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Gesundheit

Pflegefachkraft: Ein Beruf ganz nah am Menschen

Ein Job mit Zukunft und Perspektive. IMAGE im Gespräch mit Marion Hohmann und Mark Brinkmann.

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Wer gerne mit Menschen arbeitet, ihnen hilfreich zur Seite stehen möchte und einen abwechslungsreichen Beruf mit Zukunftsperspektive sucht, kann sich zur Pflegefachkraft ausbilden lassen. In Witten ist das an der Pflegeschule Witten möglich, sie ist die größte Ausbildungsstätte in der Pflege auf Wittener Stadtgebiet. Die Pflegeschule ist eine Einrichtung der Diakonie Ruhr, die zum Evangelischen Verbund Augusta Ruhr gehört. In dieser Holding haben sich jüngst die Diakonie Ruhr, die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel, die Ev. Stiftung Augusta Ruhr sowie das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid zusammengeschlossen. Im Zuge des Zusammenwachsens des Verbunds bildet die Pflegeschule Witten künftig auch die neuen Pflege-Azubis für das EvK Witten aus. Die beiden Pflegeschulen an der Wittener Pferdebachstraße sollen bis 2026 verschmelzen. IMAGE hat mit Marion Hohmann, Leiterin der Pflegeschule Diakonie Ruhr, und Mark Brinkmann, Leiter der Pflegefachschule des EvK Witten, gesprochen.

IMAGE: Was ist das Besondere am Pflegeberuf?
BRINKMANN: Der Pflegeberuf ist ein attraktiver, abwechslungsreicher, kreativer, empathischer und verantwortungsvoller Beruf nah an den Menschen. Er bietet eine Fülle von unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten und eine sichere Zukunftsperspektive. Wer diesen Beruf an unserer Pflegeschule erlernt, erlebt bereits in der Ausbildung viel mehr als Unterricht nach Plan. Mit dem Pflegeberufegesetz, das am 1. Januar 2020 in Kraft trat, wurden die Ausbildungen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammengefasst. Die duale, in der Regel dreijährige Ausbildung, ist generalistisch ausgerichtet und stärkt früh die Eigenverantwortung im Beruf. Wer unsere Pflegeschule mit Abschluss verlässt, bekommt auch einen Job. Und in der Regel kann man sich diesen unter verschiedenen Angeboten und Standorten sogar auswählen.

IMAGE: Wie läuft die Ausbildung ab?
HOHMANN: An unseren Pflegeschulen lernen die Teilnehmer wohnortnah und in persönlicher Atmosphäre. Wir unterrichten in einem Kursleitsystem mit maximal 28 Schülern. Es gibt feste Ansprechpartner – entweder den Kursleiter oder an den unterschiedlichen praktischen Einsatzfeldern einen Praxisanleiter. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann beginnt an unseren Pflegeschulen in Witten und Bochum jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober des Jahres. Sie dauert drei Jahre. Es gibt auch noch die einjährige Ausbildung zum Pflegefachassistenten, die ab 2026 allerdings zwei Jahre dauert. Die Ausbildung erfolgt grundsätzlich im dualen System. Das heißt, sie findet in der Pflegeschule als Lernort sowie an einem betrieblichen Lernort der Diakonie Ruhr oder ihrer Partner im Evangelischen Verbund Augusta Ruhr (EVA Ruhr) statt. Die Theorieblöcke von etwa vier Wochen wechseln sich dabei mit Praxisphasen an unterschiedlichen Einsatzorten ab. Es gibt Orientierungseinsätze, Vertiefungsschwerpunkte und verschiedene Wahleinsätze. So können sich die Auszubildenden ausprobieren und völlig unterschiedliche Bereiche kennenlernen. Während der gesamten Ausbildung gibt es eine engmaschige Beratung und Betreuung. Pro Jahr können wir an unseren Schulen mehr als 600 Menschen ausbilden. Viele von ihnen haben bereits Berufs- und Lebenserfahrung gesammelt, bevor sie sich für eine Pflegeausbildung entscheiden. In unserer Pflegeausbildung begegnen sich deshalb Menschen zwischen 18 und 50plus Jahren mit unterschiedlichen kulturellen, sprachlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen. Sie lernen miteinander und voneinander. Der Pflegeberuf und seine Ausbildung ist ein Beitrag zum erfolgreichen Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft mit dem Ziel der optimalen Vorbereitung auf die professionelle Pflege.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind jederzeit möglich per E-Mail unter pflegeschule@diakonie-ruhr.de oder unter pflegefachschule@evk-witten.de.
IMAGE: Welche Voraussetzungen gibt es für eine Bewerbung?
BRINKMANN: Der Bewerber oder die Bewerberin braucht einen Schulabschluss, Deutschkenntnisse und muss gesundheitlich geeignet sein. Jeder Bewerber startet bei uns mit einem Berufsmotivationstest. Das ist wichtig, damit alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einlassen. Bei uns wird jeder – unabhängig vom Alter – noch einmal zum Schüler und profitiert von der Begegnung mit anderen Menschen. Dazu gehören durchaus auch Erfahrungen über die Wichtigkeit bestimmter Werte wie zum Beispiel Pünktlichkeit. Ich selbst habe zunächst mit 16 Jahren eine Schlosserlehre gemacht und mich dann danach mit 20 Jahren für eine Pflegeausbildung entschieden. Ich habe in der Entwicklungshilfe auf den Philippinen gearbeitet, zwölf Jahre in der Intensivpflege, davon neun Jahre als stellvertretende Leitung am Katholischen Krankenhaus Dortmund-West. Ich habe ein Pflegepädagogikstudium an der Katholischen Hochschule Köln absolviert, habe meine ersten Schritte als Pflegepädagoge am Klinikum Vest gemacht und 2015 die Leitung der damaligen Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Witten übernommen. Nach einem kurzen Intermezzo am Klinikum Dortmund bin ich 2023 nach Witten zum EvK zurückgekehrt. Man sieht an meinem Werdegang, wie abwechslungsreich und spannend die Entwicklungsperspektive des Berufes nach der Pflegeausbildung sein kann.  
HOHMANN: Ich kann das nur bestätigen. Ich habe eine Ausbildung als Wirtschaftskauffrau gemacht, wollte aber nicht nur im Büro sitzen. Ich komme aus Cottbus und habe dort bei der Mutter einer Freundin erste Erfahrungen in der Altenhilfe sammeln können. Ich habe eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht und dann Pflegewissenschaften studiert. Später habe ich die Leitung eines Altenheimes übernommen und leite jetzt seit neun Jahren die Pflegeschulen der Diakonie in Witten und Bochum.

IMAGE: Spannende Lebensperspektiven in einem vielfältigen Job.
HOHMANN: Auf jeden Fall. Wer einen Beruf sucht, der eine Nähe zum Menschen hat, der außerdem empathisch ist und der zeigt, wie wichtig jeder einzelne für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft ist, der ist in einem Pflegeberuf richtig.
BRINKMANN: Der Job ist positive Herausforderung pur. Er verbindet soziale Inhalte mit medizinischem Wissen. anja