Salamanderbestand im Ennepe-Ruhr-Kreis stark gefährdet...
Feuersalamander
„Es ist dramatisch“, sagt Ralf Löchel von der Unteren Naturschutzbehörde. „Vor allem im Raum Hattingen ist der Feuersalamander nahezu verschwunden. Ehemalige Verbreitungsgebiete mit großen Populationen am Isenberg oder im Felderbachtal sind bereits traurige Geschichte.“
Im Ruhrgebiet wurde die sogenannte „Salamanderpest“ erstmals 2017 festgestellt. Es handelt sich um den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz „Bsal“. Der Pilz frisst Löcher in die Haut der Amphibien und stört damit wichtige Hautfunktionen wie die Hautatmung und den Schutz vor Austrocknung. In den Wunden können sich außerdem Bakterien ansiedeln, die Sekundärinfektionen auslösen. Die allermeisten infizierten Tiere sterben deshalb innerhalb von 14 Tagen. Neben den Feuersalamandern können auch verschiedene Molcharten erkranken.
Naturschützer erklärt: „Wir können alle helfen“
Der Pilz vermehrt sich durch Sporen, die lange in Gewässern oder feuchten Böden in einer kühlen Umgebung überleben können. Menschen, die sich in den Lebensräumen der Amphibien aufhalten, tragen die Sporen weiter. Gleiches gilt für Hunde, wenn sie die Sporen über ihr Fell oder die Pfoten aufnehmen.
Viele Salamander leben in Natur- oder Landschaftsschutzgebieten, in denen das Verlassen der Wege für Menschen und Hunde ohnehin verboten ist. Aber auch außerhalb der Schutzgebiete sollten Bach- oder Teichufer nicht betreten werden, um die weitere Verbreitung der Salamanderpest zu vermeiden.
Wer sich doch in den Wasser- oder Landlebensräumen der Amphibien aufgehalten hat, sollte alles, was mit Wasser oder feuchtem Boden in Berührung gekommen ist, gründlich reinigen und auf der Heizung vollständig trocknen. Hände, Geräte und Schuhe sollten desinfiziert werden.