Mit 150 Gästen feierte der Stockumer Theaterverein in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag in der Turnhalle in Witten-Stockum.
Dafür bot der gemeinnützige Verein ein abwechslungsreiches Programm, das die Geschichte und die Leidenschaft des Vereins in den Mittelpunkt rückte.
Zunächst wurden die Gäste auf eine spannende Reise durch das „Multiversum der Theaterstücke” mitgenommen. Im selbst geschriebenen Stück konnte das Publikum auf kreative Art und Weise miterleben, wie drei Mitglieder des Vereins Charaktere aus vergangenen Theaterstücken besuchten und so für Chaos sorgten. Genial gespielt führte das zu absurden Momenten. Da schauten schon einmal Belle und Tassilo aus „Die Schöne und das Biest“ bei der Imbissbude aus „Currywurst mit Pommes“ vorbei oder ein Legionär weiß nicht mehr, aus welchem Stück er eigentlich kommt.
Im Anschluss wurde in „Was, ein Theater?!“ die Geschichte von Anne Keller erzählt, die aus einer Schnapslaune heraus ein kurz vor dem Abriss stehendes Theater gekauft hat. Widrigen Umständen und einigen Konflikten zum Trotz konnte durch gemeinsame Anstrengungen und vor allem die Liebe zum Theater und zur Kultur die große Neueröffnung gefeiert werden. Vom Ensemble spannend und liebevoll in Szene gesetzt wurden selbst kleine Rollen zum Star auf der Bühne. „Wir fanden das Stück sehr passend für unser Jubiläum, da es einerseits die Probleme vieler Kulturstätten aufzeigt, aber auch unsere eigene Leidenschaft für das Theater und das Theaterspielen darstellt“, so Victoria Brickau, Spielleiterin im STV und Regisseurin des Stücks. Eine Entscheidung, die das Publikum mit Standing-Ovations bestätigte.
Toller Zusammenhalt in der Theatergruppe
Der STV ist seit 1993 in Witten-Stockum aktiv. Seit dem ersten Theaterstück „Unsere kleine Stadt“ hat sich viel getan. Viele neue Mitglieder sind in dieser Zeit dazu gestoßen und haben den Verein geprägt. „Nur gemeinsam kann so eine erfolgreiche Aufführung gelingen. Dabei steht natürlich der Spaß im Vordergrund“, so Matthias Ritz, Schauspieler und Spielleiter des STV. Heute hat der STV rund 60 Mitglieder und führt bis zu zwei Theaterstücke pro Jahr auf. Während Corona liefen die Proben online. „Jetzt sind alle wieder motiviert zu zeigen, was sie drauf haben!“ Auch die Kulissen und Requisiten bauen die Mitglieder in ihrer Freizeit selbst. So stand ein großer Baum, ein Kiosk und der Eingang eines alten Theaters in der Stockumer Turnhalle.
Auch die wiederaufgebaute Kinder- und Jugendgruppe feierte ihr Debüt mit „Peter Pan“ im Café Goldstück und schloss damit dieses ganz besondere Jubiläums-Theaterjahr. „Wir freuen uns, dass wir endlich wieder Stücke von Kindern für Kinder anbieten können und damit auch unsere Kinder- und Jugendarbeit wiederaufgenonmen haben“, kommentiert Rowena Gänsler, die zusammen mit Vicky Hirschberger Regie führte. Der Verein hat bereits eine lange Historie im Bereich Kinder- und Jugendtheater, die jetzt weitergeführt wird. Es laufen auch bereits die Vorbereitungen für die nächsten Aufführungen in 2024, die voraussichtlich im Sommer anstehen. „Vielleicht kommen bis dahin ja auch noch ein paar Neumitglieder hinzu“, ergänzt Florian Schmalstieg, Kassierer im Theaterverein. Kontakt: theater-stockum.de.