Sprockhöveler bummelten durch die Geschäfte, bestaunten Krippen und KuKi-Kunstmarkt.
Volle Hütte bei „Mode pro te“ von Annette Müller (4.v.r.). Lutz Heuser (3.v.r.), stellv. Vorsitzender im Stadtmarketing und Vorsitzender der WIS, war trotz Absage des Bühnenprogrammes natürlich in der Händlerschaft unterwegs. Und er war froh, auf Kunden in den Geschäften zu treffen. Die wurden mit Plätzchen und Sekt verwöhnt und nutzten die Regenpausen dazu, von Geschäft zu Geschäft zu ziehen.
Das Wetter war in diesem Jahr schon oft in aller Munde. Nach monatelangen Dürreperioden gibt es in der Vorweihnachtszeit Regen ohne Ende - und gemeinsam mit der Ankündigung eines Sturmtiefs killte die Wettervorhersage kurzfristig auch den „Weihnachtszauber“ vom Stadtmarketing- und Verkehrsverein Sprockhövel. Die Händlerschaft spendete Sekt und Trost in den Geschäften, die Offene Kirche mit ihrer Krippenausstellung lud ein zu Waffeln und Heißgetränken und die Kunst- und Kulturinitiative lockte im Veranstaltungsraum der Sparkasse mit kulturellen Leckerbissen.
„Was sollen wir machen? Irgendwann muss man entscheiden, ob man die Veranstaltung durchführen kann“, so Lutz Heuser, stellvertretender Vorsitzender im Stadtmarketing und Vorsitzender der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft (WIS). „Schon am Samstag hatten wir eine offizielle Unwetterwarnung. Wo genau das Unwetter wie stattfindet, weiß man ja nicht. Aber wir hätten viele Kinder auf der Bühne gehabt - KiFaz, Kita Schee, Kita Gedulderweg und verschiedene Gruppen der TSG Sprockhövel. Das Risiko war einfach zu groß. Da haben wir aber gehofft, wenigstens den Sonntag retten zu können. Leider hat das nicht geklappt. Der Sturm hat zwar im Laufe des Vormittags nachgelassen, aber es waren unglaubliche Regenmengen gemeldet. Teilweise ist die Vorhersage ja auch eingetroffen. Auch hier hatten wir mit Grundschule Börgersbruch, Ingrid Patzer an der Drehorgel und dem Musikzug der Feuerwehr Sprockhövel ein schönes Bühnenprogramm vorbereitet. Der Nikolaus sollte natürlich auch kommen. Aber wer hätte bei diesem Regen dort stehen wollen? Manche Abdeckungen konnten wir aufgrund des Sturmes gar nicht befestigen. Es ging einfach nicht und das tut mir sehr leid. Ich weiß, die Kinder haben sich vorbereitet und viele Helfer haben auch die Angebote für die Weihnachtsbüdchen vorbereitet. Es ist wirklich im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser gefallen.“
Nach der sehr kurzfristigen offiziellen Absage meldeten sich sofort über die sozialen Medien die Klugscheißer zu Wort, die sich doch von dem „bisschen Regen und Sturm nicht abgehalten und natürlich die Veranstaltung durchgeführt hätten“. Allerdings: Wenn etwas passiert wäre, Kinder ausgerutscht und gestürzt wären - das Risiko liegt immer beim Veranstalter.
Doch es gab ja noch drei andere Programmpunkte und die fanden statt. Im muckelig warmen Raum der Sparkasse in Niedersprockhövel präsentierte sich die Kunst- und Kulturinitiative mit Werken - unter anderem von Steinmetz Henner Gräf und Glaskünstler Udo Unterrieser. Außerdem gab es in der Kirche in Niedersprockhövel nach dem Konzert der Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen eine Krippenausstellung zu sehen. Und schließlich verwöhnten die Einzelhändler ihre Kunden - übrigens auch unter Beteiligung so mancher Händlerkette.
„Es ist so schade, aber man kann ja am Wetter nichts machen“, seufzt Annette Müller von „Mode pro te“, die auch im Beirat der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft Sprockhövel engagiert ist. Sie bemühte sich - wie viele ihrer Einzelhändlerkollegen auch - mit Sekt und Weihnachtsgebäck um eine positive Adventstimmung.
Und als es dann etwas länger trocken blieb, waren die Sprockhöveler auch zum Nachmittagsbummel auf der Hauptstraße bereit - bis der Himmel wieder seine Schleusen öffnete.
Auf große Dürre folgt großer Regen...