Sein Ticket für den legendären Hawaii-Ironman hatte Till Schaefer bereits in der Tasche...
Unter 9 Stunden finishte der Sprockhöveler Till Schaefer den Ironman in Roth bei Nürnberg.
Beim Ironman in Roth suchte der Ultra-Triathlet vom PV Triathlon TG Witten eine weitere Herausforderung in seiner Triathlonkarriere: Auf der Langdistanz der „Challange Roth“ mit 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 1.200 Höhenmetern sowie dem abschließenden Marathon sollte die Uhr im Ziel weniger als 9 Stunden anzeigen.
Renntaktik voll aufgegangen
Aufgrund der heißen Temperatur von 35 Grad ohne Schatten verschärften sich die Bedingungen für den eh schon anspruchsvollen Ironman. Der erfahrene Sportlehrer aus Sprockhövel trat jedoch mental und physisch bestens vorbereitet an den Start und lieferte mit viel Vorfreude und großem Selbstvertrauen ein bis zum Schluss kontrolliertes Rennen ab. Von der monatelangen disziplinierten Trainingsvorbereitung über die richtige Ernährung vor und während des Wettkampfes bis hin zur Renntaktik war alles streng durchgeplant.
Nach dem soliden Schwimmen im Main-Donau-Kanal (3,8 km in 56:06 Minuten), bei dem Till Schaefer noch im gesetzten Zeitlimit lag, entschied er sich aufgrund der noch etwas kühleren Temperaturen, die erste Radrunde härter zu fahren, um einen kleinen Vorsprung in seinem Rennplan herauszuholen. Nach 4:40:46 Stunden waren dann 180 Radkilometer auf dem Rundkurs mit 1.200 Höhenmetern und den beiden bekannten und herausfordernden Anstiege am Solarer-Berg absolviert. Vom Rad in die Laufschuhe ging es dann in der prallen Sonne zur dritten Disziplin auf die 42,195 km lange Laufstrecke.
Kühlen Kopf beim Laufen bewahrt
Es galt, einen kühlen Kopf im doppelten Sinne auf dem Marathon zu bewahren. Langsam anlaufen, unterwegs genügend trinken und kühlen sowie Ruhe bewahren, lautete die Devise für die Hitzeschlacht während der 42,195 km. Der erfahrene Triathlet lief deshalb bewusst verhalten an und fand nach wenigen Kilometern seinen Rhythmus zwischen 4:20 und 4:30 min/km. Ab dem 25. Kilometer wurde jedoch auch die Marathonstrecke zunehmen profilierter, sodass die Challange Roth dem Athleten auf den letzten Kilometern nochmal alles abverlangte. Die letzten 10km waren dann ein reiner Kampf gegen sich selbst, gegen die Strecke und gegen die Zeit, wie Schaefer anschließend berichtet. Sein Ziel, unter neun Stunden anzukommen, war aber zu keinen Zeitpunkt gefährdet. Mit einer Zeit von 3:13:47 Stunden für den Marathon überquerte der engagierte Lehrer schließlich überglücklich die Ziellinie und belegte mit einer Gesamtzeit von 8:54:43 Stunden den 64. Gesamtplatz unter den 3.000 Athletinnen und Athleten. In seiner Alterklasse der M35 reichte es für Platz 13, was einmal mehr verdeutlicht, wie stark das Teilnehmerfeld in Roth war.
Start auf Hawaii und in den USA im Oktober
Anfang Oktober geht es für Till Schaefer zusammen mit seiner Frau Anna nach Hawaii zur Ironman-Weltmeisterschaft, für die sich beide bereits im vergangenen Jahr qualifiziert haben. Ebenfalls für Hawaii qualifiziert hat sich Heike Risse, sodass in diesem Jahr gleich drei Athleten vom PV Triathlon TG Witten beim berühmtesten Ironmann der Welt an den Start gehen.
Drei Wochen später startet das Ehe- und Triathlonpaar Schaefer dann erneut bei einer Weltmeisterschaft: In St. George im Bundesstaat Utah der Vereinigten Staaten von Amerika nehmen beide an der 70.3 WM teil, bei der dann „nur“ 1,9 km Schwimmen, 90 km Rad in Teilen der Wüste sowie ein Halbmarathon zurückzulegen sind.