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Sport

Till und Anna Schaefer finishten Ironman von Hawaii

Der älteste, berühmteste und vor allem härteste Triathlon der Welt sah in diesem Jahr mit Till und Anna Schaefer aus Sprockhövel und Heike Risse aus Witten gleich drei Triathleten vom PV Triathlon TG Witten im Ziel.

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Neben 3,8 km Schwimmen im offenen Meer, 180 km auf dem Rennrad durch eine Lava-Wüste und 42,195 km Laufen auf heißem Asphalt kommen für die Teilnehmer der offiziellen Weltmeisterschaft über die Landdistanz noch extrem viel Sonne, eine unvergleichlich hohe Luftfeuchtigkeit, permanenter Wind und lange einsame Streckenabschnitte ohne eine Menschenseele hinzu.
Sich einfach anmelden und auf der Vulkaninsel Big Island von Hawaii starten, funktioniert nicht. Vielmehr mussten sich alle Teilnehmer ihren Startplatz in weltweit ausgerichteten Qualifikationswettbewerben erkämpfen. Till Schäfer holte sich seine Starterlaubnis in Tallinn, seine Frau Anna qualifizierte sich mit ihrem Altersklassensieg beim Ironman Mallorca und Heike Risse löste ihr Ticket beim Ironman Frankfurt. Die Zahl der Startplätze soll zukünftig durch zwei Austragungstage deutlich erhöht werden – die Kommerzialisierung macht offensichtlich auch vor dem Hawaii-Ironman nicht Halt.
Akklimatisierung tut Not
Meist treffen die Teilnehmer schon einige Tage vor dem Start ein, um sich zu akklimatisieren. Die Mischung aus gespannter Erwartung und Aufregung rund um den Ali‘i Drive sei nahezu mit Händen zu greifen gewesen, berichtete Till Schaefer. An der Straße liegt der Schwimmstart, ein Teil der Laufstrecke und das Ziel. Die besten Altersklassenathleten der ganzen Welt haben schließlich viel Zeit, Leidenschaft und auch Geld investiert, um hier am Tage X zu starten. Während Till Schaefer bereits über Hawaii-Erfahrung verfügte, nahmen seine Frau Anna und Heike Risse erstmalig in Kona an der Weltmeisterschaft teil.
Wichtig sei neben der körperlichen Kondition und der Renn-Strategie auch eine gute Verpflegung mit Gels, Isogetränken und Salztabletten, erklärt der Sport- und Mathematiklehrer aus Sprockhövel. Vor allem beim Radfahren und Laufen gilt es, den Rhythmus zu finden, damit man möglichst erst spät leidet. „Am Ende wird es der Kopf sein, der entscheidet.“ Er hatte sich vorgenommen, seine Zeit von 2019 (9:42:35 Std.) zu verbessern und sich im ersten Drittel seiner Altersklasse zu platzieren: „Unter 9:30 h wäre super, mehr ist drin, aber dafür muss alles passen.“
Für die insgesamt 3,8 km Schwimmstrecke benötigte Till Schaefer 58:49 Minuten, Anna Schaefer 1:09:48 Std. und Heike Risse („durch die ungewohnten Wellen fühlte ich mich wie eine Bleiente“) 1:36:23 Std. Auf der Radstrecke raus nach Hawi fanden sich auf ca. 160 km fast keine Zuschauer und der Wind blies mit Windböen bis zu 35 km/h aus allen Richtungen - gefühlt aber meistens von vorne, berichtete Heike Risse. Till Schaefer brauchte für die insgesamt 180 km 4:40:33 Std., Anna Schaefer 5:26:57 Std und Heike Risse 6:06:04 Std. Bei dem abschließenden Marathon auf dem gesperrten einsamen Highway waren lange Zeit auch wieder starke mentale Nerven gefragt, bevor die Athleten bei Kilometer 39 von zahlreichen Zuschauern und den enthusiastisch anfeuernden Helfern auf den berühmten Ali Drive begrüßt und nahezu ins Ziel getragen wurden.
Große Freude bei den Wittenern im Ziel: Till Schaefer unterbot seine 2019er Zeit mit 9:22:16 Std. um 20 Minuten und belegte Platz 35 von 419 Finishern in seiner Altersklasse M35. Gesamt finishte er als 180. von 2.376 Männern. Herausragend auch die Ergebnisse der Wittener Triathletinnen: Anna Schaefer belegte mit einer Zeit von 10:35:25 Std. Platz 19 von 151 Frauen in der W35. Heike Risse ließ 100 Frauen in ihrer Altersklasse W55 hinter sich und überquerte in einer Zeit von 12:24:59 Std. als 25. von 125 Frauen die Ziellinie. „Die besten Ausdauersportler am Ort der Entstehung des Triathlons bei brutalen Bedingungen in einer wunderschönen, aber kargen und mental anspruchsvollen Landschaft – das ist und bleibt Mythos“, so Ironman Till Schaefer und eine überglückliche Heike Risse meinte: „Das war schon Gänsehautfeeling pur. Für mich hat sich damit ein wirklicher Traum erfüllt, dass ich den Ironman auf Hawaii gesund gefinished habe.“  dx