Lange ist’s her –nämlich 20 Jahre-, dass in Witten eine neue Schule eröffnet wurde...
Nach der Bommeraner Helene-Lohmann-Realschule ist es nun die neue Otto-Schott-Gesamtschule. Damit geht eine weitere Wittener Gesamtschule an den Start. Mit 116 Fünftklässler in vier Klassen und zwölf Lehrkräften unter Direktor Andreas Stephan und Schulsekretärin Annette Lis startet sie in die Zukunft.
Das vorerst Besondere ist, dass diese Schule noch gar kein eigenes Schulgebäude hat. Der Unterricht wird in den nächsten Jahren in einem Teil des Gebäudes am Rhienschen Berg stattfinden. Dort war einst die Overberg-Hauptschule untergebracht. Einen anderen Teil nutzt dort das Albert-Martmöller-Gymnasium. Aber natürlich ist das neue Schulgebäude schon in Planung.
Am Viehmarkt wird ein kompletter Neubau für die vierzügige Gesamtschule entstehen. Man hofft, damit im Sommer 2028 fertig zu sein und die Baukosten von 42,8 Millionen Euro nicht zu überschreiten. Dabei werden sowohl die städtebauliche Qualität im Quartier als auch Barrierefreiheit und ökologische Erfordernisse mit berücksichtigt. Und –rein rechnerisch- allein diejenigen, die bis zum Abitur durchhalten, werden wohl die Fertigstellung miterleben und ihr Gebäude dann in Besitz nehmen können.
Bei der feierlichen Einweihung der neuen Schule, die in der Husemann-Sporthalle an der Ardeystraße stattfand, wies aber die Dezernentin für Gesamtschulen bei der Bezirksregierung Arnsberg Christiane Kampelmann-Springer darauf hin, dass man den jetzt eingeschulten Kindern eines nicht nehmen kann: „Ihr seid der Gründungsjahrgang. Das ist etwas, was niemand sonst erreichen kann.“
Was viele Eltern überzeugte, ihre Kinder dort anzumelden, war die Tatsache, dass diese Schule zentrumsnah gelegen ist. Die Holzkampschule und besonders die Hardenstein-Gesamtschule in Herbede sind vielen Eltern zu weit weg. Die Verantwortlichen sind froh über die vielen Anmeldungen, die einen immensen „Vertrauensvorschuss“ der Eltern bezeugen.
Die Otto-Schott-Schule, die wahrscheinlich nach dem berühmtesten Wittener, Otto Schott, einem Chemiker, der in der Glastechnologie seine Verdienste hat, benannt ist, wird zukünftig besonders die MINT-Fächer, das sind Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, fördern, neben einem weiteren: der „Kreativität“, als Sammelbegriff für Kunst, Musik, Literatur oder Theater. Das zusätzliche K von Kreativität erweitert den Begriff zu „MINKT“.
Des Weiteren soll sogar eine von der Mainzer Schott AG gespendete Skulptur von Otto Schott in Lebensgröße auf dem Schulhof der neuen Otto-Schott-Gesamtschule aufgestellt werden. Aber das liegt noch in weiter Ferne, obwohl es die Zusage dazu gibt.
Auch wenn vielleicht nicht alle Schüler den Wechsel ins eigene Gebäude miterleben werden, weil sie die Schule vor dem Abitur verlassen, ist die Schullandschaftsentwicklung in Witten auf einem guten Weg.