Schwimmverein Hattingen übernimmt die Projekt-Koordination.
Das Innenleben eines Containers. Bis zum „Seepferchen“ ist in den Containern die Wasserbewegung möglich. Danach muss es aber doch ein größeres Becken sein. Foto: Aqwa Itineris
Es klingt schon etwas merkwürdig, was die Landesregierung NRW da auf den Weg gebracht hat. Das Projekt heißt „NARWALI“ und verdankt seinen Namen dem Narwal. In umgebauten See-Containern sollen Kinder im Vorschul- und Grundschulalter erste Erfahrungen mit dem Wasser machen.
Bekannt ist die abnehmende Schwimmfähigkeit von Kindern und die Politik möchte hier gegensteuern. „Das Projekt soll dazu beitragen, das Schwimmenlernen von Kindern zu beschleunigen, indem mehr Wasserflächen in Form von mobilen Schwimmcontainern für die Wassergewöhnung und -bewältigung von Kindern vor Ort in den Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Die Schwimmlernzeit soll verkürzt, die Bedarfe nach Schwimmlernkursen reduziert und lange Wartezeiten für entsprechende Kurse abgebaut werden“, heißt es dazu in der Projektbeschreibung der Landesregierung.
Für das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren stehen drei Millionen Euro zur Verfügung. Pro Regierungsbezirk – NRW hat fünf davon – soll ein Schwimmcontainer zum Einsatz kommen und regelmäßig seinen Standort wechseln. In jedem Regierungsbezirk soll es einen Projektkoordinator geben. Er muss den Schwimmcontainer beschaffen, die Aufstellfläche finden, den Standortwechsel organisieren, die Wasserqualität überwachen, den Einsatz von Personal koordinieren, Haftungsfragen klären und ein Pflichtenheft führen sowie gegenüber dem Land als Projektträger berichten.
Die Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis gehören zum Regierungsbezirk Arnsberg, in dem insgesamt 3,5 Millionen Menschen leben. Zu ihm gehören auch die Großstädte Bochum, Dortmund, Hagen, Hamm und Herne. Projektkoordinator für diesen Bezirk ist der Schwimmverein Hattingen 1968. Die anderen Städte sind übrigens Paderborn, Krefeld, Düren und Rheine. Sieben mal drei Meter Beckengröße wird der Container umfassen und vermutlich im Herbst für sechs Wochen in Hattingen stehen. Wo genau, wird noch mit der Stadt verhandelt. Der Boden im Container soll sogar absenkbar sein. Sechs bis acht Kinder sollen das Becken gleichzeitig nutzen können. Der Container selbst steht auf einem Auflieger. Es gibt zwei Umkleidekabinen und eine mobile wasserlose Toilette mit Beutelverschweißung.
Eingebaut werden soll auch eine Gegenstromanlage, sodass auch Leistungsschwimmer trainieren könnten. Klar ist aber auch, dass nach dem „Seepferdchen“ weitere Abzeichen im Schwimmcontainer nicht machbar sind. Dafür braucht es dann doch ein großes Becken. Der Container pendelt dann im Regierungsbezirk Arnsberg - je nach Bewerbungslage von Kitas, Grundschulen und Vereinen. Nach den zwei Jahren Projektzeit geht er in den Besitz vom Hattinger Schwimmverein über.
Interessierte aus Kitas und Schulen können sich bei Jochen Lumbeck, Geschäftsführer vom Hattinger Schwimmverein, melden. Möglich sind allerdings bisher nur Gruppen-, keine Einzelanmeldungen. Kontakt unter Telefon 02324 98480 oder per Mail unter kontakt@schwimmvereinhattingen.de. anja