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Sprockhövel

Sporthalle Haßlinghausen: Rückbau startet noch in 2025

Neue Multifunktionshalle soll bis 2029 an diesem Standort entstehen – bei positiver Förderung.

Die Sporthalle in Haßlinghausen, die bisher für Sportaktivitäten der Vereine und Schulen sowie für politische Sitzungen und weitere Veranstaltungen von Vereinen und Bürgerschaft genutzt wurde, musste aufgrund statischer Mängel im Jahr 2023 vollständig geschlossen werden, da eine gefahrlose Nutzung nicht mehr möglich war. Doch es soll etwas Neues entstehen: Ein multifunktionales Begegnungszentrum, welches nicht ausschließlich sportlichen Zwecken dient, sondern insgesamt einen Beitrag zur Förderung der Begegnung im Stadtteil leisten soll – ein Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger.

Projekt war für Förderung viel zu teuer
Gefördert wird dies im Rahmen der Städtebauförderung: Sie ist eine wichtige Aufgabe und ein Leitprogramm für eine zukunftsfähige, nachhaltige und resiliente Entwicklung der Städte und Gemeinden im Land Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW fördert städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen durch Zuwendungen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union. Ziel der Förderung ist die Stärkung von Innenstädten und Orts- oder Stadtteilzentren. Der ursprünglich gestellte Förderantrag wurde aus Kostengründen in 2024 hinsichtlich der Lage grundsätzlich überarbeitet, um nicht teuer auf Felsen zu bauen. Und zwar ohne die Nutzung zu verändern. Beantragt wurde ein Kostenvolumen von 30 Millionen Euro, doch Vertreter der Bezirksregierung machten bei einer Ortsbesichtigung klar: deutlich zu teuer. Die Bezirksregierung vergibt eine Empfehlung an das Land NRW, ob Sprockhövel in das Sädtebauförderprogramm aufgenommen wird. Ist das der Fall, gibt es eine Förderung des Projektes von 60 Prozent. Die beantragte Förderung von 30 Millionen Euro wären jedoch rund die Hälfte des Gesamtfördervolumens für das Land gewesen. 
Der Verzicht auf ein Kellergeschoss, den kostspielig gestalteten Vorplatz und ein zusätzliches Staffelgeschoss sowie die Nutzung der Fundamente der alten Sporthalle sollen das Objekt nun deutlich preiswerter machen. Rund neun Millionen „biller“ soll es werden. Geplant ist eine Halle mit einer Fläche von rund 1.800 m² sowie Sitz- und Stehtribünen, die optimale Bedingungen für Schul- und Vereinssportarten, größere Wettkampfveranstaltungen und Turniere sowie auch Liga-Spiele bietet. Die barrierefreie Einrichtung ermöglicht zudem Sportangebote für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen. Ebenso bietet sie Raum für kulturelle Formate wie Lesungen oder Workshops.
Ein wichtiger Bestandteil des Raumkonzepts ist die Umsiedlung der Stadtbibliothek in das Begegnungszentrum. Diese wird im Erdgeschoss mit einer zusätzlichen Empore im ersten Obergeschoss integriert. Die Bibliothek soll als lebendiger Ort des Lernens, der Begegnung und der Kultur dienen. Mit einem breiten Angebot, das über die klassische Medienausleihe hinausgeht, richtet sie sich an alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten und bietet Raum für individuelle Wissensaneignung, gemeinsames Lernen sowie kulturellen Austausch.
Das Begegnungszentrum soll ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, um verschiedene Angebote umsetzen zu können. Das Projekt soll als CO₂-reduziertes Gebäude realisiert werden. Neben der geplanten Dachbegrünung soll auf dem Dach der Halle eine Photovoltaikanlage errichtet werden, deren erzeugte Energie durch das Begegnungszentrum genutzt wird. 
Bereits in diesem Jahr soll mit dem Rückbau der nicht mehr funktionalen Sporthalle begonnen werden, da die Umsetzung der neuen Multifunktionshalle im Zeitraum 2027 bis 2029 erfolgen soll. Aber: die Planungen stehen und fallen mit der Förderzusage und die wird nicht vor 2027 erwartet. Der Antrag auf städtebauliche Förderung wird aber jetzt zumindest von der Bezirksregierung in Arnsberg unterstützt. Ob also die Millionen fließen werden, bleibt abzuwarten. Die alte Sporthalle wird jedenfalls abgerissen.