Die Welt hat sich wieder ein Stückchen weiter gedreht: Die Otto-Schott-Realschule ist in absehbarer Zeit Geschichte und wird ab dem Sommer zur Gesamtschule...
Groß war das Interesse am „Tag der offenen Tür“ der neuen Otto-Schott-Gesamtschule. Hier erklärt Lehrer Dirk Seidler den Besuchern die Funktion eines 3D-Druckers.
Die Welt hat sich wieder ein Stückchen weiter gedreht: Die Otto-Schott-Realschule am Viehmarkt 5 ist in absehbarer Zeit Geschichte und wird ab dem Sommer zur Gesamtschule. Auch die Adresse ändert sich, wenn auch vorübergehend, von „Viehmarkt 5“ in „Rheinscher Berg 12.“ Ihren finalen Standort wird die neue Gesamtschule nach den zwischenzeitlichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen der jetzigen Realschulgebäude dann wieder unter der alten Adresse finden.
Der Rat der Stadt Witten hatte die Einführung einer dritten Gesamtschule beschlossen. „Wir haben über die Jahre festgestellt, dass Gesamtschulplätze besonders nachgefragt werden und deshalb nach Möglichkeiten gesucht“, erklärte Sozialdezernent Frank Schweppe zu Beginn des „Tages der Offenen Tür“ Mitte Januar in den Räumen der ehemaligen Overbergschule. Großen Zuspruch fand so auch der „Tag der offenen Tür“ der neuen Otto-Schott-Gesamtschule. Um die 3G-Regel zu gewährleisten, konnten sich jeweils 15 Erwachsene mit je einem Kind für vier Informationsrunden über das pädagogische Konzept, die Besonderheiten des geplanten MINKT-Konzepts sowie über den Umgang mit Kindern mit Förderbedarf anmelden. Die Termine waren bereits drei Tage vorher ausgebucht.
Das grundlegende pädagogische Konzept steht unter der Überschrift „Zusammen. Leben. Lernen.“ Alle Kinder sollen dabei unterstützt werden, „ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihnen den bestmöglichen Schulabschuss sowie die erfolgreiche Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. An unserer Schule lernen einzigartige Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lebenswelten gemeinsam. Wir sehen diese Vielfalt als Gewinn und Chance, voneinander zu lernen.“
„Das Konzept ist in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung entstanden“, erklärt der Direktor der neuen Gesamtschule Dr. Andreas Stephan. Der Schwerpunkt wird auf den MINKT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und auch auf der Förderung der Kultur liegen. „Denkbar wäre beispielsweise, ein Theaterstück mit Robotern aufzuführen. Auch ein zukünftiger Ingenieur braucht Kreativität“, erkläutert Dr. Stephan.
Lernen im digitalen Klassenzimmer
Um die technischen Voraussetzungen zu erfüllen, fordert das pädagogische Konzept, dass alle schulischen Teams in ihrer Zusammenarbeit durch eine zeitgemäße digitale Medienausstattung als integralen Bestandteil von Unterricht, Schulleben und Verwaltung unterstützt werden. Entsprechend sollen Unterrichts-, Lern- und Arbeitsräume über eine angemessene, zweckorientierte Ausstattung verfügen und vollständig digital vernetzt sein. Der Unterricht braucht deshalb nicht mehr in einer bestimmten Klasse stattfinden, weil ein umfassendes schulisches WLAN und eine entsprechende Netzwerkstruktur einen raumunabhängigen Zugriff auf zentrale Medien und Internet-/Cloudangebote ermöglichen soll.
„Die Gesamtschule bildet ein Dach für alle Abschlüsse, die Kinder individuell erreichen können“, informierte Christiane Kampelmann-Springer, Dezernentin der Bezirksregierung in den Informationsrunden. „Die Schüler sollen im Klassenverbund zusammenbleiben. Ab der 7. Klasse erfolgt dann eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.“ Die Jahrgänge 5 und 6 dienen als Zeit der Orientierung. Möglich sind Abschlüsse von der Hauptschule, über die Fachoberschul- und Fachhochschulreife bis zum Abitur.
Vier Klassen starten im Sommer
Die dritte Wittener Gesamtschule wird im Sommer mit insgesamt vier Klassen des 5. Jahrgangs an den Start gehen. An drei Tagen in der Woche besteht auch am Nachmittag verpflichtender Unterricht. Dienstags ist Konferenztag – der Unterricht endet an diesem Tag nach der 7. Stunde. Die Schülerinnen und Schüler haben an diesem Nachmittag die Möglichkeit, z. B. in Sport- und anderen Vereinen aktiv werden. Freitags endet der Schulbetrieb um 12.45 Uhr. Die Lehrer werden bis zur Rückkehr zum Viehmarkt 5 entweder pendeln oder sogar neu für den neuen Standort eingestellt. dx