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Auto & Mobilität

Rattert die Ruhrtalbahn bald von Hattingen nach Hagen?

VRR-Konzept sieht Reaktivierung der Ruhrtalstrecke bis zum Jahr 2032 als RE14-Verlängerung vor.

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Auf 40 Kilometer Schienen fahren aktuell historische Dampfzüge, wie der beispielhaft abgebildete, durch das Ruhrtal.

Wird hier etwa ein Politikum zur Realität? Lange sah es so aus, als ob die Reaktivierung der Ruhrtalstrecke im EN-Kreis lediglich ein theoretisches Konstrukt bleibt, über das gerne von verschiedenen politischen Parteien öffentlichkeitswirksam diskutiert wird, doch nun kommt Bewegung ins Spiel. Wie gegenwärtig bekannt wurde, gibt es konkrete Pläne seitens des VRR die heiß diskutierte Strecke betreffend.
Eine mögliche Reaktivierung ist Teil der VRR-Zielnetzplanung 2040 für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Das Konzept dazu ist bereits seit Ende November 2022 auf den Seiten des VRR einzusehen, gelangte aber erst jetzt durch Medienberichte in den Fokus der Öffentlichkeit. Konkret heißt es nun: „Die Zielnetzplanung beinhaltet eine deutliche Attraktivierung des SPNV-Angebotes durch Streckenreaktivierungen, Taktverdichtungen, Reisezeitverkürzungen und neue Direktverbindungen vor dem Hintergrund der angestrebten Verkehrswende.“ Teil dieser angestrebten Attraktivitätssteigerung ist demnach auch die Ruhrtalbahn.

Reaktivierung der Ruhrtalbahn
Im SPNV-Konzept 2030/2040 steht dazu geschrieben: „Reaktivierung der Ruhrtalbahn im 30-Minuten-Takt von Hattingen über Blankenstein und Bommern bis Hagen Hbf.“ Zudem sollen im Jahr 2032 als RE14-Verlängerung Züge auf der Strecke von Essen über Hattingen/Ruhr nach Hagen verkehren. Ab 2040 ist dann für den RE14 geplant, im 30-Minuten-Takt als RE16-/RB40-Ersatz über Bochum Hbf und Witten nach Hagen und weiter bis Iserlohn zu fahren. Die „S9 verkehrt dann im 15-Minuten-Takt zwischen Gladbeck West und Hattingen/Ruhr“ sowie darüber hinaus alle halbe Stunde auch bis Hattingen Mitte und wiederum halbstündlich bis Hagen Hbf über die Ruhrtalbahntrasse. Für den RB40 sind für das Jahr 2040 halbstündliche Einsätze (und im 15-Minuten-Takt zu RE14) von Essen über Bochum, Witten und Wengern Ost nach Hagen Hbf geplant.
„Die Reaktivierung alter Bahnstrecken ist gerade im Hinblick auf die Entlastung unserer Straßen ein Teil der notwendigen Verkehrswende. Schließlich ist das Verlagern von Verkehr auf die Schiene auch im Sinne des Klimaschutzes absolut begrüßenswert. Wir sind froh, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es sind noch weitere Anstrengungen und Überlegungen notwendig. So haben wir in der letzten Sitzung des Kreistages auch in einem Antrag darum gebeten, dass die Verwaltung möglichst bis zum Sommer ein Konzept erarbeitet, wie die vom Land NRW geplante Erhöhung des Angebotes im ÖPNV um mindestens 60 Prozent bis zum Jahr 2030 im EN-Kreis erfolgen kann“, bemerkt der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Oliver Flüshöh dazu.
Aktuell gibt es also sehr viel Vorschusslorbeeren für ein Projekt, dass frühestens in neun Jahren Gestalt annehmen könnte. Bis dahin wird noch viel Gras über die ungenutzten Schienen wachsen und noch ist längst nicht alles so konkret, wie es auf den ersten Blick scheint. Der VRR erklärt dazu in seinem Konzept: „Die gesamte Zielnetzplanung 2040 für NRW soll im Jahr 2023 von der DB Netz AG einer sogenannten Fahrplanrobustheitsprüfung (FRP) unterzogen werden. In der Untersuchung wird der Bahnbetrieb simuliert und auf Fahrplanrobustheit und -stabilität geprüft sowie infrastrukturelle Behinderungen/Bedarfe aufgezeigt. Die Untersuchung soll bis Ende 2024 andauern.“
Es bleibt also abzuwarten, ob die Ruhrtalbahn-Reaktivierung dieser Robustheitsprüfung standhält. Bald schon wird der VRR die Öffentlichkeit mit neuen Informationen versorgen, denn für das 1. Quartal 2023 ist die Veröffentlichung eine Informationsbroschüre mit dem Namen „Zielnetz 2040 im VRR“ angedacht, „um die Planungen auf den einzelnen SPNV-Achsen und Strecken detailliert darzulegen.“ NXS