AK Herbeder Brücken: 3500 Unterschriften gegen Vollsperrung – Was sagt die Politik?
Die Herbeder Brücken sind seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Der Arbeitskreis Herbeder Brücken setzt sich intensiv gegen eine Vollsperrung des gesamten Brückentrakts ein.
Nachdem sich 2020 der Arbeitskreis gebildet hat, konnte er durch verschiedene öffentliche Informationsveranstaltungen und viel Engagement 2022 4100 Bürgerunterschriften gegen eine Vollsperrung im MoVe Verkehrsausschuss übergeben. Anschließend wurde der Grundsatzbeschluss des Wittener Rates zum Brückenbau und zum Bau des gewünschten Gewerbeabzweiges gefasst. Inzwischen ist von einer Sperrzeit von 8-12 Monaten die Rede, um die für Witten wichtigen Versorgungsstrukturen zu erhalten.
2024 konnten dann erneut 3500 Unterschriften an Bürgermeister Lars König übergeben werden – mit dem Ziel eine Vollsperrung weiterhin zu vermeiden und eine kurzfristige Umsetzung des 2022 beschlossenen Gewerbeabzweigs in die Wege zu leiten. Hierfür fordert der Arbeitskreis die Erarbeitung eines Verkehrsgutachtens zu Verkehrsumleitung über den Gewerbezweig, eine Aufnahme von Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer der für den Abzweig nötigen Flächen, eine Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens sowie die Akquirierung von Fördergeldern. „Vor 3 Jahren hat der Rat der Stadt Witten den Gewerbeabzweig beschlossen“, erklärt Dr. Arne Meinshausen, Mitglied des Arbeitskreises, „und bisher ist viel zu wenig passiert.“ „Wenn der Abriss und Neubau der Omegabrücke nicht vor 2031 stattfindet, heißt das auch, dass jetzt noch mindestens 5 Jahre Zeit für den Bau des Gewerbeabzweiges zur Verfügung stehen“, betont er. „Es müssen nun schon in Kürze Stützmaßnahmen gemacht werden, da die Brücke sonst nicht bis zum Baubeginn durchhält“, erklärt er weiter. „Es besteht dringend Handlungsbedarf!“ Auch die Lakebrücke ist sehr wichtig für den Freizeitverkehr in Herbede. Gewünscht ist eine harmonische Eingliederung in die bisherige Umgebung. Da es aber auch bei der Lakebrücke noch einige Unklarheiten zum Neubau oder einer ggf. Ertüchtigung mit einfachen Mitteln gibt, besteht hier noch viel Handlungsbedarf sowie die Erarbeitung eines Plans B.
Eine unverbindliche Bauzeiteinschätzung von Straßen. NRW lautet wie folgt: Der Bau des Kreisverkehrs in Heven und der Ruhrbrücken finden zwischen 2027-2030 statt, ein Abriss und Neubau der Omegabrücke findet nicht vor 2031 statt.
Stimmen der Politik
Anfang Juni lud der Arbeitskreis erneut zur Informationsveranstaltung in den Rittersaal des Hauses Herbede ein. Thema: Was sagt die Politik zur Brückenthematik. Hierfür wurden der Dialog mit den vier großen Fraktionen zur Kommunalwahl 2025 gesucht. Vertreten waren Gabriele Günzel (SPD), Julian Fennhahn (CDU), Arnold Evertz (die Grünen) und Harald Kahl (Bürgerforum). Hier wurden gemeinsam noch einmal die Probleme veranschaulicht und das Mitwirken der Partein unter die Lupe genommen. Konsens: Niemand möchte eine Vollsperrung der Brücken, alle möchten eine so kurz wie mögliche Bauzeit, ohne dass die ansässigen Bürgerinnen und Bürger sowie die Geschäftsleute auf der Strecke bleiben. Konkrete Lösungsvorschläge sind schwierig, da es viele Dinge abzuwarten und zu berücksichtigen gibt.
Fazit: Es muss mehr Druck gemacht werden, damit schneller etwas passiert, es benötigt mehr Tranzparenz und mehr Mitspracherecht. Ein kleiner Erfolg: Die Herbeder Brücken werden nun laut Aussage von Julian Fennhahn (CDU und Vorsitzender des Verkehrsausschusses), bei jeder Sitzung des Verkehrsausschusses auf die Tagesordnung gesetzt
von Jessica Niemerg