Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Sprockhövel

Standortfrage Busbahnhof: Nichts bleibt so, wie es ist

Barrierefreie Sanierung findet an der Zwiebelturmkirche statt. Trotzdem gibt es Veränderungen.

SPR-Busbahnhof-Dez2022.jpg

Hier ist er und da soll er auch bleiben: Der Busbahnhof Niedersprockhövel wird am alten Standort barrierefrei umgebaut. Der Umbau ist verpflichtend, weil die Gesetzgebung geändert wurde und das Personenbeförderungsgesetz den barrierefreien Umbau im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vorschreibt. Priorität hat in Sprockhövel dabei der Busbahnhof im Ortsteil Niedersprockhövel. Die Politik ist sich nach einer umfassenden Beteiligung von Bevölkerung, Ämtern, Verkehrsbetrieben und allen anderen beteiligten Akteuren mit großer Mehrheit einig und folgt dem geäußerten Bürgervotum, den Standort in zentraler Lage an der Evangelischen Kirche beizubehalten.
Die Sprockhöveler SPD hätte sich eine andere Entscheidung gewünscht. Die Sozialdemokraten machten in den entscheidenden Sitzungen deutlich: Wir hätten den Busbahnhof lieber am vieldiskutierten geplanten Alternativstandort am Freibad neu gebaut. Die Sanierung am jetzigen Standort hält man für einen schlechten Kompromiss mit keinem Entwicklungspotential. Ein Neubau hätte aus Sicht der Sozialdemokraten auch ein Zeichen gesetzt für eine ernstgemeinte Verkehrswende hin zu einem starken ÖPNV mit zukünftigen Chancen auf weiteres Wachstum. Fraktionsvorsitzender Wolfram Junge machte deutlich: „Sprockhövel hätte bei einem Neubau des Busbahnhofs an anderer Stelle die Möglichkeit gehabt, in Niedersprockhövel mit einem neuen Dorfplatz Stadtentwicklung zu schreiben. Die Mobilität am jetzigen Standort wäre durch das Aufrechterhalten einer Bushaltestelle nicht schlechter geworden.“ Außerdem sieht man in den Reihen der SPD die Gefahr, dass der geforderte barrierefreie Umbau aufgrund der topographischen Gegebenheiten vor Ort so schwer zu realisieren sei, dass ein Wegfall von Fördergeldern drohe sowie eine Verbandsklage von Behindertenverbänden nicht auszuschließen sei. Die SPD ist mit dieser Ansicht allein. Die anderen politischen Vertreter, Einzelhandel, Verkehrsbetriebe und viele Stimmen aus der Bürgerschaft wollen und bekommen die Lösung am alten Standort.
So bleiben, wie es jetzt dort aussieht, wird es aber nicht. Klar ist: Ein Wenden für Busse am jetzigen Standort ist gemäß dem aktuellen Planungsstand zum barrierefreien Umbau nicht mehr möglich. Daher muss der Wendehammer im Fritz-Lehmhaus-Weg in die Planung miteinbezogen werden. Dort, wo heute noch Abfallcontainer stehen, ist die Errichtung einer sechsten Haltestelle vorgesehen. Um die Wendefahrten im Fritz-Lehmhaus-Weg zu vermeiden, wird es eine veränderte Verkehrsführung geben. Die westliche Zufahrt der Kreuzung L651/L551 (aus Hattingen kommend) wird nach erfolgter Anforderung eines Busses aus dem Fritz-Lehmhaus-Weg per Grünzeit freigeräumt.
Der Umbau des Busbahnhofes am alten Standort wird mit knapp 3,3 Millionen Euro kalkuliert. Abzüglich der Förderung muss die Stadt einen Eigenanteil von 1,3 Millionen Euro tragen. Ein Neubau am Standort Bochumer Straße ist mit 5,5 Millionen Euro kalkuliert und einem städtischen Eigenanteil von 1,2 Millionen Euro. Viele Kosten stehen aber noch gar nicht fest. Keinesfalls geht es bei der imposanten Baustelle nur um das Absenken von Bordsteinkanten für körperbehinderte Menschen. So wird es für sehbehinderte Menschen taktile Leiteinrichtungen geben müssen. Auch Gehörlose dürfen nicht vergessen werden. Es könnte deutlich teurer werden.  anja