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Gesundheit

Trauma - Verletzung von Körper und Seele

Nichts ist so spannend und bewegt den Menschen so sehr wie sein eigenes Verhalten und das seiner Mitmenschen. Auch in diesem Jahr greift IMAGE gemeinsam mit Dr. med. Willi Martmöller, Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie (Tiefenpsychologie) in unserer Serie „Wie tickt der Mensch“ spannende Fragen auf und stellt verblüffende Antworten aus der Psychologie vor.

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„Der Begriff Trauma (griech.) bedeutet ,Wunde‘ und meint eine Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation, die der Betroffene nicht verarbeitet hat. Darunter kann eine körperliche Erkrankung verstanden werden - beispielsweise ein Schädel-Hirn-Trauma. Das ist der Oberbegriff für eine Schädelverletzung mit Gehirnbeteiligung. Auslöser ist eine Gewalteinwirkung gegen den Kopf, zum Beispiel ein Schlag, Sturz oder Aufprall. Dies kann zu einem Schädelbruch, einer Hirnschwellung oder zu Blutungen im Gehirn führen. Letztendlich kommt es dadurch – je nach Schwere der Verletzung – zu einer mehr oder weniger starken Schädigung des Gehirngewebes. Auf das körperliche Trauma reagieren wir medizinisch sofort. Ein psychisches Trauma kann lange Zeit unentdeckt bleiben. Wir verstehen darunter eine seelische Verletzung, die beispielsweise durch Unfälle, Tod eines Angehörigen, Erkrankungen, Naturkatastrophen oder durch Gewalterfahrungen ausgelöst werden kann. Flucht und Kriegserfahrungen können genauso ein Trauma auslösen wie ein Sorgerechtsstreit um gemeinsame Kinder. Traumatische Belastungen können sowohl bei selbst betroffenen Personen auftreten als auch bei Zeugen eines schrecklichen Ereignisses, etwa bei Rettungskräften. Die Folge ist der Verlust von Urvertrauen und Gefühle von Hilflosigkeit und Angst“, erklärt Dr. Willi Martmöller. „Eine der häufigsten psychischen Störungen nach einer Traumatisierung ist die sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Es werden Stresshormone ausgeschüttet, zum Beispiel Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Verschiedene Hirnareale arbeiten nicht mehr normal zusammen. Die Folge ist eine starke und langanhaltende Belastung. Weitere Folgeprobleme bei einem unbehandelten seelischen Trauma können Depressionen, Angst- und Essstörungen sowie somatoforme Störungen sein. Darunter versteht man körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben. Manche Betroffene versuchen auch, ihre Symptome durch Konsum von Alkohol oder anderen Drogen abzumildern, was zu Abhängigkeitsproblemen führen kann. Ein psychisches Trauma muss behandelt werden und das können wir heute gut durch Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie und mit Medikamenten. Die Betroffenen müssen verstehen, dass sie eine normale Reaktion auf ein nicht normales Ereignis erleben.“