Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Gesundheit

So lang wie möglich eigenständig bleiben

Nachfrage nach Pflege- und Gesundheitsberatung per Telefon steigt.

GES-Portrait-Nelys-Juni2023.jpg

Gesundheitsberaterin Nelys Sikora betreut Ihre Anrufer mit Fachwissen. Foto: nxs

Immer häufiger werden Beratungsgespräche, die Pflege und Gesundheit betreffend am Telefon geführt. Fast scheint es so, als ob die Coronakrise diese Entwicklung befeuert hätte. Die Angebote an telefonischer Beratung sind zahlreich und oftmals für die Anrufer kostenlos. Zum Teil gibt es Programme, bei denen die Krankenkassen externe Firmen beauftragen oder eigene Abteilungen haben, welche die telefonische Gesundheitsberatung durchführen, aber auch gemeinnützige Vereine wie beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt bieten kostenlose Pflegeberatung am Telefon an.

Unterschiedliche Beratungen
„Prinzipiell ist zwischen der Gesundheits- und der Pflegeberatung zu unterscheiden“, sagt Gesundheitsberaterin Nelys Sikora. Sie selbst sitzt hauptberuflich 40 Stunden die Woche am Telefon und berät die Anrufer in allen möglichen Gesundheitsfragen. Ihr Fachwissen hat Sie sich die Mittdreißigerin als examinierte Krankenschwester und Studentin im Bereich Gesundheitsmanagement über Jahre hinweg angeeignet. „Die Pflegeberatung beschäftigt sich mit Themen wie Leistungen der Pflegeversicherung, wie man die Pflege eines Angehörigen organisieren oder finanzieren kann oder aber auch, wie sich pflegende Angehörige Entlastung verschaffen können. Die Gesundheitsberatung hingegen beschäftigt sich mit tatsächlichen Gesundheitsfragen beispielsweise chronische Krankheiten betreffend“, erklärt die Pflegeexpertin grob den Unterschied.

Verwirrende Diagnosen
„Manche meiner Anrufer wissen gar nicht, wie sie beispielsweise an einen Rollator kommen, wenn sie einen benötigen“, berichtet Nelys Sikora von ihrem Berufsalltag. „Häufig kommt es auch vor, dass Patienten von einem Arztbesuch zurückkommen und mit den gestellten Diagnosen gar nichts anfangen können. Erst neulich hatte ich wieder so einen Fall. Meine Aufgabe ist es dann, dem Anrufer die Bedeutung der Diagnose und dem Umgang mit der vorliegenden Krankheit zu erläutern.“ Die Anliegen der Menschen, mit denen die Gesundheitsberaterin tagtäglich telefonisch konfrontiert wird, sind sehr breit gefächert: „Die meisten Gespräche, die ich führe, beschäftigen sich mit chronischen Krankheiten wie Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Schmerzsymptomatiken und ähnlichem, aber viele haben auch Fragen dazu welche Unterstützungen in der Pflege ihnen zustehen oder wie eben die Beschaffung von Pflegemitteln wie Rollator oder Rollstuhl funktioniert. Immer mal wieder ist auch ein außergewöhnlicher Fall dazwischen. Für spezielle Fragen haben wir noch ein Ärzteteam im Hintergrund sitzen, dass uns zusätzlich mit Fachwissen unterstützt“, so die Gesundheitsberaterin. Das Ziel der telefonischen Gesundheitsberatung, aber auch der Pflegeberatung sei es, „den Anrufern Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.“

Fokus auf Prävention
Am Ende ist es so, dass jede Person, die wegen einer guten Beratung nicht in ein Krankenhaus oder Altenheim muss, das System ein wenig entlastet. Gerade deshalb scheint die telefonische Pflegeberatung aktuell für alle Seiten eine gute und gelungene Maßnahme zu sein. „Das Thema Prävention spielt gerade im Bereich der Gesundheitsfragen eine große Rolle. Ziel ist es, den Anrufern zu ermöglichen, so lange wie möglich eigenständig zu bleiben und zu leben“, resümiert Nelys Sikora. Und schließt das Gespräch noch mit einem Tipp: „Viele Wissen noch gar nichts über die Möglichkeit einer telefonischen Beratung. Fragen Sie mal bei Ihrer Krankenkasse nach, ob auch dort ein kostenfreies Angebot für telefonische Gesundheitsberatung besteht.“ nxs