Statt zwei nun fünf Jahre Bauzeit - statt vier Millionen kostet die Straße 12 Millionen Euro.
Er war einmal... eine Straße, die nach vielen Jahrzehnten endlich gebaut wurde und als sie fertig war, konnte man sie nicht nutzen. Seit Wochen ist die Ortsumgehung Niedersprockhövel (L70N oder Glückauf-Allee) fertig. Doch die einzigen, die die Straße nutzen können, sind die Baustellenfahrzeuge.
Grund für nicht gegebene Freigabe sind die fehlende Brücke und festgestellte Mängel am Regenrückhaltebecken. Letztere sind mittlerweile behoben, doch aufgrund von Lieferengpässen gibt es die Brücke leider immer noch nicht. Und ein Termin ist nicht in Sicht. Befahrbar bleibt nach wie vor nur das kurze Teilstück zum Parkplatz der Mathilde-Anneke-Schule und der Grundschule Börgersbruch. Insgesamt 1100 Meter ist die Umgehungsstraße lang, zu der beim Spatenstich am 19. Dezember 2018 sogar der frühere NRW-Verkehrsminister und heutige NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst den Weg nach Sprockhövel auf sich nahm. Vier Millionen und zwei Jahre Bauzeit wurden damals angenommen. Geworden sind es bis jetzt fünf Jahre und 12 Millionen Euro.
Ach ja, die Allee-Bäume (über siebzig sind geplant) für die Glückauf-Allee (diesen Namen hatten sich die Sprockhöveler gewünscht) sind auch noch nicht da und das zugesicherte Feuchtbiotop fehlt ebenfalls noch. Und die Schilder mit der Aufschrift „Glückauf-Allee“. Dafür ist allerdings die Stadt zuständig. Und so lange die Allee ja keine ist, ist es mit den Schildern ja auch nicht so wichtig. Mit viel Glück kann man die „Glückauf-Allee“ vielleicht noch in diesem Jahr vollständig befahren.