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Witten

Neue Sirenen braucht die Stadt - Warntag am 9.9.2021

In der Ruhrstadt sind 27 Standorte für neue Sirenen bis Frühjahr 2022 ausgeguckt.

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Rund dreißig Jahre ist es her, dass Sirenen die Bevölkerung vor möglichen Gefahren warnen sollten, aber auch Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren zum Einsatz riefen. Regelmäßige Probealarme, meist samstags um 12 Uhr, gehörten damals zum festen Wochenablauf. Jetzt bekommt Witten neue Sirenen.
Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ gab der Bund das Sirenennetz auf und bot es den Kommunen zur Übernahme an. Wie viele andere Städte und Gemeinden machte auch Witten keinen Gebrauch von der Übernahme und baute die Sirenen ab. Heutzutage werden Feuerwehrleute bei Bedarf über den „Stillen Alarm“, also per Funk, alarmiert, die Bevölkerung konnte seitdem jedoch nicht mehr in gleicher Weise vor möglichen Gefahren gewarnt werden. Das Anliegen der Stadt ist es, dass die Wittener nach vielen sirenenlosen Jahren mit neuen Sirenen vertraut gemacht werden und präzise einordnen können, welche Warnfunktion sie haben – und was dann zu tun ist.

Realität überholte Planung
Die Frage nach dem Erfordernis von Sirenen wurde überdeutlich von den aktuellen Geschehnissen beantwortet: am Vortag war das schlimme Jahrhundertunwetter mit Überflutungen auch über Teile von Rheinland-Pfalz und NRW – vor allem in Ahrweiler, aber auch in Hagen und Witten – hereingebrochen und hatte für schlimme Verwüstungen und teilweise Todesopfer gesorgt. Dirk Lieder, stellvertretender Leiter der Wittener Berufsfeuerwehr, war beim Pressetermin seit seinem Dienstbeginn um 18 Uhr am Vortag auf den Beinen, stand aber zusammen mit Abteilungsleiterin Allgemeine Gefahrenabwehr Claudia Link für Informationen und Fragen zur Verfügung.
„Der Warneffekt einer Sirene wurde lange unterschätzt. Entsprechende Apps auf dem Handy, wie ‚NINA‘, erreichen nicht die gesamte Bevölkerung“, begründete Dirk Lieder, stellvertretender Leiter der Wittener Berufsfeuerwehr, die umfangreiche Neuinvestition in neue Sirenen. Dass sie nicht von heute auf morgen vorgenommen werden konnte, lag unter anderem daran, dass der Auftrag ausgeschrieben und ein Architekturbüro eingeschaltet werden musste. Auch die augenblickliche Aluminium-Knappheit erforderte mehr Zeit als üblich. Bis Jahresende stehen dann voraussichtlich 24 der geplanten 27 Sirenen in Witten, die meist auf städtischen Gebäuden oder auf Industriebetrieben angebracht werden. Rückblickend hätten Sirenen schon gute Warndienste bei dem Brand des Weichenwerkes, eines Reifenlagers in Bebbelsdorf oder beim Brand einer Werkshalle bei Pelzer leisten können, bedauert der stellv. Leiter der Berufsfeuerwehr.
„Die Sirenen werden so ausgerichtet, dass alle das gesamte bebaute Stadtgebiet bestrahlen, aber auch einzeln für einzelne bestimmte Bezirke angesteuert werden können“, informiert Claudia Link. Wann gewarnt wird, welche Bedeutung die einzelnen Sirenensignale haben und wie das nachfolgend richtige Verhalten aussehen soll, steht in einem Flyer, der mit den rund 72.500 Wahlbenachrichtigungen an alle Haushalte verschickt wurde und aufbewahrt werden sollte. Als PDF-Datei gibt es ihn unter Top-Themen auf www.witten.de, Stichwort „Sirenenalarm“. Die Kosten für die neuen Sirenen schlagen mit einer halben Millionen Euro zu Buche. Achtzigtausend Euro steuert das Land bei. Beim nächsten landesweiten Warntag am 9. September ist Witten erstmals dabei. dx