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Hattingen

Patentanten und -Onkel für Hattingens Spielplätze gesucht

Martina Rehbein ist Spielplatzpatin seit über 30 Jahren und teilt gerne ihre Erfahrung.

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Etwa 50 städtische Spielplätze gibt es in Hattingen und für die meisten davon sucht die Stadt Hattingen aktuell wieder Spielplatzpaten. In Niederwenigern liegt ein gepflegter Spielplatz in einer kleinen Siedlung an der Straße Voßnacke. Der Spielplatz wurde vor mehr als 30 Jahren zusammen mit der Siedlung gebaut. Martina Rehbein, damals schwanger mit ihrem ersten Kind, vermittelt beim Thema Spielplatz, als alteingesessene Anwohner neben der neuen Siedlung Bedenken äußern, ob der Spielplatz nicht zu viel Lärm, Sand und Unruhe in ihre Nachbarschaft bringt. Bei einer öffentlichen Sitzung macht Sie sich für den Spielplatz stark und vermittelt zwischen den Parteien. Das bleibt nicht unbemerkt. Berthold Schlange von der Stadt Hattingen hatte von dem Projekt „Spielplatzpaten“ in Köln gehört und marschierte noch während der Sitzung auf die junge Mutter zu und fragte: „Wollen Sie nicht die erste Spielplatzpatin von Hattingen werde?“ Gesagt, getan!

Spaß in der Nachbarschaft
Heute mehr als 30 Jahre später ist Martina Rehbein nicht nur zweifache Mutter, sondern sogar schon Großmutter und noch immer Patin des kleinen Spielplatzes. „Meine Hauptaufgabe ist es aufzupassen, dass der Spielplatz schön und bespielbar bleibt“, erzählt die Mittfünfzigerin und hat in den letzten Jahrzehnten nicht nur dafür gesorgt, dass der Spielplatz gepflegt aussieht und sicher ist, sondern auch für jede Menge Spaß in der Nachbarschaft. Denn immer wieder organisiert sie auch kleine und größere Feste und Veranstaltungen rund um den Sandkasten. „Ich habe ganz viele schöne Sachen erlebt. Vor allem die ganzen Feste. Die Leute machen Konzerte und Theateraufführungen hier und ergänzen sich. Die Männer aus der Siedlung haben sogar mal ein Männer-Ballett im Tutu auf der Straße getanzt.“ Am beliebteste sind ihre Boule-Turniere, die sie immer mal wieder veranstalten. Da gibt es sogar Pokale und Preise zu gewinnen, die Martina Rehbein organisiert.

Kommunikation ist der Schlüssel
All das kann die Hattingerin natürlich nicht allein auf die Beine stellen. „Kommunikation ist alles“, sagt Spielplatzpatin Rehbein. „Man kann nie genug Leute haben, die einen zur Hand gehen. Ohne die Mithilfe von anderen geht es nicht. Wenn ich die Leute mit ins Boot hole und die selbst Hand anlegen und die merken wieviel Arbeit es macht, den Spielplatz zu pflegen, dann wissen die auch mehr zu schätzen und passen mit auf, dass alles schön bleibt.“ Zu den Aufgaben als Spielplatzpate oder Patin gehört es auch mal die Feuerwehr zu rufen, wenn nach einem Sturm lose Äste bedrohlich über den Spielplatz hängen, den Sand von Laub und Ästen zu befreien oder kaputte Spielgeräte bei der Stadt zu melden. Bei all diesen Aufgaben geht der dienstältesten Spielplatzpatin Hattingens mittlerweile auch ihre Tochter zur Hand, wegen der sich die werdende Mutter damals für den Spielplatzbau stark gemacht hat.

Stadt unterstütz Patinnen und Paten
Die Stadt unterstützt die Patinnen und Paten bei ihrer Arbeit so gut es geht. „Die Spielplatzpatenschaften wurden in den letzten Jahren so ein bisschen vernachlässigt“, erzählt Franka Rath von der Abteilung Jugendförderung, Jugendkultur der Stadt Hattingen. Sie ist für die Spielplätze seit etwa einem Jahr verantwortlich und will die Patenschaften wieder aufleben lassen. „Wir sind personell nicht so gut aufgestellt, um alle Spielplätze betreuen zu können. Die Paten und Patinnen sind deshalb sehr hilfreich.“ Und nicht jeder Pate muss mit so viel Engagement und Leidenschaft dabei sein wie Martina Rehbein. Franka Rath führt aus: „Wenn die Paten einmal in der Woche einen Blick auf ihren Spielplatz werfen würden, wäre das schon sehr hilfreich. Es ist enorm wichtig jemanden vor Ort zu haben, der Probleme sofort mitteilen kann und auch bei der Anschaffung neuer Spielgeräte sind die Paten mit ihrer Meinung wichtig. Wir haben auch so ein paar Sachen, die wir zur Verfügung stellen können, wie beispielsweise ein Spielmobil für Feste und bald auch eine Hüpfburg. Ich möchte die Spielplatzpaten integrieren. Wir wünschen uns die Beteiligung der Kinder und der Paten, wenn es um die Gestaltung und den Erhalt der Spielplätze geht.“ Regelmäßig gibt es auch überregionale Treffen, auf denen sich Spielplatzpaten mit ihrer Ideen austauschen können. nxs