter des Arbeitskreises, Thomas Schwoerer-Böhning (Bündnis90/Die Grünen), ergänzt auf Anfrage: „Die Bürger haben sich in der Sitzung klar positiv zu dem Entwurf der Verwaltung geäußert. Verbesserungen, wie die Installation von Abstellanlagen für Fahrräder, sind hier deutlich sichtbar.“ Die Radabstellanlagen sollten, da wo möglich mit begrüntem Dach ausgeführt werden. Dies sollte insbesondere für den Rathausplatz umgesetzt werden. Auch die Aufenthaltsqualität werde entschieden gestärkt, was für den Standort Haßlinghausen ein deutlicher Gewinn sei.
Dennoch gebe es aus seiner Sicht noch einiges zu tun: „Wir bitten in unserem Schreiben die Stadtverwaltung, zu prüfen, ob durch einen Zweirichtungsradweg auf einer Seite der Straße der Fuß- und Radverkehr besser getrennt werden könnte. Das würde bei allen Beteiligten für ein besseres Sicherheitsgefühl sorgen“, erläutert Schwoerer-Böhning. Auch solle die Wartehalle an der Bushaltestelle „Poststraße“ näher an die Straße verlegt werden, um den Radverkehr hinter der Wartehalle vorbeiführen zu können. Das habe den Grund, um Kollisionen zwischen ein- und aussteigenden ÖPNV-Nutzern und Radfahrern zu vermeiden.
Das Resümee des Arbeitskreisleiters ist trotz aller kritischen Anmerkungen: „Wenn die Planungen so umgesetzt werden, gewinnt Haßlinghausen deutlich an Lebens- und Aufenthaltsqualität. Natürlich kann man nicht jeden Beteiligten hundertprozentig glücklich machen, insgesamt ist das aber ein guter Kompromiss für alle.“