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Hattingen

Ruhrpromenade: Mehr Leben und Aufenthalt an der Ruhr

Doch die Idee hat nicht nur Liebhaber. Vor allem die Anwohner sehen die Maßnahme kritisch.

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Um die heute landwirtschaftlich genutzte Fläche neben dem Campingplatz Stolle geht es - hier soll die Ruhrpromenade entstehen. Foto: Stadt Hattingen

2019 haben die Städte Herdecke, Wetter, Witten und Hattingen die „Entwicklungsstudie Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ vorgestellt. Vor dem Hintergrund der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA 2027) entwickelt die Stadt Hattingen drei sogenannte „Ruhrfenster“-Projekte: die Sanierung des Gethmannschen Gartens in Blankenstein, die Planung des Henrichsforums als kulturellen Knotenpunkt auf dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte und die Ruhrpromenade zwischen dem Campingplatz Stolle an der Ruhr und der Straße Ruhrblick. Das Ziel: Innenstadt, Ruhrtalradweg und Henrichshütten-Gelände besser zu verbinden. Hier soll eine Promenade zum Flanieren, Radfahren und Verweilen entstehen.
Die Stadt Hattingen hat das Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH aus Essen beauftragt, eine Rahmenplanung für die Ruhrpromenade Hattingen zu erstellen. Die Ruhrpromenade besteht zurzeit zu einem Großteil aus intensiv genutzten Flächen für die Landwirtschaft. Die Freiraumqualität ist vor Ort kaum sicht- und erlebbar. Identitätsstiftende, nutzbare, öffentliche Freiräume am Ruhrufer fehlen. Insbesondere die Wuppertaler Straße (L 651) erschwert eine enge Verknüpfung von Siedlung und Ruhr. Die Zielsetzung: Die Ruhrpromenade soll eine natürlichere Gestaltung und Nutzung erfahren. Dabei sind die Bedürfnisse von Flora und Fauna mit denen der Menschen zu vereinbaren. Durch bereits geführte Gespräche mit Fachbehörden – beispielsweise zum Thema Hochwasser und Naturschutz - sowie den Eigentümern der Flächen konnten bereits erste Zielvorstellungen für eine neue Gestaltung vorformuliert werden, die als Grundlage für die Realisierung des Projektes dienen. Die Ruhraue soll eine ökologische Aufwertung erfahren und der Ruhrdeich als Aktionsort nutzbar werden. Dadurch erhoffen sich die Planer eine bessere Verknüpfung von Winz-Baak und der Innenstadt sowie eine Verknüpfung zwischen dem Ruhrtalradweg, der Innenstadt und dem Gelände der früheren Henrichshütte.
Auch die Bürger wurden 2021 in die Planungen einbezogen. Ein aktuelles Manko für viele: Die unzureichende Verknüpfung von Innenstadt und Ruhr. Viele wünschen sich eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Aber: Vor allem die Anwohner sehen das Projekt auch kritisch. Sie befürchten eine zunehmende Umweltbelastung und persönliche Belästigungen.
Die Planungen laufen weiter. 2023 erfolgt eine europaweite Ausschreibung für die Entwurfsplanung. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf 470.000 Euro, die im nächsten Haushaltsentwurf eingebracht werden sollen. Die Stadt hofft, rund 80 Prozent Förderung für Planung und Bau zu erhalten.anja