Ein entsprechender Antrag soll nach Beschlüssen von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat beim Bistum Essen für die Kirche in Witten-Buchholz gestellt werden.
Der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Peter und Paul Witten/Sprockhövel/Wetter haben sich in ihren jüngsten Sitzungen für den Weg einer Profanierung der Kirche St. Antonius in Witten-Buchholz entschieden. Die Mitglieder beider Gremien haben einstimmig beschlossen, dass ein entsprechender Antrag beim Bistum Essen gestellt werden soll.
Diese Profanierung ist Voraussetzung für die nicht mehr liturgische Nutzung des Kirchengebäudes. Dass die Kirche St. Antonius geschlossen und Gebäude samt Außengelände in andere Hände gegeben werden sollen, war bereits 2018 im Rahmen des sogenannten Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) per Votum entschieden worden. Im PEP hatte die Pfarrei St. Peter und Paul Witten zuvor, wie alle Pfarreien im Bistum Essen, Standorte, Angebote, Strukturen und Prioritäten geprüft, mit den Gemeindemitgliedern diskutiert und über Sparmaßnahmen entschieden. Hintergrund für den PEP ist der Rückgang von Kirchenmitgliedern/Kirchensteuern und die damit geringeren finanziellen Möglichkeiten vor Ort.
Die ursprüngliche PEP-Terminplanung hatte vorgesehen, St. Antonius im Jahr 2020 zu schließen. Auch durch die Pandemie hatte sich dieser Prozess um eine Weiterentwicklung des Standorts verzögert. Die Kirche ist deshalb bis jetzt Ort für Gottesdienste gewesen. „Wie lange es dauert, bis das Bistum den Antrag geprüft hat und ein Termin für die Messe zur Entweihung feststeht, kann jetzt noch niemand wissen“, sagt Pfarrer Holger Schmitz. „Unsere getroffene Entscheidung ist nur ein weiterer Schritt von ganz vielen.“
Kirche könnte größtmöglich erhalten bleiben
An dem Kirchengebäude und -gelände in Buchholz hat die bmh Architekten GmbH aus Bochum Interesse bekundet. Bei der PGR-Sitzung am 5. Mai wurden die Entwürfe des Architekturbüros für eine mögliche Umnutzung von Kirchengebäude und -gelände in Buchholz vorgestellt. Zu den Ideen gehört der Bau von acht Wohnhäusern (mit je zwei Doppelhaushälften) und einem Reihenhaus mit drei Einheiten auf dem Gelände nach dem Modell des „nachbarschaftlichen Wohnens“. Das heißt, es gäbe auf dem Areal Flächen, die gemeinschaftlich genutzt würden. Die Kirche bliebe als Gebäude bestehen. Der jetzige Gemeindesaal im Untergeschoss würde als Veranstaltungsort weiterhin genutzt werden und könnte so Heimat der Buchholzer Pfadfinder bleiben. Ansonsten würden nach den Entwürfen zwei Wohnungen im Erdgeschoss (derzeit Gottesdienstraum) entstehen, sowie ein nachbarschaftlich lokaler Treffpunkt im Bereich des jetzigen Altarraums.
„Uns gefällt an diesen Ideen besonders, dass die Kirche größtmöglich erhalten bleibt – als Landmarke und als Identifikationspunkt der Menschen im Ort“, sagt Pfarrer Holger Schmitz, „und dass beim Umgang mit dem Gebäude und Gelände das soziale Engagement eine Rolle spielt. Dies bedeutet, dass die Pfadfinder weiter Raum und Möglichkeiten vor Ort haben. Diese Aspekte waren uns von Anfang an sehr wichtig. Darauf haben wir sehr geachtet.“
Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Benno Jacobi kündigte an, dass es für die Mitglieder der Gemeinde St. Antonius Buchholz vor Ort eine Präsentation des Architekturbüros geben wird. „Voraussichtlich wird das nach einem Gottesdienst Mitte Juni der Falls sein“, stellte er am Freitag in Aussicht.