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Hattingen

Putze Walli erklärt das Kundencenter der Stadtwerke

Esther Münch kennt man vor allem durch ihre Paraderolle als Putzfrau Waltraut „Walli” Ehlert. Für Filmclips von ENTEtainmentfilm für das Onlineportal Ruhrkanal.NEWS besuchte sie das neue Kundencenter der Stadtwerke Hattingen in der Heggerstraße.

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Esther Münch „Walli“ und Steven Scheiker von den Hattinger Stadtwerken.

Seit vielen Jahren bringt Esther Münch frei Schnauze Wahres und Witziges an Mann und Frau. Sie kommt gerne im Kittel als patente Putze Waltraut Ehlert (Walli). Nach Abschluss ihres Studiums in Germanistik, Geschichte und Pädagogik, anschließender Ausbildung in Flöte, Klavier, Gitarre, Gesang und Improvisationstheater eroberte sie als Multitalent die Bühne. 13 Jahre war sie Mitglied einer Band, danach kam die Solokarriere. Als Putze Walli besuchte sie das neue Kundencenter der Stadtwerke Hattingen in der Heggerstraße - und erklärt dabei ganz nebenbei in Filmclips auf Ruhrkanal.NEWS, was Sache ist.

„Angefangen hat die Solokarriere mit der Idee, wie ich als alleinerziehende Mutter Kind und Job unter einen Hut bekomme“, erzählt sie. „Man konnte mich in verschiedenen Rollen buchen. Beispielsweise als Vamp oder eben auch als Putze. In der Aufmachung wurde ich dann von den Auftraggebern zu jemandem geschickt, dem ich eine persönliche Botschaft überbracht habe. Mit Blumen und Luftballons habe ich ein Liebeslied gesungen oder was auch immer. Am besten lief von allen Rollen die Putzfrau und die lief so gut, dass ich mir dachte, da muss ich mehr draus machen.“ Und das hat sie dann auch. 16 Solo und neun Varietéprogramme hat sie mittlerweile geschrieben. Die Putze bekam ein unverwechselbares Outfit und natürlich einen Namen. Wie Esther auf Walli traf – die Geschichte bleibt allerdings geheim. „Aber Walli bekam dann eine Familie. Und die Namen mussten natürlich auch alle mit dem Buchstaben W beginnen – also der Mann ist der Willi und der Sohn ist der Werner. Dann gibt es noch einen Hund, einen Boxer. Aber der heißt Hasso – da war der Anfangsbuchstabe egal.“
Esther Münch ist auch Hundebesitzerin, hat aber einen Windhund. Sollte aber für die Putze-Figur eben ein Boxer sein und da muss man ein Tier finden, mit dem man Fotoshooting machen kann. „Ja, habe ich dann irgendwann gefunden. Als Esther war das ein ganz liebes Tier. Aber als ich dann als Walli um die Ecke kam, da hat sich der Boxer sowas von in mich verliebt… Der war richtig liebestoll. Das war ein ganz lustiges Fotoshooting“, lacht Esther.
Die Ideen zu ihren Programmen kommen ihr natürlich im Alltag. Mit offenen Augen und Ohren präsent durch die Welt gehen – das liefert jede Menge Stoff. „Ich lese aber auch sehr viel. Mein Kopf braucht immer Futter.“ Krimis, High Fantasy oder auch gerne Werke der erfolgreichen Autorin Nina George, die auch unter den Pseudonymen Anne West und Nina Kramer veröffentlicht hat. Unter dem Doppel-Pseudonym Jean Bagnol veröffentlicht sie zusammen mit ihrem Ehemann Spannungsliteratur.
Wenn Esther Münch unterwegs ist und dabei die Klappe hält, wird sie selten erkannt. Sobald sie den Mund aufmacht, ändert sich das. Ihr Gegenüber beginnt mit dem Runzeln der Stirn und der Frage „Sagen Sie mal, sind Sie nicht…“ Ja, ist sie. „Walli ist aber erst 25 Jahre alt, Esther ist etwas älter.“ Aber die beiden ergänzen sich prima. Sie sind ja quasi auch eins.

In der Paraderolle als Reinigungsfachangestellte ist Walli selbstverständlich auch in Coronazeiten unterwegs. Geputzt werden muss ja immer. „Feudel ergo sum – ich putze also bin ich“, dat is ja der erste Walli-Grundsatz. In Corona wird abba anders geputzt. Mit Mundschutz passend zum Kittel. Kommt ab, wenn sie „Krassang“ isst (also „Croissant“). Also der Mundschutz, nicht der Kittel. „Und natürlich kommt dat auch ab, wenn ich wat sagen will und die Leute tun mich nicht verstehen mit dem Ding im Gesicht.“ Mindestabstand gilt aber trotzdem. Den vergisst sie nicht. Unterm Putze-Kopftuch ist ja in der Birne immer wat los. In Corona machte Walli Videobotschaften für ihre Fans. Zum Glück gibt es jetzt aber wieder Termine – man muss ja von wat leben. Kucken Se mal auf die „Zuhauseseite“ (ich mein jetzt die Homepage) von Esther Münch.
Comedian, Kabarettistin? Das quirlige Energiebündel nutzt gerne den Begriff ihres Enkels. Der hat sie mal gefragt, ob sie „Quatschmacherin“ sei – eine gute Bezeichnung, findet sie. „Ich habe viel kreative Energie und muss damit umgehen. Ich bin wie Schluckimpfung. Sie lachen und heimlich mach ich Sie schlau.“
Esther Münch sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt und freut sich auf ihre Fans. Ihre Programme, sagt sie, seien immer „organisch“. Will sagen. Sie atmen, sie leben, sie bewegen sich und andere, sie verändern sich in der Interaktion mit ihrem Publikum. Auch Walli ist gut drauf. „Ich sach ma so, ich bin so inne Jahre schon politischer geworden.“ Esther und Walli sind übrigens zur gleichen Zeit Omma geworden. Oma Esther durfte sich die Namen für die Enkel nicht aussuchen, bei Omma Walli war dat anders. Deshalb tun die jetzt auch Heinz Hektor un Horst Hagen heißen.
Un wenn die Krise für irgendwat gut is, dann für so Leute wie die Walli oder die Esther oder beide. Weil, wo kannse so einfach wat über die Menschen sagen un wie bekloppt manches is? Dat mit dem Klopapier un mit de Nudel zum Beispiel. Esther Münch erklärt das menschliche Verhalten und Walli sacht, wat Sache is.