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Städtisches Baustellenmanagement – ein komplexes Thema

Oft zeigen die Verkehrsteilnehmer in Witten wenig Verständnis...

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Der Verdacht auf Bergbauschäden führte auch in Herbede vor einiger Zeit zu aufwendigen Probebohrungen.

Oft zeigen die Verkehrsteilnehmer in Witten wenig Verständnis, wenn die Stadt eine Straßenbaustelle nach der anderen oder sogar parallel zu einer bestehenden Baustelle eröffnet. Nicht so bekannt ist, dass viele Einflussfaktoren auf das städtische Baustellenmanagement wirken und in der Regel handfeste Gründe eine Rolle spielen, wann und wo die Bauarbeiter losgeschickt werden.
Stadtsprecher Jörg Schäfer zeigt in der Antwort auf eine Anfrage von Image gleich mehrere dieser Einflussfaktoren auf: „Für viele Baustellen bekommen wir Fördermittel. Diese sind aber zeitlich begrenzt, ansonsten verfallen sie irgendwann. Dies ist zum Beispiel der Grund, warum wir die Maßnahme Johannisstraße/Ruhrstraße durchgeführt haben, obwohl die Pferdebachstraße noch nicht fertig war.“ Für die Johannisstraße standen die Fördergelder nur bis Ende 2021 zur Verfügung – hier drängte die Zeit. Hinzu kommt, dass die Baumaßnahme Johannisstraße, also die Abbindung von der Haupt-/Ruhrstraße, eine der letzten Maßnahmen aus der Luftreinhalteplanung war, zu deren Umsetzung die Stadt Witten gesetzlich verpflichtet war.
„Die Bezirksregierung hat zwischenzeitlich bereits auf die Umsetzung gedrängt, ansonsten wären rechtliche und finanzielle Konsequenzen auf die Stadt Witten zugekommen“, so der Stadtsprecher. „Die gute Nachricht zur Johannisstraße: Diese wird im Laufe des Dezembers wieder freigegeben, die Maßnahme ist dann abgeschlossen.“
Verzögerungen kosten immer Geld
Treten im laufenden Baugeschehen Verzögerungen auf, so kosten diese grundsätzlich immer Geld, soweit die Stadt Witten die Ursache für die Verzögerungen zu vertreten hat. Verschiebt die Stadt also beispielsweise den Beginn einer vereinbarten Baumaßnahme, um die verkehrlichen Auswirkungen der Maßnahmen zum aktuellen Zeitpunkt zu vermeiden, entstehen dem Unternehmen entsprechende Kosten, weil es u. a. Personal und Geräte eingeplant hat und nun umdisponieren muss. Diese mitunter erheblichen Auslagen stellt das Bauunternehmen der Stadt dann wiederum in Rechnung. „Nur wenn geplante Baumaßnahmen verschoben werden, noch bevor sie ausgeschrieben wurden, kostet dies zunächst kein Geld. Allerdings hat dies Auswirkungen auf die Finanzmittelplanung, die anzupassen ist.“
Jedoch, eine große Rolle spielt auch der Markt für Baumaterialien, der zurzeit ziemlich aus den Fugen geraten ist. So ist jetzt schon abzusehen, dass die Kosten für die gleiche Baustelle in zwei Jahren deutlich höher liegen werden als heute. Neben den Preissteigerungen muss auch mit deutlich längeren Lieferzeiträumen gerechnet werden - mit den vorgenannten finanziellen Folgen.
„Nicht zu vergessen: Neben geplanten Baustellen führen auch unvorhergesehene Ereignisse dazu, dass kurzfristig Straßen gesperrt und Baustellen eingerichtet werden, z.B. zuletzt in der Wideystraße als Folge eines Wassereinbruchs.“
Die Stadt macht sich eine Entscheidung also nicht leicht, sondern bedenkt, berechnet und berücksichtigt bei jeder einzelnen Baustelle die Auswirkungen der Durchführung oder Verschiebung. dx