Der Automobilclub ADAC empfieht zum Beginn des Winters eine technische Überprüfung des eigenen Autos...
Sobald die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, steht der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen an. Zwar ist es in der kalten Jahreszeit milder geworden, doch bei Glattreis, Reif- und Eisglätte, Schnee sowie Schneematsch sind laut Straßenverkehrsordnung nach wie vor Reifen mit entsprechender Kennzeichnung vorgeschrieben. Kommt der Fahrzeugbesitzer dieser Winterreifenpflicht nicht nach, gibt es ein Bußgeld und einen Punkt im Verkehrsstrafenregister. Eine gesetzliche Vorschrift, bis wann der Reifenwechsel vollzogen werden muss, existiert übrigens nicht - Autofahrer können je nach Witterungsverhältnis situativ entscheiden. Im Zweifelsfall muss ein Fahrzeug mit Sommerreifen stehen gelassen werden. Fehlentscheidungen können richtig teuer werden. „Viele wissen nicht, dass Bußgeld und Punkte gleich doppelt anfallen, wenn Fahrzeughalter und -fahrer nicht identisch sind. Daher sollten auch Unternehmen, deren Mitarbeiter mit Firmenwagen unterwegs sind, die Winterreifenpflicht ernst nehmen“, empfiehlt Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen. Beim Kauf von Allwetter- oder Winterreifen müssen Käufer darauf achten, dass die Reifen nicht nur das M+S-Zeichen auf der Flanke tragen. Denn seit Januar 2018 ist zusätzlich das Alpine-Symbol (eine Schneeflocke vor einem Berg) vorgeschrieben. Wer momentan noch Winterreifen ohne dieses Symbol besitzt, kann diese jedoch bis September 2024 verwenden - wenn die Profiltiefe mehr als vier Millimeter beträgt. Passiert bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen ein Unfall mit Sommerreifen, bleibt der Haftpflichtschutz für Autofahrer bestehen. Kann allerdings nachgewiesen werden, dass der Fahrzeughalter der Winterreifenpflicht nicht nachgekommen ist und somit grob fahrlässig gehandelt hat, werden in der Kaskoversicherung Zahlungen zurückgewiesen - das wird dann meist sehr teuer. Wer noch keinen Termin zum Reifenwechsel hat, sollte sich zeitnah mit seiner Autowerkstatt in Verbindung setzen. txn
Ratgeber:
Auto vor dem Winter checken
Der Automobilclub ADAC empfieht zum Beginn des Winters eine technische Überprüfung des eigenen Autos - vor allem bei älteren Fahrzeugen. Viele essentielle Prüfungen können Autofahrer selbst ohne oder mit nur geringem technischem Sachverstand durchführen.
Die empfohlene Profiltiefe von mindestens vier Millimetern lässt sich mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze nachmessen, die Funktionsfähigkeit der Beleuchtung kann man mithilfe eines Partners und einem Rundgang ums Auto überprüfen. Auch Frostschutzkonzentrat in der Scheibenwaschanlage lässt sich unkompliziert nachfüllen.
Ein professioneller Check vom Fachmann in der Werkstatt, wie er für ältere Pkw sinnvoll ist, sollte zusätzlich einen Blick auf die Abgasanlage, die Bremsen und den Kühlerfrostschutz umfassen. Die Abgasanlage wird durch Streusalz besonders anfällig für Korrosion. Gummilager und Gummiringe, die den Auspuff in Position halten, können bei Kälte spröde werden. Fehlender Frostschutz im Kühlkreislauf führt im schlimmsten Fall zu kapitalen Motorschäden.
Die häufigste Pannenursache in der kalten Jahreszeit ist die Batterie. Vor allem bei Pkw, die schon länger als fünf Jahre mit derselben Batterie unterwegs sind, lohnt sich ein Blick vom Fachmann auf den Energiespeicher – dies gilt erst recht für den Fall, dass der Motor bereits bei vergleichsweise milden Temperaturen schlecht anspringt. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Batterie bei Kälte in die Knie geht.
Der Automobilclub empfiehlt, vor einem professionellen Wintercheck in der Werkstatt Preise und Umfang der Leistungen zu vergleichen. Vorsicht sei bei hohen Kostenvorschlägen für angeblich notwendige Reparaturen angesagt: In einem solchen Fall sollten sich Autofahrer ein zweites Angebot bei einer anderen Werkstatt einholen. ampnet/deg