Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Hattingen

Stahlharte Kunst in Reih und Glied - Sponsoren werden gesucht

Drei Eisenmänner stehen seit 1996 in Hattingen an der Stadtmauer. Jetzt sollen weitere acht Kunstobjekte im Gewerbe- und Landschaftspark aufgestellt werden. Die Stadt bekommt sie geschenkt - die Kosten von mindestens 55.000 Euro sollen über Sponsoren kommen.

HAT-Eisenmaenner-2019.jpg

Holger Kost (Geschäftsführender Gesellschafter Kerkemeier), Walter Ollenik(Förderverein Stadtmuseum), Peter Damm
(Architekt RDS Partner), Fritz Kost, Delia Pätzold (LWL-Industriemuseum), Hellmut Lemmer (Initiator der Kunstaktion)
und Bürgermeister Dirk Glaser. Es fehlt Peter Müller vom Hattinger Kunstverein.

Menschen aus Eisen heißen die etwa 2,40 m hohen Skulpturen des polnischen Bildhauers Zbigniew Frączkiewicz (73). Zum 600-jährigen Jubiläum der Stadt Hattingen 1996 wurde in Zusammenarbeit mit dem Hattinger Kunstverein auf dem Gelände der ehemaligen Henrichs­hütte ein Kreis von 15 Eisenmännern als „Denkmal auf Zeit“ aufgestellt. Drei der Skulpturen wurden gekauft. Jetzt kommen weitere acht dazu. Bezahlt werden sollen die Stahlkolosse durch Spenden und Sponsoren – insgesamt werden 55.000 Euro veranschlagt. In Hattingen angekommen sind die Eisenmänner schon – sie stehen (für jeden sichtbar) in Reih und Glied auf dem Gelände der Spedition Kerkemeier, Am Walzwerk 27, im Gewerbe- und Landschaftspark.
Der Hattinger Schriftsteller Hellmut Lemmer ist seit Jahren mit dem polnischen Künstler befreundet. Weil dieser den Teil seines Grundstücks in der ehemaligen Künstlerkolonie Schreiberhau in Niederschlesien, auf dem die Skulpturen stehen, aus finanziellen Gründen verkaufen muss, entstand die Überlegung, Hattingen zur Hauptstadt der Eisenmänner zu machen.
Es gründete sich ein Initiativkreis von Kunstinteressierten, um das Projekt umzusetzen. Walter Ollenik, ehemaliger Kulturamtsleiter, Peter Müller vom Kunstverein und Architekt Peter Damm fanden sich zusammen und holten die Spedition Kerkemeier mit ins Boot, die die schweren Gesellen nach Hattingen holte. Im Herbst 2019 stimmte die Politik im Kulturausschuss einstimmig dem Ankauf der Skulpturen und der Aufstellung im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte zu. Finanzielle Auswirkungen auf die Stadt hat das nicht, denn der Kunstverein will der Stadt die Objekte für den symbolischen einen Euro überlassen.

Aber: Finanziert werden muss das Projekt trotzdem. Rund 40.000 Euro möchte der polnische Bildhauer für den 1984 entstandenen Skulptur-Zyklus haben. Gegebenenfalls kann es auch mehr werden, falls der Künstler auf die Summe noch Steuern zu zahlen hat. 15.000 Euro für Transport, Logistik und Fundamente sind zusätzlich veranschlagt. Von den mindestens 55.000 Euro wird Peter Damm vom Architekturbüro Rauh, Damm, Stiller 5000 Euro übernehmen, 2000 Euro davon sind bereits geflossen. Weitere 5000 Euro kommen von der Spedition Kerkemeier, die sich auch schon im Hinblick auf den Transport großzügig zeigte. 2600 Euro hatte der Kunstverein laut Peter Müller noch in der Kasse – sodass man jetzt auf 12.600 Euro zählen kann. Da ist also noch mächtig Luft nach oben. „Wir sind froh, dass der Künstler sich auf eine Zahlung in Raten eingelassen hat. Sonst würde es vermutlich lange dauern, bis wir die Kunstwerke hätten aufstellen können“, erklärt Walter Ollenik. Er hat keinen Zweifel daran, dass die Gelder eingetrieben werden können. „Wir haben in Hattingen zwischen dreißig und vierzig Kunstwerke im öffentlichen Raum. Alle wurden über Spenden, Sponsoren und Stiftungen finanziert. Das wird auch diesmal so sein – aber es dauert eben seine Zeit.“ Deshalb setzen die Initiatoren auf weitere Spender und Sponsoren. Auch bei den Stiftungen will man anfragen. Bürgermeister Dirk Glaser findet die Eisenmänner gut. „Kunst ist immer ein Faktor, von dem eine Stadt profitieren kann. Die Eisenmänner sind eine touristische Attraktion und diese acht Hattinger ,Neubürger‘ werden den Gewerbe- und Landschaftspark aufwerten. Sie bekommen einen Standort in Nähe des LWL Industriemuseums. Wenn man ihnen ins Gesicht schaut, so hat man auch die alte Hochofenkulisse im Blick.“