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Sprockhövel

Standortfrage Busbahnhof: Die Entscheidung fällt im Rat

Nach gemeinsamer Sitzung der Fachausschüsse Verkehr u. Stadtentwicklung Beschluss am 15.12.

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Was geschieht mit dem Busbahnhof in Niedersprockhövel? Wird er am alten Standort barrierefrei umgebaut oder gibt es einen Neubau direkt am Sprockhöveler Freibad? Hintergrund ist ein 2013 geändertes Personenbeförderungsgesetz. Es stellt fest: „Der Nahverkehrsplan hat die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen.” Die neue Bundesregierung hat in ihrer Koalitionsvereinbarung zum Thema Inklusion vereinbart: „Wir werden die Ausnahmemöglichkeiten des Personenbeförderungsgesetzes bis 2026 gänzlich abschaffen.“

2578 Stimmen für den Altstandort an der Zwiebelturmkirche
Der Busbahnhof in Niedersprockhövel müsste nach diesen gesetzlichen Vorgaben umgebaut werden. Das ist nicht so einfach. Eine Alternative wäre ein Neubau am Freibad. Für viele Bürger, die sich bislang geäußert haben, ist jedoch klar: Der alte Standort soll bleiben. Dafür wurden 2578 Unterschriften gesammelt, die Bürgermeisterin Sabine Noll übergeben wurden.
Das Freibad, so die Argumentation, ist ein Kleinod und muss unbedingt in der jetzigen Form erhalten bleiben. Auf keinen Fall soll zusätzliche Grünfläche einer weiteren Flächenversiegelung zum Opfer fallen. Nachhaltigkeit sähe ja wohl anders aus.
Bei einer Bürgeranhörung im Sommer stellte Jan Siebenmorgen, Geschäftsführer der MWM Planungsgruppe, die Vor- und Nachteile der bisherigen Planungen an beiden Standorten vor. Das Bürgerinteresse war groß. Die meisten sprachen sich schon damals für eine Beibehaltung und Sanierung am alten Standort aus. Hier könnte man allerdings maximal fünf Buslinien unterbringen. Der Platz ist eng – vor allem für die Wende von Gelenkbussen.

Am neuen Standort wäre ein Teil der Freibad-Grünfläche weg
Bei einem Neubau auf der Grünfläche parallel zum Freibad an der Bochumer Straße wären bis zu sieben Bahnsteige in der Sägezahnanordnung sowie die Erschließung über einen Arm des neuen Kreisverkehrs möglich. Aber: Bei einer Entscheidung für den neuen Standort muss ein Teil der Freibad-Grünfläche den Baumaßnahmen zum Opfer fallen. Auch um Baumfällungen würde man nicht drumherum kommen. Außerdem: Für nicht mobile Senioren wäre auch der Weg zu den Geschäften der Hauptstraße deutlich weiter und aufgrund der Steigung beschwerlicher. Hier werden bereits Stimmen nach einem zusätzlichen Bürgerbus laut.
Die Zeit für eine Entscheidung zum Standort drängt und muss noch in diesem Jahr fallen. Ein Förderantrag für einen Neubau müsste zeitnah bis zum 31. Dezember gestellt werden.
Bürgermeisterin Sabine Noll erklärt auf Anfrage: „Wir werden – wahrscheinlich in einer Sondersitzung – eine gemeinsame Ausschusssitzung von Verkehrs- und Stadtentwicklungsausschuss haben. Danach ergeht eine Empfehlung an den Rat, der entscheiden muss.“
Der Termin für die geplante Sondersitzung der beiden betroffenen Ausschüsse ist für Montag, 12. Dezember, 17 Uhr in der Glückauf-Halle geplant. Das Thema wird in öffentlicher Sitzung behandelt, die Bürgerschaft kann also zuhören. Der Rat entscheidet dann in seiner letzten Sitzung 2022 am 15. Dezember, 17.30 Uhr, in der Glückaufhalle.anja