Auch das Sprockhöveler Stadtgebiet war von der Überflutungskatastrophe betroffen...
Auch das Sprockhöveler Stadtgebiet war, wenngleich nicht so stark, von der Überflutungskatastrophe betroffen. Allein die Feuerwehr hatte rund 90 Einsätze in Verbindung mit Kellerüberflutungen, Starkregen- oder Hochwasserschäden zu verzeichnen. Hinzu kamen Einsätze von städtischen Mitarbeitern und privat organisierte Hilfsmaßnahmen. An dieser Stelle bedankt sich die Stadt nochmals bei allen Helferinnen und Helfern sowie Einsatzkräften für ihren außerordentlichen Einsatz.
Laut des Regenschreibers des Landesumweltamtes NRW an der Schevener Straße fielen am 13. Juli 2021 ab circa 20 Uhr innerhalb von 12 Stunden bis zum Morgen des 14. Juli 2021 bereits rund 62 Liter Niederschlag je Quadratmeter. Dies führte zu einem stetigen Abfluss von allen versiegelten und bebauten Flächen sowie zu einer Sättigung des gesamten unversiegelten Bodens. Nachdem es im Laufe des Tages am 14. Juli zunächst nur leicht weiterregnete, kam es ab dem Mittag zu weiteren heftigen Regenfällen. Insgesamt fielen bis gegen 20 Uhr innerhalb weiterer 12 Stunden nochmals etwa 83 Liter je Quadratmeter.
145 Litern je Quadratmeter
Diese kamen fast vollständig zum Abfluss. In Summe kam es so zu einem Niederschlag von rund 145 Litern je Quadratmeter in rund 24 Stunden. Der nun vollständig über die Oberflächen abfließende Regen floss den Geländeneigungen entsprechend ab und gelangte in die Mulden, Gräben und Gewässer. Dort, und auf dem Weg dorthin, kam es zu Überflutungen und Schäden.
Nach den ersten Auswertungen handelt es sich bei diesem Regenereignis um einen extremen Starkregen der Stufe 12 auf der 12-stufigen Starkregenskala. Diese Starkregenskala lehnt sich an die bekannten Windstärkestufen an, wobei dort die Stufe 12 einem Orkan entspricht. Ähnlich wie immer wieder mit Stürmen und Orkanen zu rechnen ist, kommt es auch regelmäßig zu Starkregen. Bedingt durch den Klimawandel werden sogar häufiger als in der Vergangenheit ähnliche Wetterextreme auftreten.
Beratungsangebote
Insofern ist es wichtig, dass jede Person sich und sein Eigentum ausreichend schützt. Vielfach kam es zu Schäden durch Rückstau aus dem Kanalnetz und/oder zu oberflächlichen Überflutungen, über die Wasser in Gebäude eindrang. Deshalb weist die Stadt auf erste Hilfestellungen und Erläuterungen sowie Beratungsangebote hin:
Verbraucherzentrale NRW
Die Verbraucherzentralen NRW informieren in vielfältiger Weise über die Themen Kanalhaie, Grundstücksentwässerung und Elementarschadensversicherungen sowie speziell zum Thema Starkregen/Rückstauschutz.
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Konkrete Hinweise zum baulichen Schutz vor Starkregen und Überflutungen erhalten Sie in Form einer kostenlosen Download-Broschüre beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Aqua-Planungsgruppe
Nützliche Informationen und Erläuterungen zum Thema „Schutz gegen Rückstau aus dem Kanalnetz“ finden Sie in der kostenlosen Download-Broschüre des Kölner Ingenieurbüros Aqua-Planungsgruppe Abt & Hubmann.
Starkregengefahrenkarte
Parallel dazu lässt die Stadt aktuell eine sogenannte Starkregengefahrenkarte erstellen. Diese Starkregengefahrenkarte soll zeigen, wohin Wasser an der Oberfläche im Fall eines Starkregenereignisses fließt und wo die Gefahr von Überflutungen besteht. Dabei werden die leidvollen Erfahrungen aus dem aktuellen Unwetter einfließen.