Politik und Stadt wollen Sanierung des Gebäudes Hauptstraße 8 für mehr als 2,4 Millionen Euro.
Die Kindertageseinrichtung KiFaz befindet sich aktuell im alten Bürgerhaus, Hauptstraße 6 (rechts im Bild). Davor war sie in der Hauptstraße 8 (hinteres Gebäude auf der linken Bildseite). Aus hygienischen Gründen musste die Einrichtung umziehen. Im Oktober 2022 wurde die Einrichtung im alten Gebäude geschlossen.
Unter dem vollmundigen Titel des Förderprogramms „Zukunftsperspektive Niedersprockhövel – neue Strategien für ein resilientes & l(i)ebenswertes Ortsteilzentrum“ soll das alte Gebäude am Busbahnhof, in dem früher die städtische Kindertageseinrichtung KiFaz untergebracht war (Hauptstraße 8), aufwendig saniert und zu einem „Haus der Familie“ umgebaut werden. Für Bündnis 90/Die Grünen geht das nicht weit genug. Sie fordern ein „Haus der Generationen“ und wollen Seniorenbüro, das Jugendzentrum, die Freiwilligenbörse und weitere Angebote wie das Repair-Café der Flüchtlingshilfe oder weitere Beratungsstellen in den Planungen inkludiert wissen. Das hat die Politik auch einstimmig beschlossen.
Offen waren die Grünen auch für einen Neubau an gleicher Stelle. Der würde, nach früheren Ausführungen der Grünen aus dem Jahr 2023, als es um einen möglichen Neubau für die Kita an diesem Standort ging, mindestens fünf Millionen kosten und wurde seinerzeit noch als unrealistisch angesehen. Ein Energieeffizienzexperte empfahl allerdings sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht eine Sanierung des Gebäudes. Eine durchgeführte Untersuchung fußte auf der Annahme der Beibehaltung der Raumstruktur und kam zu dem Ergebnis, das mit rund 2,4 Millionen Euro zu rechnen sei. Sollte man das Gebäude als „Haus der Familie“ nutzen wollen, kämen weitere Kosten hinzu, weil der Eingangs- und Sanitärbereich umgestaltet werden müssten.
Stadtverwaltung und Politik wollen ein Angebot für Kinder vom Zeitpunkt vor der Geburt bis zur Ausbildung schaffen. Das „Haus der Familie“ in Niedersprockhövel soll ein Ort sein, an dem sich Kinder, Jugendliche und Familien willkommen und unterstützt fühlen. Dort erhalten sie Informationen, erfahren Beratung, können sich vernetzen. Es soll ein Ort der Begegnung sein zum Stillen, Wickeln, Spielen, „Kaffeetrinken“ und Treffen mit Anderen sein. Vor allem der zentrale Standort des Gebäudes sticht dabei ins Auge. In der Verwaltungsvorlage steht: „Eine auffällige Beschilderung sollte auf das Angebot hinweisen.“ (Schilder, Hinweistafeln oder besser noch eine z.B. von heimischen Künstlern außergewöhnlich gestaltete Außenfassade.) Der Vorplatz, auf dem derzeit noch ein eher schwacher Wochenmarkt sein Dasein fristet, soll in die Umgestaltung einbezogen werden.
Im Rahmen des Förderprogrammes „Zukunftsperspektive Niedersprockhövel – neue Strategien für ein resilientes & l(i)ebenswertes Ortsteilzentrum“ wurden bereits verschiedene Maßnahmen bewilligt.
„Da die Umgehungsstraße (geplante Kosten vier Millionen, tatsächlich 12 Millionen Euro; Anm. der Redaktion) mittlerweile eröffnet ist und sich durch die Temporeduzierung auf der Hauptstraße nun neue Potenziale ergeben, soll zeitnah die Erstellung einer „Zukunftsstrategie“ für den Ortsteil inkl. Verkehrsuntersuchung ausgeschrieben und beauftragt werden. Dabei sollen Stärken, Schwächen, Potenziale und Herausforderungen des Projektgebietes differenziert erhoben und dargestellt werden und daraus konkrete Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung des Ortskernes abgeleitet werden.“ Daran werden natürlich wie immer alle beteiligt. Zumindest die, die sich beteiligen wollen. Zielsetzung ist natürlich - auch wie immer - eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und in diesem Fall eine Belebung der unteren Hauptstraße. Durch die Umgestaltung des Vorplatzes vor dem Bürgerhaus und der heutigen Heimat der Kindertagesstätte KiFaz können auch Klimagesichtspunkte eingebracht werden. Noch ist man in einer Frühphase der Planungen. Klar dürfte allerdings schon heute sein: die Kosten werden deutlich höher liegen, als zum gegenwärtigen Zeitpunkt beziffert. anja