Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Natur & Garten

Ökologisch mähen

Für Klima und Biene oder ungepflegt?

GAR-Wiese-Aug2024.jpg

Kurz geschnittener Rasen und häufiges Mähen stören die Biodiversität. Denn beim Mähen wird immer die Pflanzen- und Tiergemeinschaft gestört. Tiere und Insekten werden verscheucht oder getötet, blühende Pflanzen werden gekappt. Auch Samen können nicht in Ruhe reifen. Stattdessen ist es einfach nur grün - im Sommer auch gerne braun. Denn kurzer Rasen ist anfällig für Trockenheit und wird schnell braun – es sei denn, er wird aufwendig und kostspielig gewässert. Kurzer Rasen speichert auch weniger CO2 - und das ist bekanntlich nicht gut für die Umwelt und den Klimaschutz.
Also will auch die Stadt Hattingen in Zukunft nur noch Wiesenränder mähen. Natürlich nicht überall. An Spiel- und Sportflächen wird nach wie vor komplett gemäht. Das gilt selbstverständlich auch für Stellen, die aus Verkehrssicherheitsgründen einsehbar sein müssen. Auch an repräsentativen Stellen wie zum Beispiel der Stadtmauer soll es kürzer sein. Die Grünpflege soll eben da, wo es möglich ist, ökologisch umgestellt werden.
Eine Debatte um die Optik und den „Wildwuchs“ mit seiner „Ungepflegtheit“ ist mehr als wahrscheinlich und in Teilen schon heute vorhanden. Immer wieder gibt es schon heute Bürgerbeschwerden über „ungepflegte Flächen“.
Ökologisch mähen - was bedeutet das?
Für eine ökologisch orientierte Landschaftspflege gibt es jedoch klare Empfehlungen. Der absolute Grundsatz: Das Rasenmähen ist auf ein Mindestmaß zu beschränken! Wichtig zu wissen: Eine Blumenwiese, die nicht gemäht wird, entwickelt sich mit der Zeit zu Buschlandschaft und schlussendlich sogar zu Wald. Eine Blumenwiese, die zu oft gemäht wird, verliert bald ihre Blütenpracht. Experten sagen: Ein- bis zweimal im Jahr mähen ist optimal. Und: Erst mähen, wenn die Blumen verblüht sind und Zeit hatten, Samen zu bilden. Keine Pflegemaßnahmen sind also auch keine Option, denn schützenswerte Pflanzen verlieren dadurch auch ihren Lebensraum.
Es gibt noch mehr zu beachten als die Häufigkeit des Rasenmähens. Mit was wird gemäht? Wer einen Mähroboter nutzt, sollte mindestens darauf achten, dass dieser nicht nachts im Einsatz ist. Der nachtaktiven Tiere wegen. Auch die Stundenzahl ist ein Thema. Umweltschonend ist die Nutzung der Sense. Das Mähen mit der Sense ist tierschonend, leise und erzeugt keine Abgase. Es ist die umweltfreundlichste Art zu mähen. Kann aber kaum noch jemand und es ist körperlich harte Arbeit. Dafür reichen zwei Schnitte im Jahr aber aus. Doch die insektenfreundliche Alternative gefällt vom Ergebnis her nicht jedem. Der Aufsitzrasenmäher kommt für größere Flächen dann doch besser an. Er säbelt jeden Halm ab und das entsprechend häufig. Fazit: Ohne Mähen und Pflege keine Wiese und Artenvielfalt. Wird allerdings zu oft gemäht, ist das auch schädlich für Klima und Umwelt.anja