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Hattingen

Projekt Stadttore: Morandinis „Tor des Glücks”

Zusammen mit Stadtarchivar Thomas Weiß blicken wir auf die Hattinger Stadttore zurück. Eine steinerne Ringmauer mit fünf festen Stadttoren sicherte die Stadt. Vierter Teil: Das Bruchtor.

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Das ehemalige Bruchtor wird heute von dem Kunstwerk des italienischen Künstlers Marcello Morandini dargestellt. Der Dialog in Schwarz-Weiß trägt den Titel „Tor des Glücks“.
Foto: Strzysz/Hattingen Marketing

Sie erinnern sich - 1999 hatte die Stiftung für Kunst, Kultur und Denkmalpflege der Sparkasse Hattingen einen Wettbewerb ausgeschrieben, die fünf historischen Stadttore mit Kunstwerken neu zu markieren. Nach dem Heggertor folgte das Steinhagentor, dann das Holschentor im Frühjahr 2010 und nun war das Bruchtor an der Reihe.
Ein Damoklesschwert blieb die Frage der Finanzierung. Bereits im Juni 2008 reichte die Hattinger Stadtverwaltung die Arbeit „La porta aperta“ des italienischen Künstlers Marcello Morandini für das Bruchtor als eines der Hattinger Projekte für den Landeswettbewerb „Standort-Innen­stadt. NRW“ ein. Mit Erfolg. Knapp über 100.000 Euro kamen vom Land NRW, weitere 20.000 Euro kamen aus dem Topf der Kulturhauptstadt-Projekte RUHR. 2010. Damit rückte nach erbitterter Diskussion um die Kosten das geplante Projekt in greifbare Nähe. Noch 2009 hatte der Kulturausschuss eine Finanzierung des Kunstwerkes in Gesamthöhe von etwa 160.000 Euro auf der Basis eines Fördersatzes von 70 Prozent abgelehnt. Weitere Finanzierungslücken wurden mit 15.000 Euro vom damaligen Verkehrsverein und privater Sponsoren geschlossen. Die Finanzierung war geglückt.

Hattingen historisch
Diskussionen gab es aber auch um den Standort, denn die kleine Grünanlage am ehemaligen historischen Bruchtor an der Langenberger Straße/Ecke Martin-Luther-Straße als Standort wurde zwischenzeitlich wieder verworfen. Noch in der Planungsphase wurde erwogen, das Stadttor von Marcello Morandini auf dem neu geschaffenen Platz des Reschop Carrés zu errichten, um dort für eine zusätzliche Belebung zu sorgen. Das Center war 2009 gebaut worden. Aber: Das Centermanagement sprach sich gegen die Errichtung des Kunstwerkes auf dem privaten Platz aus. Der Platz erschien den Verantwortlichen zu eng und für mögliche Veranstaltungen ungeeignet. Auch der Künstler selbst war gegen den Standort und so wurde der ursprünglich vorgesehene Standort unmittelbar am historischen Bruchtor schließlich doch noch gewählt. Auch die gute Sichtbarkeit des Tores sprach für diese Stelle - und so konnte das Kunstwerk am 7. Dezember 2010 eingeweiht werden.
Das schwarz-weiß und mächtig erscheinende Objekt des renommierten italienischen Künstlers Marcello Morandini wurde übrigens in seinem Beisein – er kam dafür eigens aus Italien angereist – offiziell den Hattingern übergeben. Es ist sechs mal sechs Meter groß und aus allen Blickwinkeln deutlich sichtbar.
Die damalige Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch, die den Künstler und zahlreiche Gäste begrüßte, unterstrich die Bedeutung, die das „Tor des Glücks“, wie es der Künstler nannte, für Hattingen hat. „Wir sind sehr stolz auf dieses Kunstwerk, es passt hervorragend nach Hattingen und an diesen Standort. Die Bürgerinnen und Bürger haben das neue Kunstwerk bereits sehr gut angenommen.“
Die Arbeit ist typisch italienisch, typisch Morandini: Schwarzer afrikanischer Granit wechselt mit weißem italienischen Marmor. Ein Dialog in „Schwarz und Weiß“.
Marcello Morandini, von dem eine Ausstellung „dialogo bianco e nero“ bereits 2002 im neu eröffneten Stadtmuseum zu sehen war, ist ein Künstler von internationalem Rang. Er wird in der Kunstszene in einem Atemzug mit Piet Mondrian, Max Bill und Victor Vasarely genannt. Durch sein gesamtes Werk zieht sich eine geometrische Formensprache. Elementare Grundformen prägen die Strukturen. Mathematik wird zur Kunst.
Seit 2021 ist das Tor bei Dunkelheit auch beleuchtet und hat sich mittlerweile einen festen Platz in der Liste der Hattinger Sehenswürdigkeiten erobert. In der nächsten IMAGE lesen Sie den letzten Teil unserer Stadttore-Serie über das Weiltor.  anja